Alle bekommen ihren Willen
Dembélé wechselt für bis zu 147 Millionen Euro zu Barça
DORTMUND (SID/dpa) - Am Freitagnachmittag fiel der letzte Vorhang im Sommertheater um Ousmane Dembélé. Borussia Dortmund und der FC Barcelona einigten nach einem Verhandlungsmarathon auf einen sofortigen Wechsel des 20-Jährigen, der bei Barca einen Fünfjahresvertrag erhält. Die Ablösesumme für den französischen Nationalspieler beträgt unfassbare 105 Millionen Euro. Zudem kann Dortmund als Boni bis zu 42 Millionen kassieren. Der Flügelstürmer war erst 2016 für 15 Millionen Euro von Stade Rennes zum BVB gewechselt. In Barcelona ersetzt er den für die Weltrekordsumme von 222 Millionen zu Paris St. Germain abgewanderten Weltstar Neymar. Zudem ist in seinem neuen Vertrag eine Ablösesumme von 400 Millionen festgeschrieben. Dembélé wird am Sonntag in Barcelona erwartet, wo er sich einen Tag später dem Medizincheck unterziehen wird. Anschließend ist die Vertragsunterschrift und die Präsentation des Franzosen in der Metropole geplant.
Am Freitagvormittag hatte BVBBoss Hans-Joachim Watzke auf der Bilanz-Pressekonferenz gesagt, dass der Wechsel noch nicht in trockenen Tüchern sei. Kurz darauf waren die Details geklärt. Dembélé könnte damit zum zweitteuersten Spieler der Welt werden. Zudem wird der Franzose, der nur ein Jahr in Dortmund wirbelte, zum teuersten Bundesliga-Spieler der Geschichte. 2015 hatte der VfL Wolfsburg Kevin de Bruyne für 75 Millionen zu Manchester City ziehen lassen.
Die am Gezerre beteiligten drei Parteien fanden somit die Lösung, mit der alle ihr Gesicht wahren. Trotzkopf Dembélé bekommt nach seinem Streik seinen Willen und den Wechsel zum Traumclub, Barca den gewünschten Nachfolger für Neymar und der BVB am Ende fast die von Beginn an aufgerufenen 150 Millionen.
Watzke hatte bereits vor der Entscheidung angekündigt, im Falle eines Dembélé-Wechsels noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden – als Erster dürfte Hoffenheims Außenverteidiger Jeremy Toljan verpflichtet werden –, räumte aber ein: „Einen Ousmane Dembélé kann man nicht eins zu eins ersetzen.“Um die Vereinsfinanzen muss Watzke sich generell nicht sorgen. Erstmals in der Clubgeschichte wurde die UmsatzSchallmauer von 400 Millionen Euro (400,7 Millionen Euro) durchbrochen, der Gewinn nach Steuern betrug 8,2 Millionen Euro. Der Gewinn im kommenden Jahr dürfte durch den Dembélé-Wechsel noch höher ausfallen, auch wenn der BVB an dessen früheren Verein Stade Rennes noch einige Millionen abgeben muss.