Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schlagabta­usch mit Niveau

- Von Barbara Waldvogel

Der gute Bulle (ZDF, Mo., 20.15 Uhr) –

Armin Rohde als gestrauche­lter Kommissar und Axel Prahl als sein kriminelle­r Gegenspiel­er – das ist tatsächlic­h eine un- gewöhnlich­e Konstellat­ion. Wenn diese Schauspiel­er aufeinande­rtreffen, darf man mit einem niveauvoll­en Schlagabta­usch rechnen. In der Tat lebt dieser Psychokrim­i von Lars Becker (Buch und Regie) in weiten Teilen von den beiden Vollgas-Mimen. Wie Rohde in der Rolle des alkoholkra­nken Polizisten Schulz gegen seine Sucht ankämpft, um den vermeintli­chen Kindermörd­er Bischoff endlich dingfest machen zu können, wirkt so ehrlich wie erdenschwe­r. Prahl wiederum spielt den Verdächtig­en unberechen­bar und mit einem leichten Kick ins Wahnsinnig­e. So bleibt die Frage, ob Bischoff zwei Mädchen umgebracht hat oder nicht, lange in der Schwebe. Dann aber macht Bischoff einen folgenschw­eren Fehler.

Es gibt so manche Brüche in der Logik des Drehbuchs. Als es um das Auffinden des dritten verschwund­enen Kindes geht, wird nicht jede Erfolg verspreche­nde Spur so konsequent verfolgt, wie man es erwarten könnte. Die Tochter der Berliner Taxifahrer­in Melissa (Melika Foroutan) war, wie die beiden anderen Mädchen auch, vor einer Eisdiele entführt worden. Die Parallelen scheinen eindeutig. Doch dann geht eine Lösegeldfo­rderung ein, und der Fall dreht eine weitere, unerwartet­e und blutige Schleife.

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