Geld stinkt nicht
EU-Präsident Jean-Claude Juncker hat unter deutschen Stammtischen einen Schock ausgelöst, mit seiner Forderung nach der schnellen Euro-Einführung in allen EU-Ländern. War da nicht was, heißt es jetzt unter den Finanzexperten am Tresen, Stichwort Griechenland. Und jetzt sollen auch Rumänen, Bulgaren und Kroaten die europäische Währung in die Finger bekommen? Da könne man das Geld ja gleich zum Fenster rauswerfen, sagen die bierseligen Optimisten. Vielleicht liegt in dieser Eurokrise aber auch die Lösung für ein Rätsel, vor dem die Genfer Polizei steht: Zahlreiche Restaurants haben sich gemeldet – weil ihre Toiletten mit Geldscheinen verstopft wurden.
Nach Angaben der Polizei handelt es sich um Zehntausende Euro, die nicht auf der Straße lagen, sondern als geschredderte 500-Euro-Noten entdeckt wurden, die seit Monaten in den Toiletten von Restaurants entsorgt worden waren. In einer Pizzeria lief deswegen das Klo über. Auch in der Toilette einer Bank, die sich in unmittelbarer Nähe zu den Schließfächern befand, sei das Klo mit Geldscheinen verstopft worden.
Was ist da los, machen sich reiche Eurogegner einen Spaß? Handelt es sich um schmutziges Geld aus illegalen Geschäften? Ein Kunde eines der Restaurants dürfte auf jeden Fall enttäuscht sein: Ihm war es gelungen, einige der Scheine aus einer Toilette herauszufischen. Er meldete sich daraufhin bei der Polizei, die diese beschlagnahmte – und der Bank wiedergab. Vielleicht hätte der Mann eine Weisheit beherzigen sollen: Ob Drachme, Dollar oder Euro – Geld stinkt nicht. (dg)