Lauteracher Rat macht sich ein Bild vor Ort
Gemeindeverbindungsweg am Reichenstein und Kreuzweghang werden begutachtet
● LAUTERACH – Mit zwei Lokalterminen hat der Lauteracher Gemeinderat seine Sitzung am Freitagabend begonnen. Zunächst trafen sich die Räte mit Bürgermeister Bernhard Ritzler am Gemeindeverbindungsweg von Reichenstein zur Laufenmühle.
Vor kurzem hat die Firma Netze BW eine Freiland-Stromleitung in den rund 1,5 Kilometer langen Weg verlegt. Und im Rahmen der sogenannten Mitverlegung sorgte die Gemeinde dafür, dass gleichzeitig Leerrohre für den Breitband-Ausbau „in den Boden kommen“. „Dafür sind Kosten von rund 50 000 Euro angefallen“, so der Bürgermeister. Da Regenwasser im oberen und unteren Teil des steilen Wegs Ausschwemmungen verursacht hat, wurde oberhalb der Laufenmühle, an der Zufahrt zum Regenüberlaufbecken, eine Querrinne gegraben. Oben bei Reichenstein beschlossen die Räte sogenannte Halbschalen einbauen zu lassen, um das Regenwasser abzuleiten. „Dafür lassen wir jetzt die Kosten ermitteln, um die Halbschalen im kommenden Jahr zu finanzieren“, sagte Ritzler.
Als nächstes stand der „Kreuzweghang“auf dem Besichtigungsprogramm der Räte. Der Hang wurde vor knapp zwei Jahren freigeschnitten. Nun sollen die 14 Stationen des rund hundert Jahre alten Kreuzwegs restauriert und mit Holzschnitzeln ein Weg angelegt werden. Mit rund 20 000 Euro Kosten rechnet Bürgermeister Ritzler. „Von Leader haben wir dazu 9000 Euro bekommen und im Gemeindehaushalt sind weitere 7000 Euro finanziert“, so der Schultes. Ziel ist, den Kreuzweg „von unten und von oben“zugänglich zu machen. Bei der späteren Sitzung im Rathaus stand der Abschluss des Gemeindehaushalts für das vergangene Jahr mit einem Volumen von rund 1,9 Millionen Euro auf dem Programm. Durch Mehreinnahmen, wie etwa erhöhter Schlüsselzuweisungen des Landes, aber auch Mehrausgaben, etwa für den um 30 000 Euro gekürzten Zuschuss aus dem Ausgleichsstock, entstand für das Jahr 2016 ein Jahresüberschuss von 23 392 Euro. Dieser zusätzliche Betrag wurde in die allgemeine Rücklage der Gemeinde eingestellt, so dass Lauterach zum Jahresende 2016 69 547 Euro „auf der hohen Kante“hatte. Der Schuldenstand betrug damals 151 385 Euro.
Bereits im März hat der Gemeinderat beschlossen, für die örtliche Feuerwehr zum Preis von 186 177 Euro ein neues Einsatzfahrzeug zu kaufen. Jetzt fand eine Besprechung der Feuerwehr mit der Lieferfirma statt. „Dabei stellte sich heraus, dass einige sinnvolle Dinge am Fahrzeug fehlen“, erklärte der Bürgermeister. So soll das neue Fahrzeug auch mit einer „Klappe für den Schnellangriff“und einem Schmutzsauger ausgestattet werden. Der Gemeinderat war einverstanden, die „Verbesserungen des Einsatzfahrzeugs“zum Preis von 3785 Euro anbringen zu lassen.
Obwohl der Aufstellungsbeschluss für das Baugebiet „Ehinger Steige III“bereits gefasst wurde, entscheiden die Räte am Freitag erneut, den Bebauungsplan aufzustellen. Grund war der Paragraf 13 des Baugesetzbuches, der ein sogenanntes beschleunigtes Verfahren erlaubt. „Unter gewissen Voraussetzungen muss dann kein ökologischer Ausgleich geschaffen werden“, so der Bürgermeister, „das spart Kosten, beispielsweise, weil keine Flächenausgleichsbilanz nötig ist“.
Mit dem Bau eines Schuppens bei einem Wohnhaus in Talheim waren die Räte einverstanden. Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat, dass für die Mitgliedschaft Lauterachs im Biosphärengebiet pro Jahr 3006 Euro zu zahlen sind. „Davon zahlt der Landkreis die Hälfte“, erklärte der Bürgermeister.