Auf der Suche nach einer Heimat
Basketball: Die Ulmer unternehmen wenig, um Weißenhorns Fans bei der Stange zu halten
● WEISSENHORN/ELCHINGEN - Die Basketballfans in Weißenhorn sind nach dem überraschenden Aufstieg ihrer Mannschaft in die zweithöchste deutsche Liga und dem damit verbundenen Umzug von der Dreifachhalle an den Kuhberg in diesem Sommer quasi heimatlos geworden. Auf Ulm und das inzwischen in „Orange Academy“umbenannte Gebilde haben die meisten von ihnen jedenfalls keine Lust. Angeblich machen nur wenige der bisher 20 bis 25 ehrenamtlichen Helfer weiter.
Auch zum ersten ProA-Heimspiel der Orange Academy am Sonntag, 24. September, 17 Uhr, gegen das Team Ehingen Urspring werden sich wohl nur wenige Besucher aus der Fuggerstadt verirren. Was auch an den Eintrittspreisen liegen könnte. Ein Platz auf der Haupttribüne des Kuhbergs kostet ohne Ermäßigung immerhin 18 Euro. Das ist etwa ein Zehner mehr als in Weißenhorn verlangt wurde. Zudem sind in Ulm auch keinerlei Aktionen geplant, um Zuschauer aus Weißenhorn nach dem Umzug und der Umbenennung bei der Stange zu halten.
Elchinger buhlen um Fans
Andernorts hat man das Potenzial erkannt, das jetzt in der Fuggerstadt mit ihrer langen Basketball-Tradition brach liegt. Die Elchinger ScanplusBaskets starten am Samstag, 23. September, um 19 Uhr mit einem Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München in die neue Saison der ProB und sie locken die Weißenhorner Fans mit freiem Eintritt. Kartenkontingente liegen im Friseursalon Bellissimo, Café Promenade, in der Metzgerei Rahn, im Fitnessstudio Bananas und in der HirschApotheke zur Abholung bereit. Das Interesse ist dem Vernehmen nach groß. Etwa 20 Basketballfans aus Weißenhorn hatten sich schon für einen Besuch in der Brühlhalle angemeldet, bevor dieses Angebot überhaupt bekannt war, weitere werden es gerne annehmen. In Elchingen träumt man bereits von einem Schulterschluss der Fans im Landkreis Neu-Ulm.
Schließlich lebt ein kleines Stück der Weißenhorner Basketball-Tradition ausgerechnet in der Klostergemeinde weiter. Dort spielt Brian Butler und Trainer der Scanplus-Baskets ist bekanntlich Dario Jerkic. Jerkic wohnt in der Fuggerstadt, er ist dort bestens bekannt und vernetzt, er hat früher jahrelang die Weißenhorner Mannschaft betreut und ist mit ihr in die ProB aufgestiegen.