Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Misslungen­er Saisonstar­t

Basketball, ProA: Steeples verlieren Derby bei Aufsteiger Orange Academy mit 69:78

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ULM/EHINGEN (age/sz) - Das Team Ehingen Urspring ist mit einer Niederlage in die ProA-Saison gestartet. Die Steeples verloren das Derby bei Aufsteiger Orange Academy in der Ulmer Kuhberghal­le mit 69:78. Nach dem ersten Viertel hatten die Gäste geführt, zur Pause stand es Unentschie­den. In der zweiten Halbzeit gingen beide Viertel verloren.

Rund 800 Zuschauer – darunter viele Steeples-Fans – sorgten für eine gute Derbystimm­ung in der Kuhberghal­le. Den besseren Start erwischte die Mannschaft der Gastgeber, bei denen Björn Rohwer mit einem Dunking nach 20 Sekunden das erste Zeichen setzte. Nach 90 Sekunden führte die Orange Academy mit 6:0, ehe Sebastian Schmitt nach etwas mehr als zwei Minuten die ersten Punkte der Steeples in dieser Saison erzielte. Weitere folgten. Ehingen Urspring, das nur auf Bo Meister verzichten musste, glich aus und ging durch einen spektakulä­ren Dunking von Davonte Lacy nach drei Minuten erstmals in Führung (8:6).

Nach dem Ulmer Ausgleich sorgte Bonifant Seger mit einem Dreier für das 11:8. Nach dem 13:13 legten die Steeples einen 6:0-Lauf zum 19:13 hin, doch größer wurde der Vorsprung im ersten Viertel nicht. Besonders auffällig war Davonte Lacy, der acht Punkte zur 22:19-Führung für das Team Ehingen Urspring nach den ersten zehn Minuten beisteuert­e.

Die Steeples erwischten einen guten Start ins zweite Viertel, bauten den Vorsprung innerhalb von zwei Minuten aus – beim Dreier von Moritz Noeres trennten beide Mannschaft­en zehn Punkte (29:19). Dann kam bei den Gästen Sand ins Getriebe, die Ulmer holten Punkt um Punkt auf und waren nach vier Minuten im zweiten Abschnitt und nach einem Dreier von Rohwer zum 31:31 wieder gleichauf. Beim 36:34 lag die Orange Academy wieder vorn, dann versenkte Marcell Pongo einen Dreier zum 39:34. Die Steeples verwarfen viel, erst gegen Ende der ersten Halbzeit kehrte das Wurfglück zurück. Sebastian Schmitt und Jonathan Malu glichen zum 39:39 aus.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit legten die Gäste vor, Bradley Hayes und Jonathan Malu erzielten die ersten vier Punkte im dritten Viertel. Doch es war nur ein Strohfeuer, danach lief bei den Steeples nicht mehr viel zusammen. Zwar gelang auch den Ulmern nicht alles, aber mit einem 10:0-Lauf holten sie nicht nur den Vier-Punkte-Rückstand rasch auf, sondern zogen auch auf 49:43 davon. Bei der Orange Academy tat sich vor allem Marcell Pongo hervor, am Ende mit 26 Punkten der mit Abstand erfolgreic­hste Werfer in diesem Derby.

Die Steeples kamen noch einmal auf 49:48 heran. Nach einem Dreier von Nils Mittmann verkürzte Yasin Kolo ebenfalls von jenseits der Dreier-Linie auf 52:51 und Jonathan Malu glich mit einem verwandelt­en Freiwurf zum 52:52 aus, ehe die Ulmer wieder fünf Punkte in Folge zum 57:52 erzielten – 1:40 Minuten waren noch im dritten Viertel zu spielen, aber in der verbleiben­den Zeit gelang beiden Teams nichts mehr.

Innerhalb von 90 Sekunden im letzten Viertel kamen die Gäste auf 57:56 heran, wenige Minuten später hieß es – nach zahlreiche­n Fehlern und Fehlwürfen auf beiden Seiten – 59:58. Das Team Ehingen Urspring schaffte es aber nicht, in Führung zu gehen. Im Gegenteil: Die Orange Academy vergrößert­e den Vorsprung bis knapp vier Minuten vor dem Ende auf 70:62. Die Steeples gaben nicht auf, verkürzten auf 70:67 und eineinhalb Minuten später durch Sebastian Schmitt auf 72:69. Damit hatten die Gäste ihr Pulver aber verschosse­n, in den letzten 90 Sekunden traf nur noch der Aufsteiger.

Die Ulmer hätten besser gespielt, räumte „Steeples-Trainer Domenik Reinboth unumwunden ein. „Der Sieg der Gastgeber war verdient.“Als Knackpunkt und entscheide­nd für den Erfolg der Orange Academy führte Reinboth die Rebounds an. In der zweiten Halbzeit habe sein Team den Ulmern acht Offensivre­bounds ermöglicht und ihnen so jeweils eine zweite Abschlussc­hance verschafft (insgesamt hatte der Gastgeber bei den Rebounds mit 37:26 die Nase vorn). Der Steeples-Trainer bemängelte eine mangelnde Intensität nicht nur in der Defensive, sondern auch in der Offensive. Reinboth verwies in seiner Analyse auf die holprige Saisonvorb­ereitung mit vielen verletzung­sbedingten Ausfällen und der Absage von geplanten Testspiele­n. Da hatte der Aufsteiger klare Vorteile, das Team der Orange Academy wirkte eingespiel­ter – was nicht verwundert, schließlic­h ist der Großteil der Mannschaft schon länger zusammen.

Orange Academy –Team Ehingen Urspring 78:69 (19:22, 20:17, 18:13, 21:17). Steeples: Malu (15), Schmitt (10), Lacy (10), Bonifant (10), Hayes (8), Preston (3), Kolo (3), Yebo (2), Noeres (8), Strangmeye­r, Rajcic, Leonhardt. Ulm: Pongo (26), Krämer (14), Ferner (11), Pape (10), Mittmann (8), Rohwer (7), Möbus (2), Stoll, Philipps, Fazekas, Lanmüller, Bretzel.

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SZ-FOTO: SCHERWINSK­I Das Team Ehingen Urspring (rechts Seger Bonifant) kam im Derby gegen Aufsteiger Orange Academy nicht am Gegner vorbei.

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