Kindergartenprojekte gehen voran
Brühlwiesenneubau in Erbach soll Mitte Februar 2018 starten – Schulkonzept wird angepasst
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ERBACH - Die Stadt Erbach ist aktuell sehr aktiv bei der Weiterentwicklung ihrer Kinderbetreuungsangebote. Bestehende Kindergärten und Kitas werden ausgebaut und für den großen Neubau in den Brühlwiesen hat die Stadt die ersten Gewerke ausgeschrieben. Zudem haben die Planer mit der Ausschreibung einen Baubeginn und einen Bauzeitraum festgelegt. Erbachs Bürgermeister Achim Gaus freut sich über den Fortschritt und über die steigenden Geburtenzahlen in Erbach, weiß aber auch, dass das letzte Wort in Sachen Betreuung noch nicht gesprochen ist.
Erst jüngst bekam Gaus Besuch im Rathaus von den „Großen“des Jahnkindergartens. Dieser geht im Kindergartenjahr 2017/18 in sein 25. Jahr. Seit einem viertel Jahrhundert ist der Kindergarten in der Jahnstraße nun ein Teil des öffentlichen Lebens in Erbach. Aus diesem Grund lautet das Motto des Kindergartenjahres: „Meine Heimat ist Erbach – Hier fühl ich mich zuhause!“Zuhause fühlen sollen sich bald auch im benachbarten Kernhäußle, das gerade einen Anbau bekommt, viele kleine Erbacher. Pünktlich wie geplant, soll der Betrieb der beiden Gruppen mit jeweils zehn Kindern am Montag starten. „Mich freut es ganz besonders, dass wir rechtzeitig fertig geworden sind, auch was unsere anderen Projekte in der Kinderbetreuung angeht. Da muss ich meinem Bauamt schon ein sehr großes Kompliment machen“, sagt Achim Gaus.
Zu den weiteren Projekten zählt beispielsweise auch der Umbau des Kindergarten Merzenbeund. Der dortige Mehrzweckraum ist umgebaut worden und eine neue Gruppe findet dort Platz. Zusätzliche Toiletten wurden eingebaut. Die Arbeiten wurden alle über die Sommerferien erledigt und der Betrieb konnte rechtzeitig zum neuen Kindergartenjahr starten. Ferner hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob sich ein Anbau lohnt, um den Mehrzweckraum zu ersetzen. „Der Architekt arbeitet gerade an diesen Planungen. Wir werden das möglicherweise noch Ende des Jahres im Gremium vorstellen“, erklärt Gaus, der aber auch anfügt, dass ein zusätzlicher Anbau nur dann Sinn machen würde, wenn es sich bei der neuen Gruppe im Merzenbeund um eine dauerhafte Lösung handle und nicht um ein Provisorium.
Erste Gewerke für Neubau Brühlwiesen ausgeschrieben
Die ersten Gewerke für den Neubau des Kindergartens in den Brühlwiesen sind ebenfalls seit dieser Woche offiziell ausgeschrieben. Der Bau soll laut Ausschreibung spätestens am 13. Februar kommenden Jahres starten und bis zum 26. Oktober abgeschlossen sein. Über die Sommerpause haben Verwaltung und Architekt intensiv an den Ausschreibungen gearbeitet, Gewerke zusammengefasst und ein größeres Ausschreibungspaket geschnürt, welches laut Gaus rund 75 Prozent der Arbeiten am Bauwerk beinhaltet. „Die Vergabe ist in der Dezembersitzung vorgesehen. Das zweite Paket wird in den kommenden Wochen ausgeschrieben.“Ziel sei es, für 75 Prozent der Arbeiten Kostensicherheit zu bekommen. Die übrigbleibenden Kleinarbeiten dürften die Umsetzung des neuen Kindergartens im Hinblick auf die Gesamtkosten dann nicht mehr kippen, schätzt der Bürgermeister.
„Der Bereich Kinderbetreuung ist damit aber noch lange nicht abgeschlossen. Wir müssen unsere Planungen ja auch umsetzten“, sagt Gaus. Ein zweiter Teil, den man nicht vergessen dürfe seien die Stadtteile. In Dellmensingen würde gerade mit dem Gansweidäcker ein neues Baugebiet erschlossen. Auch hier wird sich künftig die Frage stellen, welche zusätzlichen Kapazitäten benötigt werden. Diese Fragestellung hat die Stadt bereits im aktuellen Familienbericht aufgegriffen und will im kommenden Jahr prüfen, wie und wo zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden können.
Schulerweiterungen werden ebenfalls geprüft
Irgendwann kommen die Kinder dann aber auch in die Schule und auch hier herrschen nach aktuellen Untersuchungen Defizite bei Aufenthaltsund Unterrichtsräumlichkeiten. Doch auch hier hat die Stadt bereits Voruntersuchungen veranlasst und mit der Auslagerung der Förderschule nach Delllmensingen erste Schritte ergriffen. Ein besonderer Dorn im Auge sind Achim Gaus die Container in die die Betreuung der Ganztagsschule beziehungsweise des Kernhäußles ausgelagert wurde. Was als Provisorium gedacht war, hält sich nun schon eine ganze Weile. „Sprichwörtlich hält nichts länger, als ein gescheites Provisorium, aber auf Dauer müssen die Container weg und wir müssen die Betreuung im Schulzentrum unterbringen“, sagt Gaus. Die Bedürfnisse für eine Ganztagesschule seien eben nicht mit einem Flur sowie links und rechts daneben Klassenzimmern abgedeckt.
Dass Räumlichkeiten im Schulzentrum fehlen sei klar, deswegen ist die Verwaltung gerade in den Vorbereitungen, wie sie es planerisch angeht. Der erste Baustein sei die Mensa gewesen, um die Verpflegung weiterhin zu gewährleisten. Nun werde geklärt, wie die frei werdenden Räumlichkeiten genutzt werden und wie eine sinnvolle bauliche Erweiterung aussehen könnte.