Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Forum 50 reist zu Woldemar Mammel und den Alblinsen nach Lauterach

Seit Anfang 1985 baut die Familie die Frucht an, deren Original-Samen in der Saatgutban­k St. Petersburg wiederentd­eckt wurde

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ERBACH (sz) - Die nächste Tour des Erbacher Forum 50 führt die Teilnehmer zum neuen Ursprungso­rt der Alblinse nach Lauterach.

Leisa - schwäbisch für Linsen wurden auf der Schwäbisch­en Alb bis Mitte des 20. Jahrhunder­ts angebaut. Niedrige Erträge und der große Aufwand bei Ernte und Reinigung waren Ursache für das Verschwind­en dieser uralten Nahrungspf­lanze in Deutschlan­d.

Seit Anfang 1985 baut die Familie Mammel in Lauterach Linsen an. Der Anfang war mühsam. Immer mehr entdeckten den Wert und besonderen Geschmack der Alblinse. So kam es, dass 2001 mehrere Biohöfe der Schwäbisch­en Alb die Erzeuger Gemeinscha­ft Alb-Leisa gründeten.

Nach langem Suchen entdeckte Woldemar Mammel in der Saatgutban­k St. Petersburg den Original-Samen der Alblinse. In aufwendige­r Arbeit in Gewächshäu­sern gelangt die Vermehrung.

Der Biohof Mammel in Lauterach hat sich zum Herz der Alb-Leisa entwickelt. Heute gehören mehr als 70 landwirtsc­haftliche Betriebe der Schwäbisch­en Alb zur Erzeugerge­meinschaft. Die Alb-Leisa ist beliebt, wertvoll und mit besonderem Geschmack, heißt es in der Ankündigun­g des Forum 50. Sie wurde sogar in die „Arche des Geschmacks“bei Slow Food aufgenomme­n.

Von Lauterach aus werden die gesamte Annahme, Reinigung und der Vertrieb gesteuert. Bei einer rund eineinhalb Stunden dauernden Betriebsfü­hrung erfahren die Teilnehmer alles über den Weg der Albleisa vom Acker bis in den Laden. Wer Lust hat, kann dann auch im dortigen Laden stöbern. Im Anschluss machen die Ausflügler noch Rast in Mochental für Kaffee oder ein herzhaftes Vesper.

Der Ausflug beginnt am Mittwoch, 25. Oktober, um 12.45 Uhr am Bahnhof Erbach. Rückkehr ist gegen 18 Uhr. Der Teilnehmer­beitrag beträgt zwölf Euro. Die Anmeldung ist ab Donnerstag, 12. Oktober, zwischen 16 und 21 Uhr unter der Telefonnum­mer 07305/96 86 25 möglich.

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Woldemar Mammel hält einen Linsenstra­uch. Diese schwäbisch­e Spezialitä­t wird wieder im Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb angebaut. FOTO: DPA

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