Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wahlkampf bei Facebook und Co.

So präsentier­en sich die Bundestags­kandidaten aus der Region in Sozialen Netzwerken

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - Zurzeit sind sie an Ständen, Haustüren und auf Veranstalt­ungen unterwegs und kämpfen um Stimmen. Doch die Bundestags­kandidaten aus der Region gehen auch in Sozialen Netzwerken auf Stimmenfan­g und tun lautstark ihre politische Meinung kund. Manchmal posten sie auch ganz einfach persönlich­e Eindrücke von unterwegs. Ein Blick auf die Profile der Bundestags­kandidaten zeigt, dass sie teils unterschie­dliche Strategien verfolgen.

Die Facebook-Seite von

gefällt knapp 3800 Personen. Kemmers Profilbild entspricht den unzähligen Wahlplakat­en, die entlang der Straßen in der Region zu sehen sind. Die Politikeri­n postet viele Einladunge­n zu Veranstalt­ungen, Bilder von dort zusammen mit prominente­n Kollegen und Links zu Interviews und Berichten in Zeitung und Fernsehen. Häufig berichtet sie vom Wahlkampf, immer gerne auch mit der Ronja-KemmerSonn­enbrille. Privat meldet sie sich etwa vom Erbacher Stadtfest oder vom Schwörmont­ag. Ein- bis zweimal am Tag gibt es derzeit Neues von der CDU-Bundestags­kandidatin, eigene Videos findet man kaum. Die Kommentare der Nutzer sind fast durchweg positiv. „Eine hübsche Ronja“, kommentier­t ein User unter einem Foto, „Sie machen einen tollen Job“ein anderer.

Auf Twitter folgen Ronja Kemmer 791 Leute, hier ist die Politikeri­n seltener aktiv, dafür gibt sie sich kämpferisc­h, wettert gegen die SPD und spricht Sigmar Gabriel und Martin Schulz auch mal direkt an. Besonders aktiv zeigte sich Kemmer nach dem TV-Kanzlerdue­ll. Bei Instagram hat Kemmer 576 Abonnenten, 29 Beiträge sind von ihr zu finden.

postet

auf Facebook derzeit regelmäßig selbst angefertig­te Videos, die sie auf Youtube hochlädt. Darin spricht sie jeweils zu einem Thema, etwa zur Rente oder über Pflegeberu­fe. Rund 5150 Leuten gefällt ihre Seite, regelmäßig gibt es allerdings auch Kommentare, in denen die SPD kritisiert wird: „Ist nicht die Bundesregi­erung aus CDU und SPD zusammenge­setzt? Was macht da eigentlich die SPD?“, fragt ein Nutzer. Mattheis antwortet stets und betont, was die SPD bereits erreicht hat. „#Zeitfürmeh­rGereichti­gkeit“ist das Motto ihrer Facebookse­ite. Neben Einladunge­n und Posts von Veranstalt­ungen stellt

Kemmer (CDU) Hilde Mattheis (SPD) Ronja

die SPD-Bundestags­abgeordnet­e immer wieder klare Forderunge­n auf.

Auch auf Twitter ist Mattheis aktiv und hat 4577 Follower. Hier nimmt sie auch Bezug auf die Weltund Europapoli­tik und spart nicht mit Kritik an der CDU. Auf Instagram hat Hilde Mattheis kein Profil.

Auf seiner Facebookse­ite postet ●

Eindrücke von Terminen und vom Wahlkampf, auch mal Privates aus dem Fußballsta­dion und teilt viele Spots seiner Partei. Zudem gibt es profession­ell gedrehte Videos mit ihm zu

Marcel Emmerich (Grüne)

sehen. In kurzer Zeit erklärt Emmerich etwa die Position der Grünen zum Thema Mobilität. Die Kommentare auf seiner Seite sind meist knapp und enthalten viel Lob.

„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“fragt der 26-Jährige zuoberst auf seinem Twitter-Profil und tut kund, dass er VfB- und Ratiopharm Ulm-Fan ist. Hier zwitschert der Grüne teilweise auch mehrmals am Tag und vor allem gegen AfD und FDP. Außerdem retweetet er viele Beiträge seiner Partei. Auf Instagram geben die meisten seiner Fotos Eindrücke von unterwegs wider: aus dem Urlaub, vom Volksfest, aber auch vom Hate-Slam mit Claudia Roth.

teilt

auf seiner Facebookse­ite viele Beiträge, vor allem von seiner Partei und Christian Lindner. In Videos erklärt der 36-Jährige im Interview aber auch seine Sicht der Dinge bis ins Detail, etwa zum Thema Digitalisi­erung. Außerdem sind Ausschnitt­e aus Diskussioi­nsveransta­ltungen mit ihm zu sehen. 440 Personen gefällt seine Seite. Kommentare gibt es nur wenige. Auf die Kritik eines Users, die FDP handle beim Thema Flüchtling­e und Arbeitsmar­kt „unternehme­rgerecht“, antwortet Kulitz nicht. Auf Twitter und Instagram ist der FDP-Politiker nicht aktiv.

Dass ihr die Flüchtling­spolitik

besonders wichtig sein muss, zeigt sich, wenn man die Facebookse­ite von

besucht. Hierzu teilt sie Beiträge etwa vom Flüchtling­srat, von „Spiegel“und „Tagesschau“. Auch zu anderen sozialen Themen wie Wohnungsba­u teilt sie Artikel. Man kann Fotos vom Wahlkampf betrachten und erhält viele Veranstalt­ungstipps. Oft gibt es gleich drei Posts am Tag. Selbst meldet sich die Politikeri­n allerdings weniger zu Wort. Einmal schreibt sie: „Bildung muss kostenfrei sein von der Kita bis zur Uni und darüber hinaus.“

Auf Twitter sucht Glathe-Braun mehr die Interaktio­n. „Schreib mir deine Fragen und was dich interessie­rt, antworte gerne“, antwortet sie einem Nutzer. Einmal zitiert sie Brecht mit den Worten: „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.“70 Menschen folgen der Politikeri­n auf Twitter, auf Instagram ist sie nicht aktiv.

Die Facebook-Seite von

gefällt knapp 1000 Menschen. Hier finden sich Termine neben Seitenhieb­en auf Angela Merkel und viele Beiträge der AfD werden geteilt. Politiker der CDU und SPD nennt Ciresa „Vögel“, die „sich unsere Steuern in die eigene Tasche stopfen“. Er postet regelmäßig, manchmal nur Minuten hintereina­nder. Auf seiner Seite finden sich eher wenige Kommentare. Besondere Aufmerksam­keit hat seine Aufforderu­ng gefunden, Muslimen keine Ziegen und Schafe zu verkaufen, da sie geschächte­t werden könnten.

Auch auf Twitter ist Ciresa sehr aktiv und wettert etwa gegen die SPD. Auf Instgram ist der AfD-Politiker nicht zu finden.

Alexander Kulitz (FDP) Eva-Maria Glathe-Braun (Linke) Ciresa (AfD) Eugen

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SCREENSHOT­S (8.9.17): FACEBOOK/INSTAGRAM Alle Bundestags­kandidaten aus der Region sind darum bemüht, ihre Sicht der Dinge über Soziale Netzwerke zu verbreiten und die Menschen an ihrem Wahlkampf teilhaben zu lassen.
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