Süd verschafft sich Respekt – Straßberg: Meister der Effizienz
Mit zwei Siegen aus drei Spielen ● und durchweg starken Auftritten ist dem SSV Ehingen-Süd der Einstand in die Verbandsliga mehr als geglückt. Schon in kurzer Zeit verschaffte sich der Aufsteiger bei den Etablierten Respekt – so zu vernehmen vor dem Gastspiel der Kirchbierlinger am vergangenen Samstag beim VfB Neckarrems. „Das ist kein Gegner, den ich gut kenne, aber was ich gehört habe, beunruhigt mich etwas“, sagte VfBTrainer Markus Koch. Nach den 90 Minuten kannte Koch den Gegner besser, doch zu Freude und Zufriedenheit hatte er noch weniger Anlass – schließlich hatte seine Mannschaft mit 0:2 verloren.
„Die Niederlage haben wir uns ● selbst zuzuschreiben. Beide Gegentore fielen jeweils nach Ballverlusten im Spielaufbau“, haderte Koch mit seinem Team. Filip Sapina und
Samuel Kollmann mit ihrem jeweils zweiten Saisontor schossen den zweiten Saisonsieg für die Kirchbierlinger heraus. Süd vergab in Neckarrems weitere hochkarätige Chancen, aber auch mit 2:0 ließ der Aufsteiger die Gäste konsterniert zurück. „Wir hatten zu viel Unordnung in unserem Spiel“, sagte Koch. Von einem „gebrauchten Tag“sprach man beim VfB, dessen Fans sich bei ihrer Mannschaft über ein „Spiel ohne zündende Ideen“und einen „sichtlichen Leistungsabfall“im Vergleich davor beim 3:2 gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen wunderten.
Neben Ehingen-Süd sorgt ein weiterer ● Aufsteiger für Furore – wobei es sich beim Ex-Oberligisten Dorfmerkingen streng genommen nicht um einen Neuling, sondern nur um einen Rückkehrer handelt. Die Sportfreunde vom Härtsfeld stricken daran, 2017 zu einem außergewöhnlichen Jahr der Vereinsgeschichte zu machen. Erst der überraschende WFV-Pokalsieg gegen den Regionalligisten Stuttgarter Kickers samt dem später bei der Abschlussfahrt auf Mallorca verschlampten und von einer Handballmannschaft hinterhergetragenen Cup, dann die Landesliga-Meisterschaft und nun die Verbandsliga-Tabellenführung. Drei Spiele, drei Siege, zuletzt ein ungefährdetes 3:0 gegen Mitaufsteiger Rutesheim, dessen Trainer Rolf Kramer hernach nicht klagte. „Der Sieg für Dorfmerkingen geht in Ordnung und auch das 3:0 ist in der Summe okay.“Die Sportfreunde sind damit als letztes Verbandsliga-Team noch ohne Punktverlust, da der TSV Essingen beim nächsten Süd-Gegner TSG Tübingen, einem weiteren Aufsteiger, nicht über ein 1:1 hinauskam.
In der Landesliga mischen zwei ●
Aufsteiger ebenfalls vorne mit, wobei auf den ersten Plätzen mit RW Weiler und Olympia Laupheim zwei Aufstiegskandidaten liegen. Auf Rang drei und vier folgen zwei Neulinge, Altheim und Straßberg. Der FV Altheim gewann am Wochenende überraschend mit 1:0 beim FV Ravensburg II, doch die Euphorie hielt sich in Grenzen. „Wir fahren in Demut nach Hause“, sagte FVA-Trainer
Zoran Golubovic. „Aber mit drei Punkten.“Dazu kam es, weil sich der Gastgeber den Ball nicht ins gegnerische Tor brachte. „Wir hatten genügend Chancen, um dieses Spiel für uns zu entscheiden“, sagte der Ravensburger Trainer Reiner Steck.
Besser stellte sich der TSV Straßberg ● in seinem Spiel gegen die TSG Ehingen an – der TSV verwertete eine seiner Möglichkeiten, was für die Minimalisten aus dem Bezirk Zollern zum 1:0-Sieg reichte. Mit nur zwei Treffern in vier Spielen sammelten die Straßberger sieben Punkte – sie sind bislang der Meister der Effizienz in der Landesliga. Anders als die TSG Ehingen, die – weil der TSV Heimenkirch beim 1:1 in Mietingen sein erstes Tor erzielt und den ersten Zähler geholt hat – als einzige der 17 Mannschaften der Liga noch ohne Treffer und ohne Punktgewinn ist. Nimmt man noch das 0:4 im Pokal gegen Berg hinzu, lässt sich über 0:3 in Weingarten, 0:2 in Ostrach und nun 0:1 in Straßberg eine Tendenz ableiten, nach der der erste zumindest Teilerfolg bevorsteht – aber so einfach ist es nicht. Und der nächste TSG-Gegner ist alles andere als von Pappe. RW Weiler ist seit dem Wochenende Tabellenführer und stellt in Mathias Stadelmann den besten Torschützen der Liga. Stadelmann traf auch beim 3:1 gegen Weingarten – wie schon in den drei Spielen der Allgäuer davor. Wobei der FVWStürmer gegen Weingarten noch einige Chancen ausließ. „Er hätte seine Ausbeute leicht in den zweistelligen Bereich bringen können“, sagte sein Trainer Jürgen Kopfsguter. So aber blieb das Saison-Torkonto von Stadelmann bei sieben Treffern stehen.
Ein torreiches Spektakel gab es am ●
See bei der Begegnung VfB Friedrichshafen gegen FV Olympia Laupheim. „Wer dieses Spiel nicht live verfolgt hat, hat etwas verpasst“, sagte Olympia-Trainer Hubertus Fundel. Lediglich 150 Zuschauer waren vor Ort und sahen beim 3:3 nicht nur viele Tore, sondern weitere Chancen und eine Gäste-Mannschaft, die trotz 70 Minuten Unterzahl eine taktisch reife Leistung bot. In der 22. Minute, beim Stand von 2:1 für die Olympia, hatte der Schiedsrichter Gaetano Falcicchio den Laupheimer Keeper
David Wiget vom Platz gestellt. Einen zu schwachen Kopfball von Philipp Fischer zurück zu seinem Torhüter hatte Friedrichshafens Daniel
di Leo abgefangen und wollte am Schlussmann vorbei, kam aber zu Fall. „Mein Torwart kann sich nicht in Luft auflösen“, bemängelte Fundel die Entscheidung. Der Unparteiische sah Absicht sowie ein Foul und zeigte Rot.
Der FV Olympia Laupheim büßte ● durch das Unentschieden die Tabellenführung ein, zudem schrumpfte der Vorsprung auf den TSV Berg, dem neben Laupheim zweiten Top-Favoriten auf die Meisterschaft. Berg besann sich nach zwei überraschenden Niederlagen diesmal wieder seiner Qualitäten und rupfte den SV Kehlen, für den das 0:5 die erste Saisonniederlage war. „Da war ein Klassenunterschied zu sehen“, räumte Kehlens Trainer Michael Steinmaßl unumwunden ein. „Unser Problem war, dass uns vier Spieler gefehlt haben.“Der SVK hat zum Abschluss der englischen Woche am kommenden Samstag die TSG Ehingen zu Gast. (aw)