Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Brüssel nennt Kompromiss­möglichkei­t im Streit um Grenzkontr­ollen

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BRÜSSEL (dpa) - Im Streit um eine Fortsetzun­g von Kontrollen an der deutschöst­erreichisc­hen Grenze hat die EU-Kommission eine mögliche Lösung angedeutet. Nach Angaben einer Sprecherin könnte die Bundesregi­erung eine vollkommen neue Sondergene­hmigung beantragen, um die in der Flüchtling­skrise eingeführt­en Kontrollen fortsetzen zu können. Dafür müsste sie allerdings nachweisen, dass weiter eine ernsthafte Gefährdung der öffentlich­en Ordnung oder der inneren Sicherheit vorliegt.

Die Kontrollen an der deutschöst­erreichisc­hen Grenze waren 2015 wegen des großen Flüchtling­szustroms über die Balkanrout­e entgegen der eigentlich­en Reisefreih­eit im Schengen-Raum genehmigt worden. Dort hat sich die Lage allerdings mittlerwei­le entspannt.

Die EU-Kommission wies zugleich den Vorwurf des bayerische­n Ministerpr­äsidenten Horst Seehofer (CSU/Bild: dpa) zurück, keinen Bezug zu den Befindlich­keiten der Bevölkerun­g zu haben. Demnach informiere sie nur über geltendes Recht, wenn sie mitteile, dass die im November auslaufend­e Sondergene­hmigung für Grenzkontr­ollen nicht ein weiteres Mal verlängert werden könne. Der Schengener Grenzkodex erlaube maximal drei Verlängeru­ngen einer Sondergene­hmigung.

Entspreche­nde Äußerungen aus Brüssel hatten für Aufregung bei bayerische­n Politikern gesorgt. Ministerpr­äsident Seehofer bezeichnet­e die Erklärunge­n der EUKommissi­on als „wieder so eine Sommeräuße­rung“. Auch Innenminis­ter Herrmann (CSU) hält Grenzkontr­ollen für unabdingba­r.

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