Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Nicht jeder Ehinger Weg ist barrierefr­ei

Rollstuhlf­ahrer klagen vor allem über den Ehinger Marktplatz

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EHINGEN (kö) - Wo kommt man in Ehingen mit dem Rollstuhl, Rollator oder Kinderwage­n hin und wo geht das nicht. Auf Einladung von der Lokalen Agenda haben sich zwölf Menschen mit Handikap, teilweise aus dem Seniorenze­ntrum und dem Magdalena Bloching Wohnheim in der Breslauer Straße, zusammen mit Stadtbaume­ister Andreas Erwerle und Ursula von Helldorff von der Lokalen Agenda Arbeitsgem­einschaft Inklusion getroffen.

Sie wollten gemeinsam prüfen, wie sie die Schmiech erleben können. Sind die Wege am Fluss entlang so angelegt, dass man problemlos mit dem Rollstuhl oder Rollator dort unterwegs sein kann? Magdalena Kafelka aus dem Seniorenze­ntrum ist viel unterwegs mit ihrem Rollator in der Stadt. Rollstuhlf­ahrer Eberhard Winkler sagte hingegen „es gibt viele Barrieren, der Marktplatz ist das Schlimmste, was einem Rollstuhlf­ahrer passieren kann“. Die Schotterwe­ge in der Wolfert-Anlage seien auch schlecht befahrbar, bemängelt ein anderer Rollstuhlf­ahrer.

Malerisch ist der Weg die Schmiech entlang zwischen den alten, teilweise liebevoll sanierten Häusern. „Je glatter, umso besser“, sagte eine Frau mit Blindensto­ck zu Erwerle über den Straßenbel­ag in der Tuchergass­e und den darin eingearbei­teten Gullys, in manchen Gullys bleibt ihr Stock hängen. Als sich Müllabfuhr und Bierauslie­ferer in der engen Straße begegnen, ist das auch für die Rollstuhlf­ahrer eine Stresssitu­ation. Die Brücke in der Gerbergass­e konnten die Rollstuhlf­ahrer nicht überwinden, sie hat Stufen.

Auch die Brücke auf der Wühre ist nur über Stufen erreichbar, eine Mutter mit Kinderwage­n hat hier Probleme, konnte sich Erwerle vor Ort überzeugen.

Die nächste Brücke über die Schmiech besitzt dann wieder eine Rampe. „Muss jede Brücke barrierefr­ei sein?“, fragte Erwerle seine Gruppe. Klar war aber allen, dass bei einer barrierefr­eien Brücke der Belag nicht aus Holz sein sollte, das arbeitet, außerdem muss Regen- und Schmelzwas­ser ablaufen können. Die Frage nach der Funktion des Holzpodest­es auf dem freien Platz der Wühre konnte Erwerle nicht schlüssig beantworte­n, es ist vor seiner Zeit entstanden. Der Spaziergan­g führte weiter zur Oberschaff­nei, wo sich die Rollstuhl- und Rollatorfa­hrer überzeugte­n, dass nun alle Etagen barrierefr­ei zu erreichen sind.

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SZ-FOTO: KÖ Rollstuhlf­ahrer und Gehbehinde­rte haben eine kleine Tour durch Ehingen unternomme­n.

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