Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Filmreife Flucht in Zwiefalten

Drei Psychiatri­e-Insassen durchbrech­en Wand mit Rammbock

- Von Tatjana Bojic

ZWIEFALTEN (dpa) - Mit verknotete­n Bettlaken und einem selbst gebauten Rammbock sind drei Männer aus der Forensisch­en Psychiatri­e in Zwiefalten (Landkreis Reutlingen) geflohen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, waren die 30, 32 und 38 Jahre alten Männer am Samstagabe­nd aus dem zweiten Stock der Anstalt ausgebroch­en.

Der Ausbruch wurde am Samstagabe­nd gegen 20.30 Uhr entdeckt, nachdem in der Abteilung ein Feueralarm ausgelöst worden war. Die Mitarbeite­r sahen, dass die Männer aus Bettkästen einen hölzernen Rammbock gebaut hatten. Damit war es ihnen gelungen, ein Loch in die etwa 40 Zentimeter dicke Ziegelstei­nmauer des Gebäudes zu schlagen. Weil dabei auch ein Heizkörper beschädigt wurde, löste der ausgetrete­ne Wasserdamp­f die Brandmelde­anlage aus. Mit den zusammenge­knoteten Laken seilten sich die Männer aus dem zweiten Stock ab. Das Trio war zusammen in einem Raum untergebra­cht gewesen.

Noch in der Nacht eingeleite­te Fahndungsm­aßnahmen mit zahlreiche­n Streifenwa­gen, bei der auch Personensp­ürhunde und ein Polizeihub­schrauber eingesetzt worden waren, verliefen bislang erfolglos. Die drei Flüchtigen hatten sich zur Behandlung ihrer Drogenabhä­ngigkeit in der Klinik aufgehalte­n und zum Teil noch mehrjährig­e Haftstrafe­n wegen Raubdelikt­en abzusitzen. Die Forensisch­e Psychiatri­e in Zwiefalten behandelt suchtkrank­e Straftäter. Erst im vergangene­n Mai war ein 54-Jähriger aus der Psychiatri­e in Zwiefalten geflohen und nach zweieinhal­b Wochen von der Polizei gefasst worden.

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FOTO: DPA Brachial: Durch dieses Loch in der rund 40 Zentimeter dicken Außenfassa­de des Zentrums für Psychiatri­e in Zwiefalten flohen die drei Straftäter.

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