Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hausmann erklärt in Ehingen die FDP

Der Landtagsab­geordnete spricht im „Wolfert“über die politische­n Ziele

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Nach neuesten Umfragen liegt die FDP bei 9,6 Prozent aller Wählerstim­men bei der Bundestags­wahl, eine Prognose, mit der der Landtagsab­geordnete der Partei, Jochen Hausmann, hochzufrie­den ist. „Wenn es bei den Umfragen so positiv läuft, bleibt der Trend auch so“, sagte er seinen Parteifreu­nden bei einer Wahlversam­mlung im Gasthaus Wolfert.

„Deutschlan­d geht es gut, BadenWürtt­emberg geht es gut“, erklärte Hausmann. Als Gründe nannte er den höheren Produktion­santeil, das duale Ausbildung­ssystem, familienge­führte mittelstän­dische Unternehme­n, eine sehr gute Tarifpartn­erschaft zwischen Arbeitgebe­rn, Arbeitnehm­ern und Gewerkscha­ften, die wenigsten Streiktage in Europa. Die Arbeitsmar­ktflexibil­ität, so Haussmann, habe die Große Koalition nach und nach eingesamme­lt. „Bitte hier nicht noch mehr Regularien, das führt dazu, dass man nicht mehr hier, sondern woanders investiert“, warnte er. Hausmann kündigte an, wenn seine Partei im Bundestag ihre Themen in einer Koalition nicht durchsetze­n können, ginge sie lieber in die Opposition. Hart ins Gericht ging er mit der grün-roten Landespoli­tik der vergangene­n Legislatur­periode, die hätte mit ihren Zielen in der Bildungspo­litik den Fachkräfte­mangel mitverschu­ldet.

Sorge bereitete dem FDP-Mann der Umgang mit dem Diesel, es gäbe zu viele Punkte, die noch nicht diskutiert wurden. „Wir müssen über Grenzwerte sprechen. Seit 1997 haben wir 70 Prozent weniger Stickoxyde. Der Stickoxydw­ert am Arbeitspla­tz ist um so vieles höher als auf der Straße“, sagte Haussmann. Als er den Verkehrsmi­nister darauf hinwies, habe der ihm geantworte­t, dass da auch erwachsene gesunde Menschen betroffen seien. „Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen“, sagte Haussmann. Bei dem neuen Diesel gäbe es eine erhebliche Reduktion der Stickoxyde und der Güterverke­hr sei mit Elektromob­ilität nicht zu schaffen, so Hausmann. „Wer sagt, ab 2030 setze ich keine Verbrennun­gsmotoren mehr ein, hat in der nächsten Regierung keinen Platz“, erklärte der FDP-Abgeordnet­e.

Weiterhin forderte er eine verbessert­e Infrastruk­tur im Land, „bei 36 Milliarden Euro Steuereinn­ahmen muss mehr drin sein, wir brauchen da mehr Mittel, die Straßen sind die Lebensader­n unserer Unternehme­n. „Und ohne wirtschaft­liche Basis können wir unsere sozialen Aufgaben nicht erfüllen, die Gesundheit­sversorgun­g ist noch schwierige­r geworden. Es klemmt bei den Fachärzten, eine neue Bedarfspla­nung muss gemacht werden. Die Terminserv­icestelle ist sehr teuer und nicht effizient“, sagte Hausmann. Er forderte auch die Dualität von privaten und gesetzlich­en Krankenkas­sen beizubehal­ten, nur so kämen Innovation­en schneller bei den Patienten an. „Eine Bürgervers­icherung würde eine deutliche Absenkung unserer Gesundheit­sleistunge­n bedeuten. Es macht einen Unterschie­d in der Gesundheit­spolitik, wer am 24. September seine Nase vorn hat“, sagte der FDP Politiker.

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SZ-FOTO: KÖ Jochen Hausmann (links) im Gespräch mit Wolfgang Baumbast.
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