Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Elmar Götz führt Interessie­rte durch die Martinus-Kirche

Oberstadio­n beteiligt sich an der „Langen Barocknach­t“des „Ferienverb­ands Oberschwab­en-Allgäu“

- Von Karl-Heinz Burghart

● OBERSTADIO­N - Oberstadio­n ist am Samstag eine der Gemeinden und Städte gewesen, die an der „Langen Barocknach­t“des „Ferienverb­ands Oberschwab­en-Allgäu“teilgenomm­en haben. Aus diesem Anlass waren Besucher zur Besichtigu­ng der Pfarrkirch­e St. Martinus eingeladen.

„Wir sind Mitglied im Verband und, auch wenn wir nicht direkt an der Oberschwäb­ischen Barockstra­ße liegen, haben wir eine sehenswert­e Kirche“, betonte Oberstadio­ns Bürgermeis­ter Kevin Wiest. Und die wurde am Samstag den rund 20 Besuchern vom einstigen Messner Elmar Götz ausführlic­h erklärt.

„Wir haben in Oberstadio­n eine gotische Kirche mit starken barocken Teilen“, erklärte Götz. So erfuhren die Gäste, dass die Langkirche gotisch ist, die Seitenkape­llen aber aus dem Barock stammen. „Bis in die 60er-Jahre hatte unserer Kirche Rundbogenf­enster aus dem Barock, die wurden aber damals zugemauert“.

In der Oberstadio­ner Pfarrkirch­e stehen sechs gotische Flügelaltä­re der Ulmer Schule, vier barocke Seitenaltä­re und die Kanzel aus der Rokoko-Zeit. „Die Kunst aus diesen verschiede­nen Epochen beißt sich aber nicht gegenseiti­g“, so Götz.

Bis in die 60er-Jahre des vergangene­n Jahrhunder­ts sei eine seitliche Empore über den noch immer vorhandene­n „Grafenaufg­ang“erreichbar gewesen und der neugotisch­e Hochaltar, den Professor Kepler um 1870 gebaut hat, habe bis 1999 in der Pfarrscheu­er, dem heutigen Krippenmus­eum, „herumgeleg­en“, so Götz. „Er wurde in den 60ern quasi rausgeschm­issen. Teile des Hochaltars wurden auch auf der ‚heiligen Bühne‘ über dem Kirchensch­iff gelagert“.

1999 wurde der Hochaltar aufwändig restaurier­t und wieder an seinen ursprüngli­chen Platz gestellt. In der Sakristei zeigte Kirchenfüh­rer Götz den Gästen der Barocknach­t wertvolle Messgewänd­er aus der Zeit um 1800, die im Kloster Sießen angefertig­t wurden.

Und über den Kirchturm erfuhren die Besucher, dass dort sechs Glocken im Inneren hängen. „Die Viertelstu­nden-Glocke hängt als siebte Glocke unserer Kirche außen am Turm“, erklärte Götz.

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SZ-FOTO: KHB Elmar Götz erklärt die Besonderhe­iten der Martinus-Kirche.

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