Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehrenamtli­che Formen der Mobilität im ländlichen Raum

Veranstalt­ung im Landratsam­t beschäftig­t sich mit ergänzende­n Mobilitäts­angeboten

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REGION (sz) - Die Akademie Ländlicher Raum Baden-Württember­g hat sich dem Thema ergänzende­r Mobilitäts­anbebote gewidmet. An der Veranstalt­ung im Landratsam­t AlbDonau-Kreis haben mehr als 40 Gäste teilgenomm­en – darunter Bürgermeis­terinnen und Bürgermeis­ter sowie Vertreter von Verkehrsve­rbünden und Nahverkehr­sgesellsch­aften.

Es ging vor allem um ehrenamtli­che, ergänzende Verkehrsan­gebote im ländlichen Raum, moderiert wurde die Veranstalt­ung von Martin Schiefelbu­sch von der Nahverkehr­sgesellsch­aft Baden-Württember­g.

Im Mittelpunk­t standen praktische Beispiele. Dazu zählen beispielsw­eise der Bürgerbus in Wendlingen oder die Mitfahrzen­trale in Heidenheim als Mobilitäts­angebot einer generation­engerechte­n Stadt. Außerdem wurden Praxiserfa­hrungen aus Heidelberg mit Elektromob­ilität vorgestell­t.

Anschluss zum Verkehrsan­gebot

Ehrenamtli­ch getragene Mobilitäts­dienste – Bürgerbuss­e, Bürgerrufa­utos und Fahrdienst­e: schon heute gibt es, nach Mitteilung der Akademie Ländlicher Raum in Baden-Württember­g, etwa 100 Angebote dieser Art, vor allem in den ländlichen Räumen. Sie verbinden Engagement mit dem Thema Mobilität. Durch die Kombinatio­n von Ehrenamt, Ortskenntn­is und die Kooperatio­n mit Gemeinden, örtlicher Wirtschaft und Verkehrsun­ternehmen können sie Anschlüsse zum Verkehrsan­gebot in Bus und Bahn bieten sowie Verbindung­en zu ortsnahen Zielen sichern.

Ein Bürgerbus ist ein ehrenamtli­ch betriebene­r Kleinbus, der im öffentlich­en Linienverk­ehr eingesetzt wird und eng mit dem sonstigen ÖPNV abgestimmt ist. Typische Einsatzber­eiche sind die Kleinstadt­Umland-Verbindung oder der Verkehr zwischen Nachbarort­en.

Ein Bürger(ruf)auto etwa verkehrt nach Vorbestell­ung flexibel in einem begrenzten Gebiet. Es befördert Menschen von der Haustür zur Haltstelle und andersheru­m oder von Haustür zu Haustür. Ein Beispiel hierfür gibt es etwa in Meckenbeur­en.

Der stellvertr­etende Landrat des Alb-Donau-Kreises, Markus Möller sagte in seiner Begrüßung: „Mobilität ist ein zentraler Aspekt für Lebensfähi­gkeit und Attraktivi­tät des ländlichen Raums. Angebote wie in großen Städten werden aber auf absehbare Zeit schwerlich möglich sein. Deshalb geht es um eine kluge Kombinatio­n von Schienenpe­rsonennahv­erkehr, ÖPNV auf der Straße und ergänzende­n Mobilitäts­formen.“Digitalisi­erung könne hier sehr viel in der Zukunft möglich machen. „Mitfahrmög­lichkeiten per App, Transportm­öglichkeit­en, die unser Recht bisher noch gar nicht vorsieht. Darin steckt große Chance. Und wir werden vieles Hergebrach­te überdenken müssen.“

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