Rechtenstein koppelt alten Niederdruckbehälter ab
Rat beschließt einfachste Möglichkeit für Wasserversorgung
● RECHTENSTEIN - Der alte Niederdruckbehälter in Rechtenstein ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den aktuellen Standards. Mit Vorausblick auf die anstehende Sanierung des Hochbehälters in Reichenstein, bei der die Gemeinde mit Lauterach zusammenarbeitet, hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen, die innerörtlich Wasserversorgung umzubauen.
Mehr als 40 Jahre alt ist der Niederdruckbehälter und entspricht nicht mehr den hygienischen und rechtlichen Anforderungen. „Er ist nicht richtig geschützt und kann auch nicht richtig gereinigt werden“, erklärt Stephan Schranz vom gleichnamigen Ingenieurbüro, der die Planungen für die Wasserversorgung von Rechtenstein und Lauterach leitet. Weil ein Druckminderer bei jeder Variante der künftigen Wasserversorgung nötig ist, soll das innerörtliche Netz jetzt vorbereitet werden, sagte Bürgermeister Romy Wurm.
Gleich vier verschiedenen Möglichkeiten das örtliche Wassernetz umzubauen, stellte Schranz am Dienstag während der Ratssitzung vor. Allen war gemein, dass der bestehende Niederdruckbehälter vom Netz genommen wird und eine neue Lösung näher am Ort entstehen soll. Unterschiede gab es vor allem bei der Größe des neuen Schachtbauwerkes und beim Umgang mit den beiden parallel verlaufenden Wasserleitungen. Eine versorgt Rechtensteins Hochzone, also den Bereich der Ferienwohnungen und der Burg. Die andere führt das Wasser in die Niederzone, also den Ortskern und das Neubaugebiet. Dort muss der Wasserdruck reduziert werden.
Zur Diskussion stand neben der günstigsten Variante, für die sich das Gremium letztlich entschieden hat, auch eine Sicherheitsvariante. Bei dieser wären die beiden Parallelleitungen so miteinander verbunden worden, dass im Falle eines Rohrbruchs die Wasserversorgung durch einen Ringschluss gesichert wäre. Weil aber auch auf den 500 Metern vom Hochbehälter bis zur Doppelleitung etwas passieren könne und diese Lösung mindestens 53 000 Euro kosten würde, hat sich der Rat für eine einfachere Lösung ausgesprochen. „Angesichts der Kosten, die bei der Wasserversorgung wegen des Umbaus des Hochbehälters noch auf die Gemeinde zu kommen, können wir jetzt nicht unnötig rund 20 000 Euro mehr ausgeben“, hieß es aus dem Rat.
Ebenfalls rund 40 Jahre alt seien die bestehenden Wasserleitungen. „Die sind sehr stabil und wenig anfällig und können schon mal 100 Jahre halten“, erklärte Schranz den Räten. Die einfache Lösung behalte quasi den Ist-Zustand bei, bei einem Rohrbruch wären Teile der Gemeinde ohne Wasser. Eine Verbesserung werde natürlich durch die Abkopplung des Niederdruckbehälters erreicht. Zudem wird ein einfaches Schachtbauwerk eingebaut, in dem der Wasserdruck geregelt werden kann. Rund 35 000 Euro wird die Variante kosten. 50 000 Euro hat die Gemeinde im aktuellen Haushaltsplan für die Maßnahme bereits vorgesehen.
Etwa 10 000 Euro werden nochmal für sogenannte Fernwirktechnik hinzukommen, mit der der Wasserdruck später von der Bussenwasserversorgungsgruppe überwacht werden kann. „Diese Maßnahme ist nicht förderfähig, weil es sich lediglich um Instandsetzung handelt“, so Romy Wurm. Anders sei das bei der Fernwirktechnik, weil diese eine Strukturverbesserung bedeute.
Die Arbeiten sollen Ende November ausgeschrieben und noch dieses Jahr vergeben werden. Um möglichst günstige Preis zu erzielen, ist die Fertigstellung für Juni 2018 vorgesehen.