Die neue alte Wirtin im Zollhaus
Brigitte Müller führt Munderkinger Wirtschaft jetzt allein weiter – Heute Wiedereröffnung
● MUNDERKINGEN - Rund sechs Wochen ist das Munderkinger Zollhaus geschlossen gewesen. Seit dem heutigen Freitag werden hier wieder Bier und andere Getränke ausgeschenkt. Denn nach dem Tod von Frank Keim, führt Brigitte Müller die Kneipe nun allein weiter. Das Snackangebot soll erweitert werden.
Im April 2014 hatte Brigitte Müller gemeinsam mit Frank Keim das Zollhaus in der unteren Webergasse in Munderkingen nach mehreren kurz aufeinander gefolgten Pächterwechseln übernommen. „Ich wollte schon immer eine eigene Gastronomie, also haben wir die Gelegenheit genutzt“, erinnert sich die 55-jährige Munderkingerin. Während ihr Partner bereits jahrelang Erfahrung in diesem Bereich hatte, war Brigitte Müller damals noch ein Neuling in diesem Bereich. Aber „Dede“, wie die Munderkinger Frank Keim nannten, sei ihr ein guter Lehrmeister gewesen. „So habe ich mich schnell in diesen Job eingearbeitet.“
Schon kurze Zeit nach der Übernahme ist Frank Keim allerdings schwer erkrankt, so dass Brigitte Müller das Zollhaus in den vergangenen anderthalb Jahren beinahe allein führte. „In der Zeit hat Dede immer zu mir gesagt, mach bitte weiter, du bist eine gute Wirtin“, erzählt Brigitte Müller. Und diesen Wunsch will sie jetzt auch erfüllen. „Mir macht die Arbeit Spaß und ich mache sie mit Herzblut“, begründet sie die Entscheidung.
Um alle Formalitäten zu regeln und die Getränke-Reserven wieder aufzufüllen, ist das Zollhaus jetzt rund sechs Wochen geschlossen gewesen. „Auf der Straße bin ich manchmal schon von Stammkunden angesprochen worden, ob und wann ich wieder öffne“, sagt die Munderkingerin. Am heutigen Freitag ist es soweit, dann hat das Zollhaus wieder täglich ab 16 Uhr für seine Gäste geöffnet. Am Eröffnungstag wird es für die ersten Gäste einen Begrüßungssekt und ein paar Häppchen geben.
Hinterm Tresen wird dann hauptsächlich Brigitte Müller stehen. Die neben ihrem Beruf als Wirtin auch noch einem Nebenjob nachgeht. „Mein Sohn wird mich aber unterstützen und einspringen, wenn es nötig ist“, sagt die Munderkingerin. Wenn sich die Kneipe gut entwickelt, könnte sich die 55-Jährige aber gut vorstellen, künftig Vollzeit-Wirtin zu werden.
Ganz im Sinne ihres früheren Partners will Brigitte Müller die Kneipe weiterführen. „Ich habe nur ein paar andere Bilder aufgehängt und irgendwann wird sicher auch ein neuer Anstrich fällig, aber dafür war jetzt keine Zeit mehr“, sagt sie. Mit großer Terrasse sei die Kneipe ein guter Anlaufpunkt für Radtouristen, ist sich Brigitte Müller sicher. Um das Angebot für die Radler noch attraktiver zu machen, möchte sie das Speisenangebot etwas erweitern. „Im Moment biete ich ja schon Pizza, Toast Hawaii und Baguettes an“, sagt die Wirtin, die hofft, dass zu ihren Stammkunden künftig regelmäßig auch neue Gesichter im Zollhaus vorbeischauen.