Peter Casagrandes Malerei erforscht den Raum
Galerist Ewald Schrade lädt den Künstler zum vierten Mal ins Schloss Mochental ein – Elmar Zorn führt bei der Vernissage in die Ausstellung ein
● MOCHENTAL - Peter Casagrande hat eine feste Fangemeinde in Mochental, die auch eine weite Anreise zu Ausstellungen des Künstlers nicht scheut, wusste Galerist Ewald Schrade und hat den Maler zu einer vierten Ausstellung ins Barockschloss eingeladen. Eine interessante Fortsetzung für Casagrande nach der sehr erfolgreichen Ausstellung in Schweinfurt in einer umgebauten Schwimmhalle.
Für Mochental hatte Schrade Casagrande, der vorwiegend großformatig arbeitet, gebeten, auch Formate zu wählen, die in das Wohnzimmer seiner Besucher passen, ein Wusch, dem der Maler gerne nachgekommen ist. So finden sich in der aktuellen Ausstellung im Schloss neben den gewohnt großformatigen Bildern etliche Werke Casagrandes im zimmertauglichen Format.
Seine ganz große Stärke aber liegt in seiner großflächigen Malerei. Herausragend dabei ein Dreiteiler im Format 270 auf 420, eine wahre Farborgie in gelb und schwarz. „Er will allen Farben einen neuen Raum geben“, sagte dazu Elmar Zorn aus München, der in die Ausstellung einführte. „Er ist ein Ausnahmekünstler und hat das in seinem konsequenten Schaffen in 40 Jahren bewiesen“, sagte Zorn weiter.
Die Malerei von Casagrande hatte von Anfang ein einziges Thema, den Raum. Er versucht in räumliche Dimensionen vorzudringen, ein Raumerlebnis zu vermitteln. Kunsträume bleiben für die Fantasie des Betrachters offen. „Am Ende muss ein Bild über mich hinauswachsen, muss mehr sein, als ich erklären kann“, sagte Casagrande einmal. Geschüttet, gekleistert, verzogen, gespachtelt trägt Casagrande seine Werke auf, Pastös teilweise wie ziseliert wirkt dieser Farbauftrag. „Ich fange mit einem Pinselstrich an und warte, was er mir zu sagen hat.
Das Bild entsteht in einem ständigen Dialog“, hat Casagrande bei seiner letzten Ausstellung in Mochental einmal gesagt. War die Ausstellung in Schweinfurt ein Anklang an das früher von ihm bevorzugte SchwarzWeiß, so waren die Werke in Mochental doch eher in glühenden Farben gehalten. Aber auch einige seiner einzigartigen monumentalen Werke in Schwarz-Weiß hat Casagrande in seinem Anhänger nach Mochental mitgebracht.
Die Ausstellung ist bis zum fünften November im Schloss Mochental zu sehen.