Wahlkampf bei Facebook und Co.
So präsentieren sich die Bundestagskandidaten aus der Region in Sozialen Netzwerken
●
EHINGEN - Zurzeit sind sie an Ständen, Haustüren und auf Veranstaltungen unterwegs und kämpfen um Stimmen. Doch die Bundestagskandidaten aus der Region gehen auch in Sozialen Netzwerken auf Stimmenfang und tun lautstark ihre politische Meinung kund. Manchmal posten sie auch ganz einfach persönliche Eindrücke von unterwegs. Ein Blick auf die Profile der Bundestagskandidaten zeigt, dass sie teils unterschiedliche Strategien verfolgen.
Die Facebook-Seite von
●
gefällt knapp 3800 Personen. Kemmers Profilbild entspricht den unzähligen Wahlplakaten, die entlang der Straßen in der Region zu sehen sind. Die Politikerin postet viele Einladungen zu Veranstaltungen, Bilder von dort zusammen mit prominenten Kollegen und Links zu Interviews und Berichten in Zeitung und Fernsehen. Häufig berichtet sie vom Wahlkampf, immer gerne auch mit der Ronja-KemmerSonnenbrille. Privat meldet sie sich etwa vom Erbacher Stadtfest oder vom Schwörmontag. Ein- bis zweimal am Tag gibt es derzeit Neues von der CDU-Bundestagskandidatin, eigene Videos findet man kaum. Die Kommentare der Nutzer sind fast durchweg positiv. „Eine hübsche Ronja“, kommentiert ein User unter einem Foto, „Sie machen einen tollen Job“ein anderer.
Auf Twitter folgen Ronja Kemmer 791 Leute, hier ist die Politikerin seltener aktiv, dafür gibt sie sich kämpferisch, wettert gegen die SPD und spricht Sigmar Gabriel und Martin Schulz auch mal direkt an. Besonders aktiv zeigte sich Kemmer nach dem TV-Kanzlerduell. Bei Instagram hat Kemmer 576 Abonnenten, 29 Beiträge sind von ihr zu finden.
postet
●
auf Facebook derzeit regelmäßig selbst angefertigte Videos, die sie auf Youtube hochlädt. Darin spricht sie jeweils zu einem Thema, etwa zur Rente oder über Pflegeberufe. Rund 5150 Leuten gefällt ihre Seite, regelmäßig gibt es allerdings auch Kommentare, in denen die SPD kritisiert wird: „Ist nicht die Bundesregierung aus CDU und SPD zusammengesetzt? Was macht da eigentlich die SPD?“, fragt ein Nutzer. Mattheis antwortet stets und betont, was die SPD bereits erreicht hat. „#ZeitfürmehrGereichtigkeit“ist das Motto ihrer Facebookseite. Neben Einladungen und Posts von Veranstaltungen stellt
Kemmer (CDU) Hilde Mattheis (SPD) Ronja
die SPD-Bundestagsabgeordnete immer wieder klare Forderungen auf.
Auch auf Twitter ist Mattheis aktiv und hat 4577 Follower. Hier nimmt sie auch Bezug auf die Weltund Europapolitik und spart nicht mit Kritik an der CDU. Auf Instagram hat Hilde Mattheis kein Profil.
Auf seiner Facebookseite postet ●
Eindrücke von Terminen und vom Wahlkampf, auch mal Privates aus dem Fußballstadion und teilt viele Spots seiner Partei. Zudem gibt es professionell gedrehte Videos mit ihm zu
Marcel Emmerich (Grüne)
sehen. In kurzer Zeit erklärt Emmerich etwa die Position der Grünen zum Thema Mobilität. Die Kommentare auf seiner Seite sind meist knapp und enthalten viel Lob.
„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“fragt der 26-Jährige zuoberst auf seinem Twitter-Profil und tut kund, dass er VfB- und Ratiopharm Ulm-Fan ist. Hier zwitschert der Grüne teilweise auch mehrmals am Tag und vor allem gegen AfD und FDP. Außerdem retweetet er viele Beiträge seiner Partei. Auf Instagram geben die meisten seiner Fotos Eindrücke von unterwegs wider: aus dem Urlaub, vom Volksfest, aber auch vom Hate-Slam mit Claudia Roth.
teilt
●
auf seiner Facebookseite viele Beiträge, vor allem von seiner Partei und Christian Lindner. In Videos erklärt der 36-Jährige im Interview aber auch seine Sicht der Dinge bis ins Detail, etwa zum Thema Digitalisierung. Außerdem sind Ausschnitte aus Diskussioinsveranstaltungen mit ihm zu sehen. 440 Personen gefällt seine Seite. Kommentare gibt es nur wenige. Auf die Kritik eines Users, die FDP handle beim Thema Flüchtlinge und Arbeitsmarkt „unternehmergerecht“, antwortet Kulitz nicht. Auf Twitter und Instagram ist der FDP-Politiker nicht aktiv.
Dass ihr die Flüchtlingspolitik
●
besonders wichtig sein muss, zeigt sich, wenn man die Facebookseite von
besucht. Hierzu teilt sie Beiträge etwa vom Flüchtlingsrat, von „Spiegel“und „Tagesschau“. Auch zu anderen sozialen Themen wie Wohnungsbau teilt sie Artikel. Man kann Fotos vom Wahlkampf betrachten und erhält viele Veranstaltungstipps. Oft gibt es gleich drei Posts am Tag. Selbst meldet sich die Politikerin allerdings weniger zu Wort. Einmal schreibt sie: „Bildung muss kostenfrei sein von der Kita bis zur Uni und darüber hinaus.“
Auf Twitter sucht Glathe-Braun mehr die Interaktion. „Schreib mir deine Fragen und was dich interessiert, antworte gerne“, antwortet sie einem Nutzer. Einmal zitiert sie Brecht mit den Worten: „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.“70 Menschen folgen der Politikerin auf Twitter, auf Instagram ist sie nicht aktiv.
Die Facebook-Seite von
●
gefällt knapp 1000 Menschen. Hier finden sich Termine neben Seitenhieben auf Angela Merkel und viele Beiträge der AfD werden geteilt. Politiker der CDU und SPD nennt Ciresa „Vögel“, die „sich unsere Steuern in die eigene Tasche stopfen“. Er postet regelmäßig, manchmal nur Minuten hintereinander. Auf seiner Seite finden sich eher wenige Kommentare. Besondere Aufmerksamkeit hat seine Aufforderung gefunden, Muslimen keine Ziegen und Schafe zu verkaufen, da sie geschächtet werden könnten.
Auch auf Twitter ist Ciresa sehr aktiv und wettert etwa gegen die SPD. Auf Instgram ist der AfD-Politiker nicht zu finden.
Alexander Kulitz (FDP) Eva-Maria Glathe-Braun (Linke) Ciresa (AfD) Eugen