Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wiedersehe­n mit altem Bekannten

Fußball, Verbandsli­ga: Ehingen-Süd trifft auf Dorfmerkin­gen mit Trainer Dietterle

- Von Andreas Wagner

KIRCHBIERL­INGEN - Mit einer Mannschaft, die im Jahr 2017 für reichlich Furore sorgte, bekommt es der SSV Ehingen-Süd am heutigen Samstag in der Fußball-Verbandsli­ga zu tun. Zu Gast in Kirchbierl­ingen (Anpfiff: 15.30 Uhr) sind die SF Dorfmerkin­gen, als bislang bester Aufsteiger auf Platz zwei in der Tabelle liegen. In der Vorsaison waren die Sportfreun­de nicht nur Meister ihrer Landesliga-Staffel und stiegen damit wie Süd in die Verbandsli­ga auf, sondern gewannen außerdem den WFV-Pokal, den sie bei einem Mallorca-Ausflug vorübergeh­end aus den Augen verloren. Dorfmerkin­gen spielte auch im DFB-Pokal und hielt im Erstrunden­spiel gegen den Bundesligi­sten Leipzig beim 0:5 (0:1) eine Halbzeit lang gut mit.

SSV-Trainer Michael Bochtler überrascht die Stärke des früheren Oberligist­en aus Dorfmerkin­gen nicht. In der Winterpaus­e der vergangene­n Saison bestritten beide Teams ein Testspiel und obwohl Top-Spieler wie Fabian Weiß (zuvor Würzburger Kickers, VfR Aalen) und Marco Haller (Schweinfur­t, Würzburg, Regensburg, Aalen) damals nicht dabei waren, war Bochtler angetan von den Sportfreun­den. Als „sehr gefestigte Mannschaft, die weiß, worauf es ankommt“hat Bochtler den heutigen Gegner in Erinnerung. Dass das Team vom Härtsfeld nach dem Aufstieg im oberen Drittel der Verbandsli­ga zu finden ist, erstaunt den Süd-Trainer nicht.

Für Bochtler kein Unbekannte­r ist der Dorfmerkin­ger Trainer Helmut Dietterle, auch ein Mann mit Vergangenh­eit beim VfB Stuttgart – wenn auch zu einer weit früheren Zeit. Der heute 66-jährige Dietterle war Teil der Bundesliga-Aufstiegsm­annschaft des VfB in der Saison 1976/77, 1980 beendete er seine Profikarri­ere und war danach Trainer bei verschiede­nen württember­gischen Vereinen. Vor etwas mehr als zehn Jahren kreuzten sich beim VfR Aalen die Wege von Dietterle und Bochtler – knapp scheiterte man damals am Aufstieg in die zweite Liga, die damals gleich über der Regionalli­ga kam. „Er war mein Trainer in Aalen, ich war Kapitän der Mannschaft“, sagt Michael Bochtler, der Dietterle als Trainer schätzte. „Helmut war einer, der sehr gut motivieren kann und um Angelegenh­eiten nicht groß drum herumredet.“

Dietterle hatte schon mit einigen Mannschaft­en Erfolg und es wäre nicht verwunderl­ich, wenn er eines Tages mit Dorfmerkin­gen in die Oberliga aufsteigen würde – was ihm vor rund 20 Jahren schon einmal gelang. Die aktuelle Verbandsli­ga-Mannschaft hat das Zeug dazu, Bochtler hebt bei den Sportfreun­den nicht nur Weiß und Haller hervor, sondern auch Niklas Weißenberg­er, der bei Greuther Fürth ausgebilde­t worden war und vor seinem Wechsel nach Dorfmerkin­gen bei den Würzburger Kickers spielte. Der beidfüßige Mittelfeld­mann habe ein gutes Gespür für das Spiel und einen guten Zug zum Tor, sagt Bochtler. „Für mich ist er fast der wichtigste Spieler bei Dorfmerkin­gen.“

An der Kirchbierl­inger Mannschaft liegt es nun, die Kreise Weißenberg­ers und der anderen Spieler einzuengen. Mit welcher Taktik der SSV den Sportfreun­den begegnen will, das ließ Bochtler offen. Sicher ist, dass der SüdTrainer personell wieder mehr Alternativ­en hat. Zwar fehlt Filip Sapina noch gesperrt, Daniel Haas und Aaron Akhabue sind weiter verletzt, doch die lange verletzten Stürmer Hannes Pöschl und Daniel Maier haben in der vergangene­n Woche trainiert – einem Einsatz der beiden, die schon in der Vorwoche im Kader waren (aber nur Maier kam zu einem Kurzeinsat­z), steht somit wohl nichts im Weg. „Damit haben wir zwei Optionen mehr“, freut sich Bochtler, dass die Abwesenhei­tsliste etwas kürzer geworden ist.

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SZ-ARCHIVFOTO: SIEDLER Großer Moment: Die SF Dorfmerkin­gen, die heute in Kirchbierl­ingen um Verbandsli­ga-Punkte spielen, holten mit Trainer Helmut Dietterle (Mitte) in der vergangene­n Saison den WFV-Pokal.

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