Künstlerin Inge Ellinger eröffnet ihre Ausstellung im HGS3
Malerin entführt ihre Besucher auf drei Stockwerken in unterschiedliche Welten
● SCHELKLINGEN - Malerin Inge Ellinger stellt bis zum 9. November im Schelklinger Hotel HGS3 aus und bereitet dort „ein Drei-Gänge-Menü“. Diesen passenden Ausdruck prägte bei der Vernissage ihr Ehemann Friedrich, der die Laudatio hielt. Die Flure der drei oberen Stockwerke werden für gewöhnlich von den Künstlern mit Gemälden bestückt.
Inge Ellinger entführt im dritten Stock in fremde Länder. Blickfang sind sofort beim Eintreten eine Reispflanzerin und eine Teepflückerin aus Sri Lanka. Fesselnde Momentaufnahmen aus der Türkei und aus Griechenland gesellen sich dazu und auch das trefflich gemalte Bild mit dem Titel „Vor dem Gewitter“in Australien. Als „Schwere Kost“bezeichnete der Laudator die Werke im zweiten Stock, weil „es ungegenständliche beziehungsweise verfremdete Werke sind“, die auch in Mischtechnik entstanden sind. Auf diesem Flur findet ein Feuerwerk der Farben statt, und Inge Ellinger lässt den Betrachter nicht so einfach vorbeiziehen, sondern ermuntert mit den Titeln „Roter Punkt“oder auch „Rote Pferde“zum genauen Hinschauen – und dann wird man plötzlich fündig. „Leichte Kost“ist im ersten Stock versammelt, wo der Ankommende über den Fahrstuhl oder die Treppe von einem gemalten Hühnerhaufen begrüßt wird, was freudige Stimmung auslösen kann. Hier sind Motive des Alltags versammelt: Silberdistel, Mais, Mohn, Gräser – und kleine, in schwarz-weiß gehaltene sogenannte „Zentangles“, eine Kombination der Worte Zen und Angle (zu Deutsch Perspektive), die die Malerin bei der Anfertigung der Muster in eine Art Meditation versetzen mögen, wie es das Malen insgesamt vermag. Die Sammlung kleiner Gemälde im zweiten Stock steht unter dem Motto „Dies und Das“und sind abstrakte Farbenspiele, die Landschaften andeuten könnten. Im dritten Stock sind die Kleingemälde heimischen und exotischen Früchten gewidmet, die originalgetreu dargestellt einen weiteren Blickfang bieten. Rund 70 großen und kleine Gemälde werden ausgestellt und können nach Anmeldung an der Rezeption täglich zwischen 9 und 21 Uhr angeschaut werden.
Inge Ellinger, geborene Jöhnk, stammt aus Schleswig-Holstein und wollte ursprünglich Sängerin werden. Mit 16 Jahren startete sie diesbezüglich eine Ausbildung. Friedrich Ellinger lernte sie aufgrund dessen Bundeswehraufenthalt in Rendsburg kennen. Seit gut 52 Jahren sind sie verheiratet. An jedem neuen Standort gab Inge Ellinger Gesangskonzerte; ihr Gesangskollege aus der Münsinger Zeit, Bernhard Köbele, besuchte jetzt mit seiner Frau die Vernissage. Mit 43 Jahren hörte Inge Ellinger mit dem Gesang auf, weil sie ihre Stimme für nicht mehr ausreichend hielt, und startete zur Freude der Ausstellungsbesucher mit dem Malen. Ihr Talent hat sie an der Akademie für Malen in Esslingen geschult, und seit dem Umzug Ellingers 1990 nach Hütten verfeinerte sie im Wendlinger Atelier von Irmi Wolf ihren Stil und perfektionierte zum Beispiel das Mischen von Farben. Beim Hängen der Gemälde im Hotel halfen auch Tochter Monika und Nachbar Heinz Uhl. Im Anschluss an Ellingers Ausstellung folgt im Hotel HGS3 die Gemäldeschau der Schelklinger Malerin Barbara Höffner.