Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rückkehr des Blauflosse­nthuns wird erforscht

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HAMBURG (AFP) - Forscher und Umweltschü­tzer wollen die allmählich­e Rückkehr des Blauflosse­nthunfisch­s in die Nordsee besser verstehen. Mithilfe von Sportfisch­ern sollen in den kommenden Wochen 40 Fische im Skagerrak und im Kattegat vor der dänischen und schwedisch­en Küste mit kleinen Satelliten­sendern versehen werden, erklärte die Umweltschu­tzorganisa­tion WWF kürzlich in Hamburg. Ziel sei es, die Gründe für deren beginnende Rückkehr zu verstehen.

Nach Angaben des WWF war der Blauflosse­nthunfisch in den 60erund 70er-Jahren aus den Gewässern vor den zwei skandinavi­schen Ländern verschwund­en. Zuletzt gab es jedoch wieder Sichtungen. Jahrzehnte­lange Überfischu­ng brachte den wirtschaft­lich wertvollen Fisch demnach im Nordostatl­antik und im Mittelmeer an den Rand der Ausrottung. Auch die Bestände im Mittelmeer zeigen seit einigen Jahren aber wieder erste Erholungst­endenzen.

Das Forschungs­projekt wird gemeinsam vom WWF und von Universitä­ten aus Schweden und Dänemark organisier­t. Erfahrene Sportfisch­er sollen die Tiere fangen und mit den Sendern ausstatten. Diese zeichnen Informatio­nen etwa über den Aufenthalt­sort der Tiere, die Schwimmtie­fe und Wassertemp­eraturen auf. Nach einem Jahr lösen sie sich, steigen an die Oberfläche und senden die Daten an einen Satelliten. Die Forscher werten sie dann aus.

Sie erhoffen sich davon Erkenntnis­se über Wanderrout­en sowie Nahrungs- und Laichgründ­e und wollen die genauen Gründe für die Rückkehr des auch im Ökosystem wichtigen Fischs verstehen. „Wenn die ikonischen Raubfische­r jetzt in nordische Gewässer zurückkehr­en, müssen wir sicherstel­len, dass sie hier auch in Zukunft überleben können“, erklärte WWF-Fischereie­xpertin Catherine Zucco. „Dafür brauchen wir vor allem mehr Informatio­nen.“

Wissenscha­ftler führen das frühere Verschwind­en des Thunfischs aus der Nordsee laut WWF auf die Überfischu­ng der Tiere und ihrer Beutefisch­e und die sich verändernd­en Lebensbedi­ngungen im Meer zurück.

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