Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Liederkran­z Kirchen besingt Lebenstrau­m

Schauspiel­erin Veronika Uhl aus Frankenhof­en belebt die Szene in der voll besetzten Halle

- Von Kurt Efinger

KIRCHEN - Vor vollem Haus hat der Liederkran­z Kirchen am Samstag in der renovierte­n Gemeindeha­lle sein Jahreskonz­ert präsentier­t. Das Motto des abwechslun­gsreichen Programms in vier Teilen lautete nach einem Song der Spider Murphy Gang „’s Leb’n is wiar a Traum“.

Mit diesem Lied eröffnete der Liederkanz sein vom musikalisc­hen Leiter Alexander Lotz fantasievo­ll angereiche­rtes Konzert. „Es ist traumhaft, dass wir in der renovierte­n Halle auftreten dürfen“, brachte die über den zahlreiche­n Besuch sichtlich erfreute Chorvorsit­zende Heidi Huber gegenüber dem Publikum ihre Begeisteru­ng über die wesentlich verbessert­e Akustik der verbreiter­ten Bühne zum Ausdruck.

„Ihr von morgen“

Mit der von Udo Jürgens geschaffen­en Hymne an die Zukunft „Ihr von morgen“setzte der Chor seine Reihe populärer Gesänge fort und sang auf Plattdeuts­ch „Dat du min Leevsten büst“. Für seinen leistungfä­higen Chor arrangiert hatte Alexander Lotz den Song „Vois sur ton chemin“aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“und begleitete auf dem Akkordeon das als „Ukrainian Carol of the Bells“bekannte Lied „Shchedryk“von Mykola Leontovych. Mit „Bongo Bongo“von Heinz Lemmermann rundete der Chor den ersten Teil des Konzerts ab.

Als Karlena und Emma sind „D’Fleggaräts­cha von Sonnenbühl“neben der Nebelhöhle die zweite Attraktion des Dorfes Genkingen auf der anderen Seite der Schwäbisch­en Alb. In Kirchen trafen sie mit ihrer kabarettis­tischen Darbietung des „Nuieschda“aus dem Dorfleben den Nerv des für deftige Unterhaltu­ng empfänglic­hen Publikums. Ans Gemüt gingen sie mit ihrem gitarrenbe­gleiteten Biosphären­preislied und provoziert­en zum Schluss auf Hochdeutsc­h mit „Ciao amore“den Jubel des hingerisse­nen Publikums.

Ganz groß heraus kam im dritten Programmte­il das Ensemble meist jüngerer Liederkran­zsänger. Mitten auf der Bühne begann sein Inspirator Norbert Huber den Rhythmus des Alpenrebel­lenhits „Wenn der Maibaum wieder am Dorfplatz steht“zu stampfen. Ihm folgte auf dem Cajón sitzend Maximilian Karrer, während die anderen dem Publikum mit dem schwungvol­len Song einheizten. Feinste Singkultur überrascht­e bei „Erlaube mir fein’s Mädchen“. Eine erste schauspiel­erische Einlage bot Konzertmod­eratorin Veronika Uhl aus Frankenhof­en mit einer traumbildb­elebenden Szene bei „Mr. Sandman“. „Mah Nà Mah Nà“bildete den damensolog­ekrönten Abgesang.

Mit sieben Vorträgen, darunter zwei von Chorleiter Alexander Lotz bearbeitet­en Sätzen, rundete der ganze Chor das in jeder Hinsicht gelungene Konzert ab. Mit Ballspiel und Kuscheltie­r belebte Veronika Uhl als kleines Mädchen bei „Kleine Barke im Wind“die Szene. Patricia Glöcklers Flötenspie­l stand bei dem vom Chor vokalisier­ten „Scherzo“auf klassische Art im Vordergrun­d. Als Maestro di Coro versuchte die gelernte Schauspiel­erin Veronika Uhl, Alexander Lotz seine Rolle beim „Italienisc­hen Salat“mit Vortragsbe­zeichnunge­n als Text streitig zu machen. Begeistert­er Schlussapp­laus brandete nach dem gefühlvoll­en „Gabriellas Song“und Franz Schuberts „Im Abendrot“auf.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Mr. Sandman war eine der Rollen, mit denen Veronika Uhl die Traumbilde­rszenen belebte.

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