Weit abgeschlagen
Zum Leitartikel „Der Dieselfahrer als Buhmann“(25.8.) von Sabine Lennartz:
Bei der Diskussion um die Luftverschmutzung wird unter anderen deutschen Städten besonders Stuttgart als „Spitzenreiter“mit der höchsten Luftverschmutzung angeführt und damit ein eventuelles Dieselfahrverbot begründet.
In diesem Zusammenhang muss aber auch gefragt werden: Haben Stadt, Land und Bund in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben zur Luftreinhaltung gemacht? Haben sie die enormen Steuereinnahmen von den Autofahrern genügend für die Erleichterung des Straßenverkehrs und zur Verminderung der Luftverschmutzung eingesetzt?
Haben sie ausreichend vorgesorgt, dass Stuttgarts Hauptverkehr mit einem Stadtautobahnring – wie es zum Beispiel Lyon gemacht hat – von der Innenstadt ferngehalten wird?
Mit einer Vogel-Strauß-Politik ist der Umwelt nicht geholfen. Leider ist auch unsere Bahn bei der Elektrifizierung im Vergleich mit anderen europäischen Ländern weit abgeschlagen. So wurden zum Beispiel zwischen 2007 und 2015 nur drei Prozent unserer Bahnstrecken zusätzlich mit einer Oberleitung versehen, im Vergleich zu Österreich mit zehn Prozent. Während in der Schweiz 100 Prozent und in Österreich 71 Prozent des Streckennetzes elektrifiziert sind, sind es in Deutschland nur 60 Prozent.
Anton Kille, Buchheim
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