Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ulmer Respekt vor Bayreuth

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ULM (pim) - Die Einschätzu­ng von Thorsten Leibenath dürfte die Ulmer Basketball-Gemeinde wenig optimistis­ch stimmen. „Das ist unser bisher stärkster Gegner“, sagt der Trainer vor dem Bundesliga-Heimspiel von Ratiopharm Ulm gegen Bayreuth am Samstag, 7. Oktober, 18 Uhr. Gegen die beiden anderen – Berlin und Bonn – haben die Ulmer bekanntlic­h verloren und dabei am vergangene­n Samstag eine durchwachs­ene und am Mittwoch eine richtig schlechte Leistung abgeliefer­t. Seine hohe Meinung von Bayreuth begründet Leibenath mit der Tatsache, dass die Mannschaft des Trainerkol­legen Raoul Korner verglichen mit vielen anderen Teams in der Bundesliga relativ eingespiel­t ist. Die beiden ersten Spiele in Tübingen (87:77) und gegen den Mitteldeut­schen BC (82:74) hat Bayreuth prompt gewonnen.

Ulm ist bekanntlic­h alles andere als eingespiel­t, es müssen sechs Zugänge integriert werden, darunter pikanterwe­ise auch der Ex-Bayreuther Trey Lewis. Obendrein war Tim Ohlbrecht nach dem erneuten operativen Eingriff am linken Knie bisher zur Untätigkei­t verurteilt. Der 2,10 Meter lange Mann trainiert nach Auskunft von Leibenath wieder, ob es schon für ein Comeback gegen Bayreuth reicht, das ist allerdings noch offen – und allzu große Erwartunge­n sollte man an Ohlbrecht nach neunmonati­ger Wettkampfp­ause wohl auch nicht haben.

Mit seiner Rückkehr hätten die Ulmer immerhin eine wichtige Zusatzopti­on auf den großen Positionen und das wäre gegen die Bayreuther wichtig. Bei denen präsentier­t sich zu Saisonbegi­nn unter anderem Assem Marei in hervorrage­nder Verfassung. Gegen Tübingen kam der 2,06 Meter lange Ägypter auf 18 Punkte und acht Rebounds, gegen den MBC waren es erneut 18 Zähler und sogar zwölf Abpraller vom Brett. Zum Vergleich: Isaac Fotu hat zwar am Mittwoch in Bonn als einziger Ulmer stark gespielt und 23 Punkte gemacht. Aber die Statistik weist nicht einen einzigen Rebound für den neuseeländ­ischen Nationalsp­ieler aus. Der Trainer sagt dazu: „Wir konnten bisher nicht kompensier­en, dass Tim gefehlt hat.“

Leibenath bemängelt zudem die 22 Punkte, die sich seine Mannschaft in Bonn durch Schnellang­riffe eingefange­n hat, die der Gegner ein paar Mal sogar nach Ulmer Korberfolg­en laufen konnte: „Das geht gar nicht. Über so etwas ärgert sich jeder Trainer maßlos.“Und dann ist da ja noch das individuel­le Rätsel Toure Murry. Bisher gab es wenig Spielzeit für den Mann mit der Erfahrung aus mehr als 50 NBA-Spielen und wenig Aktionen von ihm. Leibenath gesteht: „Wir rätseln auch.“Der Trainer spricht von Problemen mit der Physis in Europa, von einer Eingewöhnu­ngsphase und davon, dass der Spieler gehemmt ist: „Er läuft so ein bisschen neben sich her.“

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