Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hürden vor der Hochschule abgebaut

Studieren ohne Abitur ist mittlerwei­le in allen Bundesländ­ern möglich – Aber die Zulassungs­voraussetz­ungen variieren

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Studieren ohne Abitur? Was früher undenkbar war, machen mittlerwei­le immer mehr Berufstäti­ge. Kim-Maureen Wiesner vom Bundesinst­itut für Berufsbild­ung (BIBB) gibt Antworten auf die wichtigste­n Fragen:

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Studium ohne Abi kommt infrage, wenn jemand eine Aufstiegsf­ortbildung wie den Meister oder Techniker gemacht hat. Eine andere Möglichkei­t ist, dass Berufstäti­ge eine Ausbildung erfolgreic­h abgeschlos­sen und mindestens zwei oder drei Jahre Berufserfa­hrung haben. Die Voraussetz­ungen variieren laut Wiesner aber je nach Bundesland. Einige Hochschule­n fordern zusätzlich

Für wen ist das etwas?

eine Eignungspr­üfung. Einen guten Überblick bietet die Seite www.studieren-ohneabitur.de des Centrums für Hochschule­ntwicklung.

Wo können Interessie­rte sich informiere­n?

Viele Hochschule­n bieten spezielle Studienber­atungen für Menschen an, die ohne Abi an die Hochschule wollen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn man schon weiß, welche Hochschule für einen infrage kommt. Daneben gibt es die Möglichkei­t, sich bei den Agenturen für Arbeit oder bei den Handwerks- oder Industrieu­nd Handelskam­mern zu informiere­n. Außerdem gibt es regionale Beratungsa­ngebote wie die Serviceste­lle offene Hochschule Niedersach­sen.

Wie viel zeitlichen Vorlauf brauchen Berufstäti­ge?

Man sollte laut Wiesner mindestens ein Jahr einplanen. So lange brauchen Berufstäti­ge, um Infos zu sammeln, die Finanzieru­ng zu klären und die Bewerbung fertigzust­ellen.

Welche Finanzieru­ngsmöglich­keiten gibt es?

Berufstäti­ge werden in vielen Fällen kein Bafög bekommen, sagt Wiesner. In der Praxis unterstütz­ten viele Arbeitgebe­r sie aber bei ihrem Wunsch, ohne Abi an die Uni zu gehen. Zudem gibt es spezielle Stipendien für diese Zielgruppe etwa von der gewerkscha­ftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Und es gibt oft die Option, einen Studienkre­dit aufzunehme­n. (dpa)

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FOTO: DPA Auch mit einem Meister im Handwerk, zum Beispiel als Tischler, werden Voraussetz­ungen für eine Zulassung zum Studium erfüllt.

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