TSG schöpft aus der Jugend
Unter dem neuen Trainer Winfried Biberacher starten die Ehinger Männer in die Saison
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EHINGEN - Eine Woche nach dem Auftakt in der Bezirksliga Donau greifen die Handballer der TSG Ehingen erstmals ins Geschehen ein. Mit dem Gastspiel beim SC Lehr am Sonntag wartet auf die Mannschaft des neuen Trainers Winfried Biberacher gleich eine knifflige Aufgabe. Biberacher hofft auf einen guten Start seines Teams, das auf Leistungsträger der vergangenen Jahre verzichten muss und etliche junge Spieler dazubekommen hat.
Winfried Biberacher ist nicht zum ersten Mal Trainer der Männer I der TSG Ehingen, vor einigen Jahren stand er schon mal in der Verantwortung, damals allerdings noch auf Verbandsebene. Zuletzt trainierte Biberacher die Ehinger A-Junioren, mit denen er nun aufgerückt ist. Eine A-Jugend stellt die TSG in der kommenden Saison nicht, die Jungen, die teils noch im Junioren-Alter sind, werden für die „Erste“in der Bezirksliga oder die „Zweite“, die in die Bezirksklasse aufgestiegen ist, auflaufen. In der „Zweiten“spielten zuletzt Ivan Neimann, Stevan Vasiljevic und Matthias Kneer, die nun im Kader der Bezirksliga-Mannschaft sind.
Rückkehrer Tino John
Der Kader sei groß, sagt Trainer Biberacher, doch schränkt er ein, dass ihm derzeit einige Spieler nicht zur Verfügung stehen – wie Torhüter Johannes Reichle (Meniskusprobleme), Matthias Kneer (Muskelfaserriss), Sebastian Kiem (Bauchmuskelzerrung) und Manuel Latinovic, der wegen Prüfungen in seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten kein Risiko eingehen will. „Er wird später zu uns stoßen“, sagt Biberacher. Kürzlich wieder eingestiegen ist Steffen Kaus (nach Auslandsstudium) und Tino John, der bereits früher für die TSG aktiv war und berufsbedingt nach Ehingen zurückkehrte.
Mit der Trainingsbeteiligung und dem Engagement der Spieler in der Saisonvorbereitung ist Winfried Biberacher zufrieden. „Die Vorbereitung war okay, die Jungs haben gut mitgezogen“, sagt der Trainer. Dreimal pro Woche traf man sich, urlaubsbedingt und aufgrund von Studienprüfungen waren stets zwischen zwölf und 18 Spieler da. Ein großes Augenmerk lag zunächst auf der Athletik, wobei die TSG mit dem SportX Athletic Club zusammenarbeitete sowie auf Abwehrarbeit und Tempogegenstoß, zuletzt ging es verstärkt um den Positionsangriff und wiederum um die Abwehr, die flexibler werden soll. „Wir wollen nicht nur die 5:1Abwehr spielen, sondern auch während des Spiels variabler sein und den Gegner überraschen.“Grundsätzlich rüttelt Biberacher nicht am Spielsystem seines Vorgängers Werner Pointinger, das sich in der vergangenen Saison durch schnelles Umschalten und Tempogegenstöße auszeichnete.
Tragende Säulen sind aber nicht mehr da. Linksaußen Patrick Klöffel, bester TSG-Torschütze in der vergangenen
„Die Kompensation erfolgt über die gute Jugendarbeit.“TSG-Trainer Winfried Biberacher
Saison, wechselte nach Söflingen, Steffen Mantz und Patrick Vögtlin, beide mit Erfahrung aus höheren Spielklassen, zogen sich aus beruflichen Gründen und aufgrund von Blessuren zurück. „Die Kompensation erfolgt über die gute Jugendarbeit“, sagt Winfried Biberacher. Die Testspiele hätten gezeigt, dass „man die Jugendlichen bringen kann“, so der Trainer. Die angesprochenen Jungen sind die letztjährigen A-Junioren Fabian Kaus, Oskar Bachner, Marvin Korth, TrainerSohn Tim Biberacher und Torhüter Tristan Klein. Nicht ins kalte Wasser sollen die Talente geworfen werden, sondern ins bestehende, insgesamt junge Team hineinwachsen.
Aus Sicht von Trainer Winfried Biberacher ist der Prozess des Zusammenwachsens nicht abgeschlossen. Dennoch hofft er auf einen guten Saisonstart, der den Ehingern zunächst ein Gastspiel in der harzfreien Zone des SC Lehr und dann ein Derby zu Hause gegen die aufgestiegene Landesliga-Reserve der TG Biberach bringt. Die Biberacher sind nur eine von sechs zweiten Mannschaften in der Bezirksliga, die für den Ehinger Trainer schwer einschätzbar sind.
Ziel: in der Liga bestehen
Aufgrund dessen und weil aufgrund der momentanen Ausfälle nicht alle Spieler an Bord sind, fällt es Winfried Biberacher nicht leicht, ein Saisonziel zu formulieren. „Wer sich ein Ziel setzt, macht sich unglücklich“, sagt er mit einem Schmunzeln. Für ihn geht es in erster Linie darum, in der Liga zu bestehen und die neuen Spieler zu integrieren. Wenn dann am Ende ein Platz zwischen vier und sechs herausspringt, wäre er aus heutiger Sicht zufrieden.