Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Künstlerin Inge Ellinger eröffnet ihre Ausstellun­g im HGS3

Malerin entführt ihre Besucher auf drei Stockwerke­n in unterschie­dliche Welten

- Von Elisabeth Sommer

● SCHELKLING­EN - Malerin Inge Ellinger stellt bis zum 9. November im Schelkling­er Hotel HGS3 aus und bereitet dort „ein Drei-Gänge-Menü“. Diesen passenden Ausdruck prägte bei der Vernissage ihr Ehemann Friedrich, der die Laudatio hielt. Die Flure der drei oberen Stockwerke werden für gewöhnlich von den Künstlern mit Gemälden bestückt.

Inge Ellinger entführt im dritten Stock in fremde Länder. Blickfang sind sofort beim Eintreten eine Reispflanz­erin und eine Teepflücke­rin aus Sri Lanka. Fesselnde Momentaufn­ahmen aus der Türkei und aus Griechenla­nd gesellen sich dazu und auch das trefflich gemalte Bild mit dem Titel „Vor dem Gewitter“in Australien. Als „Schwere Kost“bezeichnet­e der Laudator die Werke im zweiten Stock, weil „es ungegenstä­ndliche beziehungs­weise verfremdet­e Werke sind“, die auch in Mischtechn­ik entstanden sind. Auf diesem Flur findet ein Feuerwerk der Farben statt, und Inge Ellinger lässt den Betrachter nicht so einfach vorbeizieh­en, sondern ermuntert mit den Titeln „Roter Punkt“oder auch „Rote Pferde“zum genauen Hinschauen – und dann wird man plötzlich fündig. „Leichte Kost“ist im ersten Stock versammelt, wo der Ankommende über den Fahrstuhl oder die Treppe von einem gemalten Hühnerhauf­en begrüßt wird, was freudige Stimmung auslösen kann. Hier sind Motive des Alltags versammelt: Silberdist­el, Mais, Mohn, Gräser – und kleine, in schwarz-weiß gehaltene sogenannte „Zentangles“, eine Kombinatio­n der Worte Zen und Angle (zu Deutsch Perspektiv­e), die die Malerin bei der Anfertigun­g der Muster in eine Art Meditation versetzen mögen, wie es das Malen insgesamt vermag. Die Sammlung kleiner Gemälde im zweiten Stock steht unter dem Motto „Dies und Das“und sind abstrakte Farbenspie­le, die Landschaft­en andeuten könnten. Im dritten Stock sind die Kleingemäl­de heimischen und exotischen Früchten gewidmet, die originalge­treu dargestell­t einen weiteren Blickfang bieten. Rund 70 großen und kleine Gemälde werden ausgestell­t und können nach Anmeldung an der Rezeption täglich zwischen 9 und 21 Uhr angeschaut werden.

Inge Ellinger, geborene Jöhnk, stammt aus Schleswig-Holstein und wollte ursprüngli­ch Sängerin werden. Mit 16 Jahren startete sie diesbezügl­ich eine Ausbildung. Friedrich Ellinger lernte sie aufgrund dessen Bundeswehr­aufenthalt in Rendsburg kennen. Seit gut 52 Jahren sind sie verheirate­t. An jedem neuen Standort gab Inge Ellinger Gesangskon­zerte; ihr Gesangskol­lege aus der Münsinger Zeit, Bernhard Köbele, besuchte jetzt mit seiner Frau die Vernissage. Mit 43 Jahren hörte Inge Ellinger mit dem Gesang auf, weil sie ihre Stimme für nicht mehr ausreichen­d hielt, und startete zur Freude der Ausstellun­gsbesucher mit dem Malen. Ihr Talent hat sie an der Akademie für Malen in Esslingen geschult, und seit dem Umzug Ellingers 1990 nach Hütten verfeinert­e sie im Wendlinger Atelier von Irmi Wolf ihren Stil und perfektion­ierte zum Beispiel das Mischen von Farben. Beim Hängen der Gemälde im Hotel halfen auch Tochter Monika und Nachbar Heinz Uhl. Im Anschluss an Ellingers Ausstellun­g folgt im Hotel HGS3 die Gemäldesch­au der Schelkling­er Malerin Barbara Höffner.

 ?? SZ-FOTO: SOMM ?? Inge Ellinger eröffnet ihre Ausstellun­g in Schelkinge­n.
SZ-FOTO: SOMM Inge Ellinger eröffnet ihre Ausstellun­g in Schelkinge­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany