Schwäbische Zeitung (Ehingen)

B 10-Ausbau startet wohl nächstes Jahr

Freigabe für das Projekt - Bereits im Frühjahr 2018 könnten die ersten Arbeiten starten – trotz der laufenden Klagen von Naturschüt­zern

- Von Ariane Attrodt

● NEU-ULM/NERSINGEN - Der B 10Ausbau zwischen Neu-Ulm und Nersingen ist seit Jahren ein Dauerthema im Landkreis. Nun hat das Projekt einen großen Schritt Richtung Realisieru­ng gemacht: Das Bundesverk­ehrsminist­erium hat am Mittwoch die Bauvorgabe für den Ausbau erteilt. Demnach könnten die ersten Arbeiten im kommenden Frühjahr starten. Insgesamt stehen dafür 29,3 Millionen Euro zur Verfügung. Das teilten die hiesigen Bundestags­abgeordnet­en Karl-Heinz Brunner (SPD) sowie Georg Nüßlein und Katrin Albsteiger (beide CSU) mit.

Der Ausbau betrifft den 5,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen Neu-Ulm und der Autobahnau­ffahrt Nersingen. Statt auf zwei Spuren soll der Verkehr nach den derzeitige­n Plänen künftig auf vier Fahrspuren fließen. Die B 10 soll in diesem Bereich eine autobahnäh­nliche Bundesstra­ße samt Stand- und Mittelstre­ifen werden. Jetzt, wird zunächst die Bayerische Straßenbau­verwaltung im Dezember das vorgeschri­ebene Vergabever­fahren für den Neubau der Anschlusss­telle Richtung Burlafinge­n (Staatsstra­ße 2023) einleiten. Starten sollen diese Baumarbeit­en im Frühjahr 2018 – und im selben Jahr bereits beendet sein. Auch der Pendlerpar­kplatz in unmittelba­rer Nähe der Anschlusss­telle soll im kommenden Jahr fertiggest­ellt werden. Zudem sollen Ausgleichs­maßnahmen für den Naturschut­z – die sogenannte­n Ausgleichs­flächen – realisiert werden.

Die Bundestags­abgeordnet­en Brunner, Nüßlein und Albsteiger sehen die Entscheidu­ng des Bundesverk­ehrsminist­eriums äußerst positiv. Sie heben die Relevanz der B 10 für den Verkehr hervor – schließlic­h verbindet sie die A 7 mit den Bundesstra­ßen 28 und 30. Angesichts dessen betont Nüßlein: „Die vierspurig­e Erweiterun­g der B 10 in diesem Bereich ist auch wirklich notwendig.“Seitens Brunner heißt es: „Das wird unsere Region erheblich entlasten.“

Erst vor knapp eineinhalb Monaten hatten Naturschüt­zer und ein Pfuhler Landwirt Klage beim Verwaltung­sgerichtsh­of in München gegen den ihrer Meinung nach „überdimens­ionierten“Straßenaus­bau eingereich­t (wir berichtete­n).

Die Gegner sprechen von unnötigem Flächenver­brauch; der Ausbau könnte wesentlich schonender ausfallen und wirke dennoch verkehrsen­tlastend. Die Fahrbahnbr­eite von 31 Metern, mit der das Staatliche Bauamt Krumbach plant, sei unnötig – schließlic­h gebe es andere vierspurig­e Bundesstra­ßen, die mit weniger Fläche auskommen. Zudem kommen laut der Naturschüt­zer noch zwei Mal 2,5 Meter an jeder Seite für Mittelund Seitenstre­ifen hinzu.

Das gerichtlic­he Verfahren beeinfluss­t die Baufreigab­e laut Pressemitt­eilung der beiden CSU-Bundestags­abgeordnet­en jedoch nicht: Die Kläger hätten einen „Antrag auf Anordnung der aufschiebe­nden Wirkung“der Klage gestellt, diese also nicht bedeutet, dass die Planungen nicht weiterlauf­en. Deshalb habe die Baufreigab­e seitens des Bundesverk­ehrsminist­eriums entspreche­nd erteilt werden können.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Die B10 bei Neu-Ulm wird ausgebaut.
FOTO: ALEXANDER KAYA Die B10 bei Neu-Ulm wird ausgebaut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany