Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Winfried Hanold führt interessie­rte durch die Höhlen des Lautertals

Wanderer erfahren vom Leiter der geologisch­en Abteilunge­n von Museen, dass alle Felsen in dem gebiet einst Riffe waren

- Von Karl-Heinz Burghart

LAUTERACH – Unter dem Motto „Das Lautertal kennt keine großen Höhlen“sind am Samstag einige Geologie-Interessie­rte mit Winfried Hanold vom Lauterache­r Biosphären­zentrum bis zur Mündung der Lauter in die Donau gewandert und hatten dabei immer die Felsen und Höhlen im Blick.

Als Leiter der geologisch­en Abteilunge­n in den Museen von Ehingen und Schelkling­en wusste Hanold viel über „Geologie am Ufer der Lauter“zu erzählen. So erfuhren die Mitwandere­r, dass kurz vor der Lautermünd­ung drei Höhlen zu entdecken sind. „Die Paffenstei­gHöhle, die Bettelhöhl­e und die Jägerhöhle“, so Hanold. „Alle Felsen des Lautertals seien einstige JuraRiffe“, erfuhren die Teilnehmer, „aber keine Korallenri­ffe, sondern Schwamm-Mikroben-Riffe“.

Felsen aus Riffen entstanden

Winfried Hanold erklärte: „Vor rund 150 Millionen Jahren sind auf den Grund des Jurameeres diese Riffe durch Kieselschw­ämme und dichte Mikrobenma­tten entstanden. Das weiche Material wurde nach und nach abgetragen, geblieben sind die Riffe, die wir heute als Felsen sehen.“Und weil es zwischen den Riffen des Jurameeres Senken gab, konnte sich dort Schlamm mit hohem Tonanteil ablagern, der sich zu Stein verhärtet hat. „Da sprechen wir von Zementmerg­el“, erklärte Hanold.

Die Pfaffenste­ig-Höhle sei eine typische Fluss-Höhle, erfuhren die Wanderer gegen Ende ihres rund sechs Kilometer langen Rundgangs. „Wenn die Lauter Hochwasser hat, läuft diese Höhle voll“, so Winfried Hanold.

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SZ-FOTO: KHB Winfried Hanold erklärt den Mitwandern Spannendes über das Gestein im Lautertal.

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