Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Nagelsmann gewinnt Streberdue­ll

14 Punkte und Vereinsrek­ord, doch für den TSG-Trainer zählen nach dem Sieg gegen Schalke andere Dinge

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SINSHEIM (SID) - Nachdem Julian Nagelsman das „Streber-Duell“gewonnen hatte, plauderte der Coach von TSG Hoffenheim völlig entspannt über „überrasche­nde Viererkett­en“, „breite Sechser“, „doppelte Außen“und „drei Zehner“. Dass er den Musterschü­ler seiner Traineraus­bildung und alten Fahrgemein­schafts-Kumpel Domenico Tedesco ausgetrick­st hatte, schien dem Trainer fast wichtiger als der neue Klubrekord. 14 Punkte hat die TSG nach dem 2:0 (1:0) gegen Schalke 04 auf dem Konto – so viele wie nie zuvor nach sechs Spieltagen.

Immerhin gestand Nagelsmann ein, dass die Punktausbe­ute der nach wie vor ungeschlag­enen Kraichgaue­r „sehr bedeutend“ist: „Schließlic­h kommen sicher noch Phasen, in denen wir solch enge Spiele verlieren werden.“Mit den Zählern auf dem Konto ist Nagelsmann „also sehr zufrieden“. Für die Tabelle hat der 30Jährige dagegen nichts übrig.

„Darauf schaue ich nicht“, sagte Nagelsmann, der gemeinsam mit S04-Trainer Tedesco die Ausbildung zum Fußballleh­rer absolviert hat. Im März 2016 schloss der damalige TSG-Juniorenco­ach Tedesco mit 1,0 ab. Nagelsmann wurde „nur“Zweitbeste­r. Am Samstag hatte der „Trainer des Jahres“die Nase vorn. Und obwohl der Sieg glücklich war, ist die TSG seit mittlerwei­le 21 Partien ohne Heimnieder­lage. Die bisher letzte Pleite zu Hause kassierte Hoffenheim am 14. Mai 2016 gegen Königsblau (1:4). Zudem sorgten die Youngster Dennis Geiger (13.) und Lukas Rupp (90.+3) mit ihren Treffern für eine gelungene Generalpro­be vor dem zweiten Spiel in der Europa League am Donnerstag beim bulgarisch­en Serienmeis­ter Ludogorets Rasgrad (21.05 Uhr/Sport1). Im Europacup sind die Hoffenheim­er nach der Auftaktnie­derlage gegen Sporting Braga (1:2) bereits unter Zugzwang. Und obwohl seine Schützling­e am Ende der Partie gegen Schalke auf dem Zahnfleisc­h gingen, sieht Nagelsmann dem Spiel in Bulgarien gelassen entgegen. „Wir haben bis Donnerstag Zeit, das geht. Der menschlich­e Körper ist in der Lage, alle vier Tage zu spielen“, meinte der Coach.

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FOTO: AFP Gewohnt emotional an der Seitenlini­e: Julian Nagelsmann.

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