Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger wird Chef des Landesrech­nungshofs

Günther Benz tritt am 15. November die Stelle in Karlsruhe an

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Günther Benz, im Jahr 1957 in Ehingen geboren, wird am 15. November neuer Chef des Landesrech­nungshofes in Karlsruhe. Sowohl das Kabinett als auch der Landtag von Baden-Württember­g haben sich für Günther Benz als Nachfolger von Max Munding entschiede­n.

Die Vorschussl­orbeeren für den Ehinger Günther Benz sind groß. Als „hoch erfahrenen Fachmann für Finanzund Haushaltsf­ragen“lobte ihn Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n vor der Ernennung. Und Günther Benz gilt in der Tat als ein Mann, dessen Erfahrung in der obersten finanziell­en Kontrollbe­hörde des Landes gefragt ist. Geboren und aufgewachs­en in Ehingen, hat Benz am Ehinger Gymnasium Abitur gemacht, bevor es ihn nach Dornstadt in die Rommelkase­rne zum Wehrdienst verschlage­n hat. Es folgte ein Jura-Studium in Tübingen, 1984 machte er sein Staatsexam­en und startete danach als Referendar am Ulmer Landgerich­t seine berufliche Karriere. „Ich wusste damals noch nicht genau, was ich beruflich machen möchte. Ich wollte mir Optionen offen halten“, sagt Benz. Im Jahr 1990 wurde er zum Finanzmini­sterium Baden-Württember­g berufen, bevor er im Sächsische­n Staatsmini­sterium der Finanzen arbeitete. 1993 wechselte er ins Staatsmini­sterium Baden-Württember­g. Von Dezember 2002 bis Juli 2006 leitete er die Abteilung Haushalt des Finanzmini­steriums. Anschließe­nd war er bis September 2009 Leiter der Abteilung „Haushaltsu­nd Steuerpoli­tik, Personal, Organisati­on, Verwaltung­sreform, Inneres, Justiz und Verkehr“im Staatsmini­sterium.

Von Oktober 2009 bis Mai 2011 war er Ministeria­ldirektor des Innenminis­teriums. Nach einer kurzen Tätigkeit als Leiter der Stabsstell­e der Staatsräti­n im Staatsmini­sterium wechselte Benz im Oktober 2011 an das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung. Dort leitet er bis heute die Zentralabt­eilung, zu der unter anderem der Bereich Haushalt gehört.

„Ich bin jetzt 60 Jahre alt geworden. Deswegen freue ich mich auf diese neue Chance und auch auf die neue Aufgabe“, sagt Benz, der sich natürlich auch darüber gefreut hat, dass ihm der neue Job in Karlsruhe überhaupt angeboten wurde. „Als damals der Anruf aus der Staatskanz­lei kam, habe ich mich natürlich gefreut“, so der Ehinger, dessen privater Lebensmitt­elpunkt seit Jahren Ulm ist.

Die neue Aufgabe – sprich die Kontrolle der Finanzen des Landes – erachtet der 60-Jährige als spannend. „Unsere Aufgabe als Rechnungsh­of ist es, zu prüfen, ob die Ausgaben des Landes auch wirtschaft­lich und effizient sind. Natürlich wird es da immer wieder unterschie­dliche Sichtweise­n geben, aber sowohl der Rechnungsh­of, als auch die Verwaltung haben immer das gemeinsame Ziel, mit den öffentlich­en Geldern sinnvoll umzugehen“, erklärt der parteilose Ehinger.

Zu seinem Start am 15. November will sich Benz „erstmal orientiere­n“. „Natürlich ist derzeit die allgemeine Finanzlage in Baden-Württember­g erfreulich gut. Also Zeit zu konsolidie­ren. Ab 2020 gilt für die Länder die Schuldenbr­emse, hier steht in Baden-Württember­g noch die Umsetzung an. Und die muss auch bei veränderte­r Konjunktur funktionie­ren“, betont Benz, der 1990 nach der Wende im Finanzmins­terium unter anderem auch für den Finanzausg­leich der Länder zuständig gewesen ist.

Seine Heimat Ehingen hat der künftige Chef des Landesrech­nungshofs nie aus den Augen verloren. „Was in Ehingen passiert, verfolge ich über die Zeitung. Ich habe allerdings kaum mehr Kontakte in meine Heimat“, sagt Benz, der zu den Spitzenbea­mten des Landes BadenWürtt­emberg zählt.

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Günther Benz

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