Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehingen-Süd fährt selbstbewu­sst zum Favoriten

Fußball, Verbandsli­ga: Aufsteiger gastiert beim hoch gewetteten TSV Essingen, ebenfalls 4:1-Sieger am ersten Spieltag

- Von Andreas Wagner

KIRCHBIERL­INGEN - Die beiden nach dem ersten Spieltag führenden Mannschaft­en der Fußball-Verbandsli­ga treffen am heutigen Samstag (Anpfiff: 14 Uhr) in Essingen aufeinande­r. Beim dortigen TSV gastiert der SSV Ehingen-Süd, der als Liga-Neuling mit einer starken Leistung und dem 4:1-Sieg gegen Normannia Gmünd überrascht­e. Die Kirchbierl­inger wissen das erste Spiel aber genau einzuordne­n. „Mit Essingen wartet auf uns ein ganz anderer Gegner“, sagt CoTrainer Uli Hymer, der an Stelle von Trainer Michael Bochtler (im Urlaub) die Mannschaft auf das erste Auswärtssp­iel vorbereite­t hat. Die Essinger, die zum Auftakt in Neckarrems ebenfalls mit 4:1 gewannen, gelten als Favorit auf die Meistersch­aft.

Der gelungene Saisonstar­t brachte dem Aufsteiger aus Kirchbierl­ingen Anerkennun­g ein. „Wir haben viel Lob für den couragiert­en Auftritt erhalten“, sagt Hymer. Gleichwohl ist man sich bei Süd im Klaren darüber, dass Gemünd ein angeschlag­ener Gegner war. „Normannia Gmünd hatte drei Abgänge nach Essingen, außerdem fallen derzeit drei Spieler mit Kreuzbandr­iss aus. Die Gmünder waren schon geschwächt“, räumt Süds Co-Trainer ein. „Man sollte unseren Sieg also nicht zu hoch bewerten.“

„Wertvoll fürs Selbstvert­rauen“

Gleichwohl ist es nicht selbstvers­tändlich, dass sich ein Liga-Neuling, der noch dazu in der Sommerpaus­e auf zentralen Positionen Veränderun­gen vornehmen musste, so überzeugen­d präsentier­t. „Für das Selbstvert­rauen waren das Spiel und der Sieg gegen Normannia Gmünd enorm wertvoll“, so Hymer, für den die erste Partie auch gezeigt hat, wie gut die Zugänge integriert sind. Mit Jan Deiss, Timo Kästle, Timo Barwan und Filip Sapina standen vier der Neuen in der Startelf, Noah Gnandt wurde nach einer Stunde eingewechs­elt.

Trotz des Erfolgs zum Auftakt wurde im Training nicht nachgelass­en. Die Übungseinh­eit Montag sei zwar etwas lockerer gewesen (Hymer: „Die Spieler hatten vom Wochenende doch noch etwas schwere Beine“), aber schon am Dienstag ging es wieder zur Sache – genauso wie beim Abschlusst­raining am Donnerstag. Stürmer Hannes Pöschl und Verteidige­r Stefan Hess absolviert­en am Montag und Dienstag nur Lauftraini­ng, waren am Donnerstag aber voll dabei und sind bereit für die Partie in Essingen. Somit könnte für Süd dieselbe Elf beginnen wie gegen Gmünd. „Ich gehe davon aus, dass es keine großen Änderungen geben wird“, sagt Hymer. Nach so einem Auftaktsie­g wäre dies auch nachvollzi­ehbar. Verzichten muss Süd auf Jonas Guggenmose­r (Urlaub), auch der angeschlag­ene Danijel Sutalo ist nicht dabei. Zum Zuschauen verurteilt ist nach wie vor Gaetano Gaudio, der schon das erste Spiel verpasste. Seine Sperre nach der Roten Karte im Pokalspiel in Berg läuft Mitte nächster Woche ab.

Keine Veränderun­gen plant Hymer auch beim Spielsyste­m. „Vermutlich werden wir vom 4:4:2 nicht abweichen.“Selbstbewu­sst will Süd dem Favoriten gegenübert­reten, der Respekt hat vor dem Aufsteiger. „Uns erwartet eine sehr aggressive Mannschaft, die konterstar­k ist“, sagt Dennis Hillebrand, der erst seit Kurzem die Verbandsli­ga-Mannschaft des TSV trainiert. Hillebrand, davor für die „Zweite“der Essinger zuständig, rückte für Aleksandar Kalic nach, von dem sich der Verein nach wenigen Wochen und vor dem ersten Punktspiel getrennt hatte. Angeblich waren die Spieler mit der Arbeit von Kalic unzufriede­n und es gab Differenze­n.

Anzumerken war der Last-MinuteTrai­nerwechsel dem TSV Essingen zum Saisonauft­akt nicht. Mit 4:1 setzte sich der TSV beim VfB Neckarrems durch, der in der vergangene­n Saison als Tabellenfü­nfter einen Platz vor Essingen lag. Jeweils zwei Treffer erzielten Stani Bergheim (spielte vor seinem Wechsel 2013 nach Essingen beim damaligen Zweitligis­ten Aalen) und Denis Werner (früher beim SSV Ulm 1846 und 1. FC Heidenheim, zuletzt Türkspor Neu-Ulm). Bergheim und Werner sind nur zwei von etlichen namhaften Spielern im TSV-Kader. Dazu zählt auch Ex-Profi Christian Essig (unter anderem Heidenheim, Sandhausen), der sich aber im November vergangene­n Jahres einen Kreuzbandr­iss zugezogen hatte und gegen Neckarrems nicht im Kader war.

Eindeutige Ambitionen

Die Verpflicht­ung von Werner und Essig verdeutlic­ht aber die Ambitionen des TSV Essingen: Der Verein will in die Oberliga.

 ?? SZ-FOTO: GÖTZ ?? Hannes Pöschl (l.), Torschütze beim 4:1 von Süd gegen Gmünd, musste zu Wochenbegi­nn im Training kürzertret­en, ist aber bereit für das Spiel in Essingen und steht wohl wieder in der Startelf des Aufsteiger­s.
SZ-FOTO: GÖTZ Hannes Pöschl (l.), Torschütze beim 4:1 von Süd gegen Gmünd, musste zu Wochenbegi­nn im Training kürzertret­en, ist aber bereit für das Spiel in Essingen und steht wohl wieder in der Startelf des Aufsteiger­s.

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