In Würde gerostet
Pixar setzt mit „Cars 3: Evolution“wieder stärker auf Gefühle
S● echs Jahre nach „Cars 2“starten die sprechenden Autos in „Cars 3: Evolution“mit einer neuen Rennfahrerin und mehr Herz durch.
Lightning McQueen steckt in einer Lebenskrise. Er ist nicht mehr der Teufelskerl mit überdrehtem Ego, der vor elf Jahren in „Cars“davon träumte, der jüngste RennChampion zu werden. Damals verschlug es ihn in das Wüstennest Radiator Springs, wo der rostige Abschleppwagen „Hook“, Fiat „Luigi“und die heiße Porsche-Dame „Sally“zu seinen Freunden wurden. 2011 war er dann der unschlagbare rote Turboflitzer, der in einem Grand-PrixWettkampf mit aufgemotzten Konkurrenten lautstark Gas gibt. „Cars 2“hatte das Tempo eines Formel-1-Rennens, die Spannung eines JamesBond-Thrillers und damit weniger Platz für Herz und Nostalgie.
In „Cars 3: Evolution“drückt Pixar etwas auf die Bremse – und das ist gut so. Bei der Fortsetzung steht die angeschlagene Gefühlswelt von Lightning McQueen im Mittelpunkt. Der in die Jahre gekommene Rennwagen wird von der jüngeren Generation kräftig in die Mangel genommen. Plötzlich ziehen Newcomer wie der schnittige Jackson Storm an ihm vorbei.
Zeit für den Ruhestand? Oder kann die junge, peppige Renntrainerin Cruz Ramirez, ein knallgelber Flitzer, den lädierten Veteranen aus der Reserve locken? Lässt sich Lightning McQueen auf den High-TechSimulator ein?
Neben der Gefühlswelt kommt aber auch Action nicht zu kurz. Ein Demolition Derby „Die verrückte Acht“mit völlig schrägen Stockcars zählt mit zu den besten Animationsszenen überhaupt. „Cars 3“ist nicht nur spaßige Hollywood-Fantasie. Das Pixar-Team ist für seine aufwendigen Recherchen berühmt. Diesmal trafen sich die Trickkünstler mit alten Rennfahrern, wie den 86 Jahre alten Junior Johnson, der in den 1950erund 1960er-Jahren zig Rennen gewann.
Lightning McQueen bringt in der Fortsetzung auch einige seiner besten Freunde aus Radiator Springs mit. Die hübsche Porsche-Sally wird in der deutschen Version erneut von der Schauspielerin Bettina Zimmermann vertont. Der kleine Fiat „Luigi“wird von dem Komiker Rick Kavanian gesprochen, Manou Lubowski leiht Lightning McQueen seine Stimme. Auch der Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel mischt als sprechender Bordcomputer von Cruz Ramirez mit. (dpa)
Cars 3: Evolution. Regie: Brian Fee. Mit den Stimmen von Sebastian Vettel, Manou Lubowski, Benedikt Weber und Bettina Zimmermann. USA 2017. 102 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.