Feuerwehrübung im Seniorenzentrum St. Anna
Munderkinger Feuerwehr probt den Einsatz in der Pflegeeinrichtung – Abläufe funktionieren gut
● MUNDERKINGEN - Ein Brand im Stationsbüro von Wohnbereich 1 ist am Montagabend das Szenario der Feuerwehrübung im Seniorenzentrum St. Anna in Munderkingen gewesen. Regelmäßig organisieren die örtliche Feuerwehr und die Pflegeeinrichtung gemeinsame Übungen, um Personal und Einsatzkräfte zu schulen.
Kurz nach 18 Uhr löste Denis Lamsfuß, Leiter des Pflegeheims, den Feueralarm aus und nur vier Minuten später rollte das erste Löschfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn auf den Parkplatz vor dem Haupteingang. „Weil ein Handalarm ausgelöst wurde, war nicht sofort klar, wo das vermeintliche Feuer ausgebrochen ist“, erklärte Einsatzleiter Thomas Ibach. Also mussten sich die Einsatzkräfte erstmal einen Überblick an der Brandmeldezentrale im Eingangsbereich des Hauses verschaffen.
Noch bevor die Feuerwehrleute überhaupt am Seniorenzentrum eintrafen, begannen die anwesenden Pflegekräfte von Wohnbereich 1 mit der Rettung der Komparsen. „Im Ernstfall haben wir 23 Menschen, die teilweise selbst laufen können, aber einige sind auch bettlägrig“, berichtet eine Pflegekraft. Am Montag mussten nur neun teilweise verletzte Komparsen nach draußen geschafft werden. Gleich im ersten Zimmer stand die Rettung einer bettlägrigen Person an. Das Mädchen wurde auf der Matratze festgeschnallt und anschließend von den beiden Pflegerinnen auf dieser nach draußen geschafft.
In der Kapelle des Hauses wurden die Verletzten gesammelt und von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes versorgt. „Eigentlich ist der offizielle Sammelplatz draußen im Hof, aber wenn es kalt ist und die Kapelle frei ist, weichen wir dorthin aus“, erklärt Einrichtungsleiter Denis Lamsfuß. Die Entscheidung hierfür liegt bei der Feuerwehr. „Die schätzen die Lage ein und treffen dann die Entscheidung“, fügt er hinzu.
Nachdem der erste Atemschutztrupp einen mobilen Rauchverschluss in der Tür zum Wohnbereich angebracht hatte, arbeiteten sich die beiden Feuerwehrleute auf Knien zur Brandstelle vor. Ein zweiter Trupp begann den Flur nach Patienten abzusuchen. Weil angenommen wurde, dass der gesamte Bereich verraucht ist, war die Personensuche schwierig. „Wenn die Feuerwehrleute im dichten Rauch nichts sehen und von überall panische Hilferufe kommen, ist für sie schwer zu orten, woher die Schreie kommen“, erklärt Kommandant Joachim Enderle. Damit keine Person übersehen wird, werde jedes Zimmer von zwei Trupps durchsucht und anschließend mit Bändern an den Türklinken markiert.
Während drinnen die Löscharbeiten und die Rettung der Verletzten liefen, wurde im Hof des Seniorenzentrums die Drehleiter in Stellung gebracht. Mit dieser wurden dann Patienten, die auf die Außentreppe gerettet wurden, sicher aus dem Gebäude gebracht. Die Versorgung mit Wasser bei einem echten Brand in der Pflegeeinrichtung wird über die angrenzende Donau sichergestellt. „Es ist einfach sinnvoll, das Trinkwasser zu schonen, wenn ein öffentliches Gewässer in direkter Nähe ist“, erklärte Einsatzleiter Ibach.
Mit dem Zusammenspiel seiner 37 Wehrleute und den sechs Einsatzkräften vom DRK war Kommandant Joachim Enderle am Montag sehr zufrieden. „Vielleicht hätte die Personenrettung noch etwas zügiger funktionieren können, aber das ist immer schwer einzuschätzen“, erklärte er. Auch Denis Lamsfuß beurteilte den Verlauf der Übung positiv. Sie diene dazu, dass die Feuewehrleute die Einrichtung kennenlernen und das eigene Personal anschließend wisse, was im Ernstfall zu tun sei und wie die Abläufe funktionieren.
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