Winfried Hanold führt interessierte durch die Höhlen des Lautertals
Wanderer erfahren vom Leiter der geologischen Abteilungen von Museen, dass alle Felsen in dem gebiet einst Riffe waren
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LAUTERACH – Unter dem Motto „Das Lautertal kennt keine großen Höhlen“sind am Samstag einige Geologie-Interessierte mit Winfried Hanold vom Lauteracher Biosphärenzentrum bis zur Mündung der Lauter in die Donau gewandert und hatten dabei immer die Felsen und Höhlen im Blick.
Als Leiter der geologischen Abteilungen in den Museen von Ehingen und Schelklingen wusste Hanold viel über „Geologie am Ufer der Lauter“zu erzählen. So erfuhren die Mitwanderer, dass kurz vor der Lautermündung drei Höhlen zu entdecken sind. „Die PaffensteigHöhle, die Bettelhöhle und die Jägerhöhle“, so Hanold. „Alle Felsen des Lautertals seien einstige JuraRiffe“, erfuhren die Teilnehmer, „aber keine Korallenriffe, sondern Schwamm-Mikroben-Riffe“.
Felsen aus Riffen entstanden
Winfried Hanold erklärte: „Vor rund 150 Millionen Jahren sind auf den Grund des Jurameeres diese Riffe durch Kieselschwämme und dichte Mikrobenmatten entstanden. Das weiche Material wurde nach und nach abgetragen, geblieben sind die Riffe, die wir heute als Felsen sehen.“Und weil es zwischen den Riffen des Jurameeres Senken gab, konnte sich dort Schlamm mit hohem Tonanteil ablagern, der sich zu Stein verhärtet hat. „Da sprechen wir von Zementmergel“, erklärte Hanold.
Die Pfaffensteig-Höhle sei eine typische Fluss-Höhle, erfuhren die Wanderer gegen Ende ihres rund sechs Kilometer langen Rundgangs. „Wenn die Lauter Hochwasser hat, läuft diese Höhle voll“, so Winfried Hanold.