Erstes Jahr im Oberstadioner Rathaus
Kevin Wiest ist seit fast genau einem Jahr der Bürgermeister der Gemeinde
● OBERSTADION - Vor fast genau einem Jahr, nämlich am 12. Oktober 2016 hat Kevin Wiest seine erste Unterschrift als Bürgermeister von Oberstadion geleistet. Seither hat sich viel in der Gemeinde getan und der 39-Jährige hat sich in die Aufgabe als Gemeindeoberhaupt eingearbeitet.
Zum Freundeskreis von Kevin Wiest gehören auch mehrere Bürgermeister, die ihm schon vor seiner Wahl am 25. September sehr konkrete Einblicke in den Alltag eines Schultes geben konnten. „Trotzdem ist es nochmal etwas ganz anderes, das Tag für Tag live zu erleben“, sagt Oberstadions Rathauschef. Auch wenn die Arbeit viel sei, sei sein Eindruck vom ersten Jahr im Amt sehr positiv. „Ich komme immer noch jeden Morgen sehr gern ins Büro“, versichert Kevin Wiest. Ganz verschieden seien die Tage. „Mal ist man Freund, mal Seelsorger, mal Chef, das lässt sich morgens oft noch gar nicht absehen.“
Es sei ein schönes Gefühl, wenn die Oberstadioner ihn als ihren Bürgermeister auf der Straße begrüßen, sagt Wiest. „Und es ist wirklich beeindruckend, wie kleine Kinder auf mich zugehen.“Für Hobbys bleibe als Bürgermeister wenig Zeit, das habe Kevin Wiest im vergangenen Jahr deutlich gemerkt. „Ich stehe einfach ungern vom Schreibtisch auf, wenn die Aufgaben noch nicht erledigt sind, deshalb arbeite ich im Moment einfach sehr viel“, sagt der Schultes. Damit er aber lange fit genug bleibe, um die Gemeinde Oberstadion nach dem ersten Jahr noch viele weitere zu führen, müsse er sich künftig aber auch wieder Zeit für sich nehmen. „Und ich spüre, dass die Leute das auch verstehen“, sagt Kevin Wiest.
Etwas mehr Verständnis wünscht sich der Bürgermeister aber dafür, dass oft mehrere Veranstaltungen auf den gleichen Termin fallen und er deshalb nicht immer überall dabei sein kann. „Da habe ich manchmal das Gefühl, die Menschen ärgern sich, wenn ich nicht da sein kann, aber das ist eben nicht immer möglich“, so Kevin Wiest.
Die ersten drei Jahre im Amt würden die arbeitsreichsten hatten, seine Bürgermeisterkollegen dem 39Jährigen angekündigt. Und tatsächlich hat Kevin Wiest in den ersten zwölf Monaten als Rathauschef in Oberstadion schon viele Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht. Das allerwichtigste Thema sei aktuell die Internetversorgung im Ort: „Hier sind wir mit der Mitverlegung von Leerrohren bei der Verlegung der Gasleitung auf einem richtig guten Weg. Es kommt aber auch noch viel Arbeit auf uns zu.“
Stolz ist der Bürgermeister auch, dass es ihm in seinem ersten Amtsjahr gelungen ist, einen Zebrastreifen über die Mühlhauser Straße zu bekommen. „Wir haben außerdem eine Prioritätenliste für Aufgaben in den Ortsteilen eingeführt und diese sehr gut abgearbeitet, das machen wir jetzt in jedem Haushaltsjahr“, kündigt Wiest an. In allen Ortsteilen habe er kleinere und größere Projekt umsetzen können. „Klar ist aber, dass ohne die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, zahlreichen Freiwilligen und den örtlichen Unternehmen vieles nicht hätte gestemmt werden können“, sagt der Schultes. Wichtig für den Hochwasserschutz in der Gemeinde sei auch die Gewässerschau gewesen. Als deren Ergebnis schon einige Arbeiten am Stehenbach umgesetzt wurden.
Auch wenn er im ersten Jahr schon vieles erreicht habe, gäbe es neben dem Breitbandausbau noch ein großes Projekt, dass Kevin Wiest so schnell wie möglich voranbringen will: die Erschließung weiterer Bauplätze in Oberstadion. „Derzeit hat die Gemeinde nur noch zwei Bauplätze, die sie verkaufen kann“, sagt Wiest. Um die gute Infrastruktur Oberstadions aber erhalten zu können, sei es wichtig, jungen Familien im Ort eine Zukunft zu ermöglichen. Aktuell sei der Kauf von Grundstücken für die Gemeinde aber finanziell vernünftig fast gar nicht umsetzbar. Außerdem möchte der Bürgermeister auch das örtliche Gewerbegebiet erweitern.
Für die nächsten Amtsjahre wünscht sich Kevin Wiest vor allem Gesundheit und weiterhin Zufriedenheit bei den Aufgaben. „Außerdem hoffe ich, dass das Verhältnis zu allen weiterhin so konstruktiv und offen bleibt, wie bisher.“