Mehr Auszubildende im Liebherr-Werk
Noch gibt es aber viele offene Lehrstellen im Kreis – Besonders Zimmerer werden gesucht
EHINGEN - (dtp/sz) - 52 neue Auszubildende haben bei der LiebherrWerk Ehingen GmbH ihren ersten Arbeitstag am 1. September gehabt. In den kommenden Jahren werden sie in insgesamt elf verschiedenen kaufmännischen und gewerblichen Berufen ausgebildet. Somit steigt die Gesamtzahl an Auszubildenden im Liebherr-Werk Ehingen auf 196 Mädchen und Jungen. Doch nicht alle Betriebe können sich über so viele Azubis freuen.
An ihrem ersten Ausbildungstag bei Liebherr standen für die neuen Azubis vor allem das Kennenlernen ihrer zukünftigen Ausbilder sowie ein Betriebsrundgang auf dem Programm. Am Nachmittag durften sich auch die Eltern einen Einblick in die Lehrwerkstatt verschaffen. Für den Ausbildungsstart im September 2018, kann man sich noch bis zum 15. September online bewerben.
Keine offenen Stellen bei Tries
Ebenso kann sich die Ehinger Firma Tries nicht beklagen. Dort beginnen in diesem Monat insgesamt vier junge Menschen eine Ausbildung: drei als Industriemechaniker, einer als Mechatroniker. „Wir haben keine offenen Lehrstellen“, sagt Roland Stirmlinger von der Geschäftsleitung. „Wie bilden jedes Jahr zwischen vier und sechs Auszubildende in fünf verschiedenen Berufen aus.“Die angebotenen Berufe des Industriemechanikers, Mechatronikers, Industriekaufmanns, Technischen Produktdesigners und der Lagerfachkraft seien die Lieblingsberufe der Schüler, „deshalb bekommen wir genügend Bewerbungen“.
Für die Ausbildung zum Industriemechaniker seien zwischen 50 und 70 Bewerbungen eingegangen, erklärt Stirmlinger, für die Ausbildung als Mechatroniker haben sich 30 Leute beworben. „Bis jetzt merken wir den Fachkräftemangel weniger“, sagt Stirmlinger. „Man kennt uns als guten Ausbildungsbetrieb.“
Beim Tag der Ausbildung Mitte Juli wurden jungen Menschen zudem die Tätigkeitsbereiche im Betrieb vorgestellt. „Bei der Ausbildungsmesse in Ehingen sind wir auch präsent“, so Stirmlinger. Zur Zeit gibt es insgesamt 17 Auszubildende beim Entwickler und Hersteller von Hydraulikelementen, Ventilen und Aggregaten.
Bei Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung und Handel insgesamt gibt es im Kreis noch rund 60 offene gemeldete Ausbildungsplätze, erklärt Silvia Geppert, die sich um den Ausbildungsbereich bei der Industrieund Handelskammer in Ulm kümmert. Zum Vorjahr habe sich nicht viel geändert. Am 31. August, so die neuesten Zahlen der Handwerkskammer Ulm, gab es 168 offene Lehrstellen im Handwerk im AlbDonau-Kreis. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr waren 113 Stellen unbesetzt. Das seien ungefähre Zahlen, betont Kirsten Wild, Pressesprecherin der Handwerkskammer Ulm. Möglicherweise seien noch nicht alle Ausbildungsverträge eingegangen. In der Region werden etwa noch elf Feinmechaniker und genauso viele Klempner gesucht. Am gefragtesten sind allerdings Zimmerer, hier gibt es laut Handwerkskammer noch 21 offene Stellen im Kreis.
Die Ehinger Firma Dachbau Mühlen sucht noch einen Azubi als Zimmerer, zwei hat sie allerdings bereits gefunden. Vor drei bis vier Jahren gestaltete sich die Suche noch schwieriger, „da haben wir noch nicht so viele Azubis gehabt“, sagt Geschäftsführer Maximilian Kaufmann. Jetzt mache die Firma aber viel Werbung, biete Praktika an und sogar ein Ferienprogramm für Kinder gebe es im Betrieb. „Mittlerweile haben wir jedes Jahr zwei bis drei Auszubildende“, erklärt Kaufmann.
Der Beruf des Zimmerers werde zudem wieder interessanter, erklärt der Ehinger Geschäftsführer. Mittlerweile verdiene ein Azubi in diesem Beruf so viel wie in fast keinem anderen. Außerdem kämen neue Maschinen zum Einsatz, sodass der Beruf keine Schinderei mehr sei wie früher. „Nachzügler für die offene Stelle dürfen sich gern noch melden“, sagt Maximilian Kaufmann.
„Insgesamt entscheiden sich seit 2012 immer mehr Menschen für eine Ausbildung im Handwerk“, erklärt Kirsten Wild, Pressesprecherin der Handwerkskammer Ulm. Was die Zahlen in diesem Jahr betrifft, zeigt sie sich zuversichtlich: „Bis Ende September werden sicher noch einige Lehrverträge geschlossen.“