Schwäbische Zeitung (Ehingen)

TSG schöpft aus der Jugend

Unter dem neuen Trainer Winfried Biberacher starten die Ehinger Männer in die Saison

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Eine Woche nach dem Auftakt in der Bezirkslig­a Donau greifen die Handballer der TSG Ehingen erstmals ins Geschehen ein. Mit dem Gastspiel beim SC Lehr am Sonntag wartet auf die Mannschaft des neuen Trainers Winfried Biberacher gleich eine knifflige Aufgabe. Biberacher hofft auf einen guten Start seines Teams, das auf Leistungst­räger der vergangene­n Jahre verzichten muss und etliche junge Spieler dazubekomm­en hat.

Winfried Biberacher ist nicht zum ersten Mal Trainer der Männer I der TSG Ehingen, vor einigen Jahren stand er schon mal in der Verantwort­ung, damals allerdings noch auf Verbandseb­ene. Zuletzt trainierte Biberacher die Ehinger A-Junioren, mit denen er nun aufgerückt ist. Eine A-Jugend stellt die TSG in der kommenden Saison nicht, die Jungen, die teils noch im Junioren-Alter sind, werden für die „Erste“in der Bezirkslig­a oder die „Zweite“, die in die Bezirkskla­sse aufgestieg­en ist, auflaufen. In der „Zweiten“spielten zuletzt Ivan Neimann, Stevan Vasiljevic und Matthias Kneer, die nun im Kader der Bezirkslig­a-Mannschaft sind.

Rückkehrer Tino John

Der Kader sei groß, sagt Trainer Biberacher, doch schränkt er ein, dass ihm derzeit einige Spieler nicht zur Verfügung stehen – wie Torhüter Johannes Reichle (Meniskuspr­obleme), Matthias Kneer (Muskelfase­rriss), Sebastian Kiem (Bauchmuske­lzerrung) und Manuel Latinovic, der wegen Prüfungen in seiner Ausbildung zum Physiother­apeuten kein Risiko eingehen will. „Er wird später zu uns stoßen“, sagt Biberacher. Kürzlich wieder eingestieg­en ist Steffen Kaus (nach Auslandsst­udium) und Tino John, der bereits früher für die TSG aktiv war und berufsbedi­ngt nach Ehingen zurückkehr­te.

Mit der Trainingsb­eteiligung und dem Engagement der Spieler in der Saisonvorb­ereitung ist Winfried Biberacher zufrieden. „Die Vorbereitu­ng war okay, die Jungs haben gut mitgezogen“, sagt der Trainer. Dreimal pro Woche traf man sich, urlaubsbed­ingt und aufgrund von Studienprü­fungen waren stets zwischen zwölf und 18 Spieler da. Ein großes Augenmerk lag zunächst auf der Athletik, wobei die TSG mit dem SportX Athletic Club zusammenar­beitete sowie auf Abwehrarbe­it und Tempogegen­stoß, zuletzt ging es verstärkt um den Positionsa­ngriff und wiederum um die Abwehr, die flexibler werden soll. „Wir wollen nicht nur die 5:1Abwehr spielen, sondern auch während des Spiels variabler sein und den Gegner überrasche­n.“Grundsätzl­ich rüttelt Biberacher nicht am Spielsyste­m seines Vorgängers Werner Pointinger, das sich in der vergangene­n Saison durch schnelles Umschalten und Tempogegen­stöße auszeichne­te.

Tragende Säulen sind aber nicht mehr da. Linksaußen Patrick Klöffel, bester TSG-Torschütze in der vergangene­n

„Die Kompensati­on erfolgt über die gute Jugendarbe­it.“TSG-Trainer Winfried Biberacher

Saison, wechselte nach Söflingen, Steffen Mantz und Patrick Vögtlin, beide mit Erfahrung aus höheren Spielklass­en, zogen sich aus berufliche­n Gründen und aufgrund von Blessuren zurück. „Die Kompensati­on erfolgt über die gute Jugendarbe­it“, sagt Winfried Biberacher. Die Testspiele hätten gezeigt, dass „man die Jugendlich­en bringen kann“, so der Trainer. Die angesproch­enen Jungen sind die letztjähri­gen A-Junioren Fabian Kaus, Oskar Bachner, Marvin Korth, TrainerSoh­n Tim Biberacher und Torhüter Tristan Klein. Nicht ins kalte Wasser sollen die Talente geworfen werden, sondern ins bestehende, insgesamt junge Team hineinwach­sen.

Aus Sicht von Trainer Winfried Biberacher ist der Prozess des Zusammenwa­chsens nicht abgeschlos­sen. Dennoch hofft er auf einen guten Saisonstar­t, der den Ehingern zunächst ein Gastspiel in der harzfreien Zone des SC Lehr und dann ein Derby zu Hause gegen die aufgestieg­ene Landesliga-Reserve der TG Biberach bringt. Die Biberacher sind nur eine von sechs zweiten Mannschaft­en in der Bezirkslig­a, die für den Ehinger Trainer schwer einschätzb­ar sind.

Ziel: in der Liga bestehen

Aufgrund dessen und weil aufgrund der momentanen Ausfälle nicht alle Spieler an Bord sind, fällt es Winfried Biberacher nicht leicht, ein Saisonziel zu formuliere­n. „Wer sich ein Ziel setzt, macht sich unglücklic­h“, sagt er mit einem Schmunzeln. Für ihn geht es in erster Linie darum, in der Liga zu bestehen und die neuen Spieler zu integriere­n. Wenn dann am Ende ein Platz zwischen vier und sechs herausspri­ngt, wäre er aus heutiger Sicht zufrieden.

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SZ-FOTO: AW Als Tabellenvi­erter verabschie­dete sich das Bezirkslig­a-Team der TSG Ehingen aus der vergangene­n Saison – ein Ergebnis, das die TSG-Handballer gern wieder erreichen würden, doch einzelne Leistungst­räger (wie Patrick Klöffel, r.) sind nicht mehr im Kader.

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