Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mit gutem Gefühl ins Schicksals­spiel

Fußball, Regionalli­ga Südwest: Ulmer Spatzen sind gegen Völklingen unter Druck

- Von Stefan Kümmritz

ULM - Jetzt gilt es für die Spatzen, jetzt gibt es kein Wenn und Aber mehr: Im neunten Saisonspie­l muss für sie der erste Sieg in der FußballReg­ionalliga Südwest her. Es nutzt nichts, wenn sich das Team des SSV Ulm 1846 spielerisc­h etwas verbessert, wenn es wieder keinen Dreier gibt. Nun zählen nur Punkte. Und wenn es das Team von Trainer Tobias Flitsch nicht morgen (14 Uhr) im heimischen Donaustadi­on gegen Aufsteiger Röchling Völklingen schafft, wann und gegen wen will es das dann schaffen? In den darauffolg­enden Partien beim SC Freiburg II und beim FSV Mainz 05 II eher nicht.

Gibt es am Samstag gegen das Team aus dem saarländis­chen Völklingen, das zwölf Kilometer nordwestli­ch von Saarbrücke­n liegt und vor allem durch das Weltkultur­erbe Völklinger Hütte und das deutsche Zeitungsmu­seum bekannt ist, keine drei Punkte, ist der Vorstand des SSV 46 Fußball eigentlich zum Handeln gezwungen. Wobei er kaum Möglichkei­ten hat. Einen Trainerwec­hsel – von Stephan Baierl zu Tobias Flitsch – gab es ja schon und die Mannschaft kann er schließlic­h nicht auswechsel­n.

Doch zunächst ist man im Ulmer Lager zuversicht­lich, dass morgen der Knoten platzt. Gemessen an den bisherigen Ergebnisse­n stellt der Liga-Neuling aus dem Saarland, der immerhin 1974 Gründungsm­itglied der zweiten Bundesliga war, in dieser bis 1977 und dann noch einmal in der Saison 1979/80 spielte, kein großes Kaliber dar. Aus neun Partien, also einer mehr, als die Spatzen bisher bestritten haben, holte Völklingen einen Sieg (am ersten Spieltag mit 3:2 gegen Koblenz) und vier Unentschie­den. Mit sieben Punkten liegt das Team von Trainer Günter Erhardt aber vor den Ulmern auf Rang 15. Zuletzt rang es dem TSV Steinbach vor eigenem Publikum ein 0:0 ab, davor spielte es in Hoffenheim 1:1.

„Wir wollen alles tun, um das Spiel zu gewinnen“, sagt SSV-Trainer Tobias Flitsch, ohne auf seine Stellung oder Zukunft im Verein einzugehen. „Alles andere zählt nicht.“So sieht es auch der Sportliche Leiter der Spatzen, Lutz Siebrecht, und ergänzt: „Das wird ein schweres Spiel. Wir müssen alles abrufen, um als Sieger vom Platz zu gehen.“Flitsch hat festgestel­lt, dass seine Mannschaft mit einem guten Gefühl aus dem Spiel zuletzt in Elversberg (1:1) gegangen ist. „Dieses wollen wir ins Spiel gegen Völklingen mitnehmen“, verspricht er. Der Trainer sieht den morgigen Gegner in einer ähnlichen Situation wie sein eigenes Team, auch wenn dieser schon ein Spiel gewonnen hat. Aber das ist schon einige Zeit her.

Göhlert ist wieder dabei

Tobias Flitsch hat beobachtet, dass sich die Völklinger in letzter Zeit stabilisie­rt haben. „Sie spielen mit einer Fünfer-Kette, schalten schnell um und spielen schnell in die Spitze. Da müssen wir dagegen halten.“Bei den Spatzen wird David Kammerbaue­r wegen seiner Gelb-Roten Karte von Elversberg fehlen. Dafür ist Tim Göhlert wieder dabei. Ob Vinko Sapina von Beginn an spielen kann, ist offen. Flitsch: Unabhängig vom Personal werden wir kein Harakiri spielen.“

„Wir müssen alles abrufen, um als Sieger vom Platz zu gehen.“Lutz Siebrecht, Sportliche­r Leiter des Regionalli­gisten SSV Ulm 1846

Anm.: Hessen Kassel werden neun Punkte abgezogen. Das Team hat somit fünf Zähler und liegt auf Rang 17.

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FOTO: HORST HÖRGER Nur im Pokal hatten die Ulmer Spatzen bisher in dieser Saison Grund zum Jubel. Gegen Völklingen am Samstag soll nun endlich auch der erste Sieg in der Fußball-Regionalli­ga her.

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