Liebherr-Mobilkran hebt Hubschrauber
Der neun Tonnen schwere Hubschrauber der Bundeswehr ist jetzt ein Ausstellungsstück
EHINGEN (sz) - Ein Liebherr-Mobilkran vom Typ LTM 1350-6.1 hat einen restaurierten Hubschrauber nach Ende seiner Dienstzeit auf vorgefertigte Betonstützen gehoben – der Militärhubschrauber ist nun ein Ausstellungsstück. Er begrüßt künftig die Besucher an der Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne in Laupheim.
Es war ein besonderer Einsatz, mit dem die Rieger & Moser GmbH & Co. KG aus Ulm die Dienstzeit der Sikorsky CH-53 beendete. Zum Aufsetzen des Hubschraubers auf die vorgefertigten drei Fundamentpunkte setzte Rieger und Moser ihren Liebherr-Mobilkran LTM 1350-6.1 ein. Den Kran hat das Unternehmen vor einem Jahr als Gebrauchtkran direkt beim Kranhersteller gekauft. „Der Kran ist in einem hervorragenden Zustand“, sagt Kranfahrer Michael Rost.
Mit 40 Tonnen Gegengewicht hob der LTM 1350-6.1 den neun Tonnen schweren Hubschrauber am Hauptrotor mittels einer speziellen Traverse empor. Etwa zehn Minuten benötigte die CH-53 für ihren letzten „Flug“zum Bestimmungsort vor der Kaserne. Mit Halteseilen nach zwei Seiten sicherten Soldaten das Museumsstück und führten es in die gewünschte Position.
Die anschließende Positionierung auf den Betonstützen gestaltete sich als langwierige Prozedur, weil der Hubschrauber dabei in eine flugähnliche Position gebracht werden musste. Hierzu stand ein LTM 10955.1 der Firma Rieger und Moser bereit. An den Aufnahmen der Stützen mussten noch kleine Korrekturen vorgenommen werden, ehe Kranfahrer Michael Rost seine ungewöhnliche Last millimetergenau absetzen konnte.
Seit 1972 im Einsatz
Die ausgemusterte CH-53 ist ein Exponat der militärgeschichtlichen Sammlung. „Die Speziallackierung der Maschine hat bestimmte Hintergründe“, erzählt Oberstleutnant Michael Manderscheid und fügt an: „Der Hubschrauber wurde in Deutschland produziert. Die graue Farbe am Heck und der seitlich lackierte Pegasus kennzeichnet die ehemalige Zugehörigkeit zum Heer. Ebenfalls sind dort die verschiedenen Einsätze festgehalten, an denen der Hubschrauber mitgewirkt hat. Seit Januar 2013 gehört die Kaserne zum Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe, was die blaue Farbe am Bug symbolisiert.“Im Mai 1972 wurde die CH-53 in den Dienst der Bundeswehr gestellt. Bis zu ihrem letzten Flug am 14. April 2016 leistete sie 6370 Flugstunden.
Rieger und Moser gehört seit 1985 zur international agierenden Schmidbauer-Gruppe. Am Standort in Ulm betreibt das Unternehmen mit etwas mehr als 40 Mitarbeitern 20 Mobilkrane von 30 bis 350 Tonnen Traglast. Zudem gehören diverse Schwertransportfahrzeuge zum Fuhrpark. Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und bietet Leistungen von der CAD-unterstützten Baustellenplanung bis hin zur Kranarbeit.