Fehler beim Rangieren Grund für Augsburger Zugunfall — Strecke frei
Zwei Züge schrammen am Montag aneinander - Vier Menschen erleiden einen Schock - Nun steht der Grund für den Unfall fest
ULM/AUGSBURG (dpa/lby) - Der Zugunfall in der Nähe des Augsburger Hauptbahnhofs ist nach Erkenntnissen der Bundespolizei durch einen menschlichen Fehler beim Rangieren verursacht worden. Ein technisches Versagen konnte ausgeschlossen werden, wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte. Eine Rangierfahrt sei am Montag wohl fehlerhaft freigegeben worden. Wer für die Freigabe verantwortlich war, werde derzeit ermittelt.
Der Unfall hatte am Montag und Dienstag für erhebliche Verspätungen auf der Strecke zwischen Ulm und Augsburg gesorgt. Tausende Reisende waren betroffen. Im Ulmer Hauptbahnhof bildeten sich an den Informationsschaltern der Bahn lange Schlangen.
Wegen des Unfalls kam es auch am Dienstag noch zu Einschränkungen im Bahnverkehr. Die Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth war unterbrochen. Die Bahn richtete zwischen den Stationen Augsburg-Oberhausen und Hauptbahnhof einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein.
Von der Sperrung zwischen dem Augsburger Hauptbahnhof und der Station Augsburg-Oberhausen war am Montag auch die wichtige ICEVerbindung zwischen München und Stuttgart betroffen. Hier rollte der Verkehr aber bereits am Montagabend wieder, wie ein Bahnsprecher bestätigte.
Anders sah es Richtung Norden über Donauwörth und Treuchtlingen aus. Hier meldete die Deutsche Bahn bis Dienstag Behinderungen. Davon waren vor allem Güter- und Regionalzüge betroffen, sagte ein DB-Sprecher. Reisende mussten teils auf Ersatzbusse umsteigen.
Die Strecke wurde am Dienstagnachmittag wieder freigegeben, wie ein DB-Sprecher sagte. Die Bahn geht nicht von weiteren Folgeverspätungen für den heutigen Mittwoch aus.
Zwei Züge waren an einer Weiche an den Längsseiten aneinander geschrammt. Der Regionalzug der Deutschen Bahn war leer und befand sich auf einer Rangierfahrt. In den Waggons der Bayerischen Regiobahn saßen 13 Reisende. Drei von ihnen und ein Lokführer erlitten einen Schock. Beim Regionalzug war der Steuerwagen nach der Kollision aus den Gleisen gesprungen. Ein Kran stellte die umgekippten Waggons wieder auf.