Unternehmer beschreiben Weg der Cashew
Im Rahmen der Fairen Woche Ehingen geht es um Cashewbäume in Nigeria
EHINGEN (kö) - Im Rahmen der fairen Woche haben die jungen Unternehmer vom Bodensee, Amos Bucher und Julian Bletscher, mit ihrem afrikanischem Partner Okey Ugwu ihr Unternehmen „Cashew for you“vorgestellt. Cashewbäume wachsen im tropischen Klima in Nigeria wie Unkraut, brauchen wenig Nährstoffe, weder Dünger noch Pestizide und überstehen auch mal eine längere Trockenzeit.
Die Frucht, der Cashewkern oder besser die Bohne, schmeckt leicht geröstet sehr gut, ist sehr gesund aber, weil die Ernte aufwendig ist, relativ teuer. Ursprünglich kommt der Baum aus Brasilien, wurde von den Portugiesen nach Afrika gebracht, erfuhren die rund 20 Zuhörer im Bürgerhaus. Die Idee von „Cashew for you“ist, die reichen Ressourcen in Afrika zu nutzen und Arbeit im Land zu lassen. „Nigeria ist von Natur aus reich an fossilen Brennstoffen wie Erdöl, hat sich auf deren Export beschränkt, war noch nicht mal in der Lage, eine eigene Petrolindustrie aufzubauen“, sagte Julian Bletscher. Auch die geernteten Cashews, das sind die Stiele des Cashew-Apfels, werden größtenteils nach Asien zur Verarbeitung exportiert. Auf dem Hof von Okey Ugwu werden sie von 30 Frauen vor Ort verarbeitet und von „Cashew for you“nach Deutschland direkt vertrieben.
Der Stiel des Apfels ist, anders als die leicht verderbliche Frucht, ein Jahr lagerfähig, muss in der Sonne getrocknet werden, ehe er weiter verarbeitet wird. Die harte Schale umgibt den Kern mit einem Öl, das nicht für den Verzehr geeignet ist, aber beim Rösten in die Schale entweicht. Das Knacken der harten Schale ist ebenso wie das Entfernen der braunen Haut, die den Kern umhüllt, eine Wahnsinnsarbeit, wird aber anders als in Asien auf dem Hof der Familie Ugwu in Handarbeit erledigt. Vor dem Peelen kommt der Kern zum Bäcker zum Backen, dadurch bekommt der Kern sein besonderes Aroma, erklärten die Unternehmer ihren Zuhörern. „Das alles ist viel Arbeit, aber es ist schön, wenn man die Arbeit im Land lässt“, sagte Julian Bletscher. Und immer wieder zeigten sie die Cashews in den verschiedenen Stadien der Produktion. Weil der nächste Hafen 600 Kilometer weit entfernt ist, hat sich für „Cashews for you“der Transport nach Deutschland per Flugzeug als günstiger erweisen.