Rottenacker will neues Baugebiet
Weil nur noch ein Bauplatz zur Verfügung steht, will die Gemeinde vorsorgen
● ROTTENACKER - In Verlängerung der Blumenstraße Richtung Munderkingen könnte die Gemeinde Rottenacker langfristig ein neues Baugebiet ausweisen. Eine entsprechende Neuaufstellung des Bebauungsplans unter Einbeziehung von Außenflächen und eine Veränderungssperre hat der Gemeinderat am Donnerstag auf den Weg gebracht.
Weil es derzeit in Rottenacker nur noch einen freien Bauplatz gäbe, müssten sich Verwaltung und Gemeinderat Gedanken machen, wo Interessenten künftig in der Gemeinde noch bauen könnten, erklärte Bürgermeister Karl Hauler am Donnerstag. „Wenn junge Leute hier keinen Bauplatz mehr finden, ist das für die ganze Gemeinde schlecht“, betonte er. Zwar sei keine kurzfristige Erschließung der jetzt diskutierten Flächen geplant, aber sie schaffe langfristig Handlungsspielraum.
Aktuell führe das Gemeindeoberhaupt Vorgespräche mit den Grundstückseigentümern. „Diese verlaufen gut und es sieht so aus, als könnte die Gemeinde die Grundstücke erwerben“, so der Bürgermeister. Es geht um vier Grundstücke in der Verlängerung der Blumenstraße Richtung Munderkingen. Hier könnte die Gemeinde nach der Erschließung voraussichtlich 20 Bauplätze ausweisen.
„Unser Beschluss soll nach außen signalisieren, dass wir dort ein Baugebiet planen“, sagte Hauler. Das gleiche Signal solle auch die Veränderungssperre für das Gebiet „Kirchhofrain II“senden. Mit dieser wolle die Gemeinde den Bestand sichern und vermeiden, dass in den kommenden Jahren bis zur endgültigen Erschließung Veränderungen vorgenommen werden, die der Ausweisung eines Baugebietes entgegen stehen, erklärte der Bürgermeister am Donnerstag.
Die Neuausweisung habe keine Priorität, betonte Hauler. „Vorher haben wir noch andere Projekte, die umgesetzt werden sollen.“Im Fokus stehe derzeit die Innenentwicklung, verwies der Schultes auf die geplante Umgestaltung des Schildknechtareals. Hier plant die Gemeinde in Zusammenarbeit mit einem Investor unter anderem sechs Kettenhäuser und ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen.
Ratsmitglied Friedrich Striebel merkte an, dass durch die Neuausweisung des Baugebietes der Ort weit auseinander gezogen werde und er sich die Erschließung weiterer Bauplätze im Baugebiet „Kapellenäcker“besser vorstellen könne. „Die Aufgabe des Bürgermeister ist es, Alternativen zu bieten, wenn im Moment nichts anderes geht“, sagte Hauler. Er stehe in Verhandlungen auch mit Eigentümern von Grundstücken im Kapellenäcker. Wenn die zu vernünftigen Preisen zu erwerben seien, ziehe er auch deren Erschließung vor. „Das wäre zur Abrundung des Gebietes gut.“
Die Lage der Baugrundstücke Richtung Munderkingen sei schön. Vor allem durch den Blick ins Donautal. „Da müssen wir uns schon überlegen, ob die Grundstücke im Norden nicht mehr kosten sollten als die im Süden“, so der Bürgermeister.
Auch wenn keine zeitnahe Erschließung geplant sei, wünschte sich Ratsmitglied Dietmar Moll ein paar Informationen zum vorgesehenen Zeithorizont. „Das beschleunigte Verfahren zum Ausweisen neuer Bauplätze, in dem wir uns befinden, läuft bis 2019“, erklärte Hauler. Bis dahin müsse der Bebauungsplan fertig sein. Dann könne geschaut werden, wann bebaut werden soll.
Wichtig für die sinnvolle Erschließung sei auch die Planung einer neuen Zufahrt von der Verbindungsstraße nach Munderkingen, die auch ihre Zeit brauche.