Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Nixen eröffnen den Herbst

Der Verein „KunstWerk“wird 15 Jahre alt und setzt in seinen neuen Programm vor allem auf modernen Jazz

- Von Marcus Golling

ULM - 15 Jahre hat der Verein „KunstWerk“nun schon auf dem Buckel. „Kein Jubiläum, nur ein Jahrestag“, gibt Vorsitzend­er Reinhard Köhler zu. „Aber wir sind trotzdem stolz darauf.“Auf alle Fälle stolz genug, um den ungeraden Geburtstag mit einem Programm zu feiern, das neben viel Musik auch Ungewöhnli­ches zu bieten hat.

„KunstWerk“ist ein kleiner Verein: Köhler zufolge gehören zum Team zehn aktive Mitglieder, dazu noch einmal so viele passive. „Am Anfang haben wir uns 100 bis 200 Mitglieder erhofft“, sagt Köhler, „aber diese Zeiten sind vorbei.“Wettgemach­t wird die übersichtl­iche Zahl durch den Einsatz der einzelnen Mitglieder, bei der Organisati­on wie auch bei der Künstlerbe­treuung. Das Publikum schätzt hingegen vor allem den Mut und Ideenreich­tum der Veranstalt­ungen. Köhler: „Die Leute kommen zu uns, weil sie wissen: Es sind schöne Überraschu­ngen.“

Das zeigt sich schon bei der Kulturnach­t, als das Ausflugssc­hiff „Ulmer Spatz“viermal komplett voll für das Programm „Nixenaller­lei“ablegte. Nicht jeder konnte an Bord gehen, deswegen gibt nun einen Nachschlag mit Märchen, Sagen, Balladen, Songs: Am Samstag, 23. September, um 19.30 Uhr im Modegeschä­ft „Fischerins Kleid“in der Ulmer Fischergas­se.

„Wortschatz­übungen“mit Ivo Gönner

Der Rest des Herbstprog­ramms ist dicht getaktet. Was aber fehlt ist Tanz. Der Grund dafür ist einfach: „KunstWerk“hat dafür keine Projektför­derung bekommen. „Es ist schwierig: Für Tanz braucht man Geld“, so Köhler. Dafür steht noch eine weitere Ausgabe der „Wortschatz­übungen“in der Ulmer Zentralbib­liothek (Dienstag, 26, September, 20 Uhr) an, obwohl deren Förderung ebenfalls ausgelaufe­n ist. Zum Thema „Frieden ist …“lesen zwölf Menschen selbst ausgewählt­e Texte vor, darunter Münsterdek­an ErnstWilhe­lm Gohl, Rabbi Shneur Trebnik und Alt-OB Ivo Gönner.

Danach wird viel gejazzt, wobei „KunstWerk“im Einsteinha­us der Ulmer Volkshochs­chule vor allem experiment­elle und moderne Spielarten präsentier­t. Im Herbst dabei sind „Der weise Panda“(Freitag, 29. September), die Henri Aalto Band aus Finnland (Freitag, 20. Oktober), das Weltmusik-lastige Afropean Project (Samstag, 18. November) und die schweizeri­sch-südafrikan­ische Formation Skyjack (Freitag, 1. Dezember). Zwischen all die Jazzer haben die „KunstWerk“-Macher eine Partyband geschoben: Äl Jawala, bekannt für eine Mischung aus Balkan, Orient und fetten Beats (Freitag, 3. November). Die Freiburger sind die Gäste bei der 15-Jahres-Feier des Vereins, ebenfalls im Einsteinha­us. Alle Konzerte dort beginnen um 21 Uhr.

Aus der Reihe fällt eine Veranstalt­ung: ein Besuch im Klangstein-Garten von Elmar Daucher in Oggelshaus­en am Federsee (Samstag, 8. Oktober, 15 Uhr).

Überraschu­ng vor Weihnachte­n

Damit ist das Programm auf dem aktuellen Faltblatt komplett – doch das „KunstWerk“-Team hat noch eine Überraschu­ng in der Hinterhand: Für Freitag, 15. Dezember, hat man „Die Enttäuschu­ng“gebucht; das Berliner Jazzquarte­tt machte in der Vergangenh­eit unter anderem durch eine Aufnahme des Gesamtwerk­s von Thelonious Monk von sich reden. Das Konzert wird auf alle Fälle eine Überraschu­ng: Denn noch suchen Köhler & Co. nach einer geeigneten Location

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FOTO: BRÜCKEN Nixenaller­lei auf dem Boot „Ulmer Spatz“mit Christa Mayerhofer, Reinhard Köhler und Helga Kölle-Köhler.

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