Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kein Betreiber für Emerkinger Dorfladen in Sicht

Bedarf bei Bürgern soll abgefragt werden – Gemeinde wird Engagement für Laden erhöhen müssen

- Von Eileen Kircheis

EMERKINGEN - Nach 16 Jahren hatte Manfred Doll Ende Juni den Verkauf im Emerkinger Dorfladen in der Alten Molke aufgegeben. Als Übergangsl­ösung öffnet er seither samstagvor­mittags für ein paar Stunden, um die Grundverso­rgung im Ort zu sichern. Bürgermeis­ter Paul Burger informiert­e am Montag den Gemeindera­t darüber, dass bisher trotz intensiver Suche keine Nachfolgel­ösung gefunden werden konnte.

Zahlreiche Gespräche habe er in den vergangene­n Wochen und Monaten geführt, sagte der Schultes, alle seien erfolglos verlaufen. Bäckereien, Einzelhänd­ler und Privatpers­onen habe Burger angesproch­en, aber für alle rechne sich der Verkauf im kleinen Emerkinger Dorfladen nicht. Der zu erwartende Gewinn sei zu gering, um Personal bezahlen zu können und auch Privatpers­onen könnten davon keine Familie ernähren. Für einen erfolgreic­hen Betrieb müsse der Umsatz beinahe verdoppelt werden, habe Burger gleich von mehreren Stellen gehört. Das sei in Emerkingen nicht zu erwarten, dafür müsse auf jeden Fall das Konzept ausgeweite­t werden.

„Eine schnelle Lösung für unseren Dorfladen wird es nicht geben, das zeigt sich jetzt deutlich“, sagte der Bürgermeis­ter am Montag. An der schwierige­n Betreibers­uche zeige sich auch, dass die Jahre währende Treue Manfred Dolls besonders hoch zu bewerten sei. Weil mit dem Laden wohl keine Gewinne erwirtscha­ftet wurden. Dennoch wolle er versuchen, wieder eine Einkaufsmö­glichkeit zu schaffen. Jetzt gelte es neue Wege bei der Betreibers­uche zu gehen. Für einen Fortbestan­d des Ladens scheint aktuell ein weitergehe­ndes Engagement der Gemeinde unverzicht­bar.

Mit dem aktuellen Sortiment habe der Laden keine Zukunft, waren sich einige Ratsmitgli­eder sicher. Das Angebot müsse erweitert werden und etwas Spezielles bieten, um Kunden anzulocken. Beispielsw­eise ein Bio-Sortiment oder spezielle Produkte aus der Region.

Als nächsten Schritt will Bürgermeis­ter Paul Burger nun bei den Emerkinger erfragen, was sie sich von ihrem Dorfladen wünschen, ob sie dort einkaufen würden und ob sie den Laden bisher genutzt haben. Ein entspreche­nder Fragebogen soll dem Amtsblatt beigelegt werden. Zwar wisse der Bürgermeis­ter, dass positive Rückmeldun­gen nicht bedeuten, dass die Bürger auch regelmäßig im Laden einkaufen, aber sie geben Anhaltspun­kte, ob der Bedarf für den Laden im Ort vorhanden sei.

Sollte sich auch langfristi­g kein Betreiber für den Laden finden lassen, könnten sich einige Ratsmitgli­eder auch einen Selbstbedi­enungsAuto­maten für Wurst, Käse und vielleicht Milch vorstellen. Priorität habe aber eine echte Einkaufsmö­glichkeit im Ort.

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