Die richtige Schule gefunden
Andrea Häbe freut sich auf ihre neue Aufgabe als Rektorin in Unlingen
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UNLINGEN/MUNDERKINGEN Dass sie irgendwann eine Schule leiten will, war für die 36-jährige Grund- und Hauptschullehrerin Andrea Häbe klar. Mit der Donau-Bussen-Schule in Unlingen hat sie nun auch die „Richtige“für sich gefunden, wie sie sagt. Seit diesem Schuljahr ist die Munderkingerin die neue Rektorin.
Geboren und aufgewachsen ist Häbe in Obermarchtal und hat ihre eigene Schulzeit als sehr positiv erlebt. „Ich glaube, dass mich das geprägt hat“, sagt sie. „Ich bin aus Leidenschaft Lehrerin geworden.“Dabei habe sie immer die Schwächeren unterstützen wollen, die nicht so viel Unterstützung von zuhause bekommen und nicht ganz so begabt sind. „Ich möchte ihnen Grundlagen mitgeben, so dass sie die Chance auf ein gutes Leben haben.“
Und dass dieser Weg nicht unbedingt geradeaus führen muss – von der Grundschule aufs Gymnasium und dann an die Universität – dafür ist sie selbst das beste Beispiel. „Ich habe erst die Realschule gemacht und bin dann aufs Gymnasium und das war für mich auch der richtige Weg.“
Dieser richtige Weg hat sie auch an die für sie richtige Schule nach Unlingen geführt. „Ich bin sehr heimatverbunden und vertraut mit der Umgebung, ich identifiziere mich damit.“Dadurch habe man auch ein Gefühl dafür, wie die Menschen hier ticken.
Bevor Andrea Häbe nach Unlingen kam, unterrichtete sie zwei Jahre lang an einer Grund- und Hauptschule in Mittelbiberach. Von dort ist ihr die Situation an der DonauBussen-Schule nicht unbekannt: Auch die Mittelbiberacher Hauptschule besteht nur noch zwei Jahre bis sie ausläuft. An der Donau-Bussen-Schule ist nun das letzte Jahr der Werkrealschule angebrochen. Danach ist sie eine reine Grundschule.
Überblick verschaffen
„Das ist mit viel Traurigkeit bei den Eltern und bei den Kollegen verbunden“, erklärt sie. Und auch für Häbe ist es nicht einfach. Denn das Ende der Werkrealschule bedeutet auch den Wegfall von Lehrerstellen, den die neue Rektorin dann managen muss.
Doch erst einmal gilt es für Häbe, sich möglichst schnell einen Überblick über die Abläufe des Tagesgeschäfts und über das Kollegium zu verschaffen. 17 Lehrer sind es an der Zahl – die Schulleiterin eingeschlossen. Unterstützung bekommt sie dabei aus dem bisherigen Leitungsteam, bestehend aus Björn Gutschera, Philipp Tress und Savina Vogelgesang. Konrektorin Katrin Tress befindet sich derzeit in Elternzeit. Letztere kennt Andrea Häbe noch aus ihrer Zeit an der Schule in Munderkingen. Auch dort war Tress Konrektorin. Häbe übernahm die Vertretung während ihrer ersten Elternzeit.
Frühestens im zweiten Schulhalbjahr möchte sich die neue Schulleiterin an die Unterrichtsentwicklung und das Ganztagsangebot machen. „Um zu vermeiden, mich, aber auch die Kollegen zu überfordern“, betont sie. Sie wolle sich im ersten Jahr nicht gleich zu viele Ziele setzen, sondern eine längerfristige Entwicklung angehen.
Wo ihre Schwerpunkte liegen, kann Häbe aber jetzt schon sagen. Sie glaubt, dass die Individualisierung des Unterrichts notwendig ist, um jedem Schüler gerecht zu werden. Und sie möchte die Verbindung von herkömmlichem Unterricht und Ganztagsangebot weiter voranbringen. Der Lehrermangel, zurzeit in aller Munde, ist dabei natürlich kontraproduktiv. Die Lösung sieht Häbe irgendwo in der Mitte: „Wir müssen mit den Ressourcen, die wir haben, das Beste machen.“Dabei dürfe aber die Fürsorgepflicht, die sie gegenüber ihren Kollegen habe, nicht verletzt werden.
Ob sie ihre privaten Hobbys, das Singen im Chor und das Wandern, auch in den Schulalltag einbringen wolle? „Absolut!“, antwortet Andrea Häbe. „Aber nicht gleich im ersten Jahr.“
Die offizielle Amtseinsetzung von Andrea Häbe findet am Donnerstag, 9. November, um 18 Uhr in der Gemeindehalle in Unlingen statt.