Schwäbischen Gerichte fürs Fernsehen
Der Sender SWR hat im Gasthaus Rose in Ehingen gedreht.
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EHINGEN - Eigentlich ist der Montag Ruhetag in der Ehinger Rose. Doch gestern hatte Marc Bürkle in der Küche einiges zu tun: Den ganzen Tag über war ein Fernsehteam vom SWR zu Gast und schaute ihm beim Kochen über die Schulter. Auf die Ehinger Rose ist es wegen der dortigen Wunschbox aufmerksam geworden. Gäste können sich dabei alte schwäbische Gerichte wünschen.
Eine Vielzahl an besonderen und alten Rezepten setzte Bürkle für das Fernsehteam in die Tat um: Schwarzen Brei, Ofenschlupfer mit Apfelkompott, Gaisburger Marsch, Saure Bohnen mit hausgemachten Spätzle, einen Braten und Chateaubriand.
Ein Chateaubriand sei das mittlere, das Schlossstück vom Rinderfilet. „Beim Schwarzen Brei wird geschroteter Weizen mit Wasser und Milch vermischt“, erklärt Ann-Katrin Bürkle. „Meine Schwiegermutter weiß noch, dass ihre Eltern das gemacht haben.“Der Brei habe sich angeboten in einer Zeit, als der Bauch beim Schaffen voll sein musste. Man könne den Schwarzen Brei süß oder pikant servieren.
In der Ehinger Rose können sich Gäste solch alte Gerichte wünschen, dafür liegen extra Zettel aus. Marc Bürkle kocht sie dann nach alten Kochbüchern oder nach Tipps aus der Verwandtschaft. Teilweise erzählen die Gäste auch selbst: So hat man das bei uns früher gemacht. Die Gespräche seien bereichernd, freut sich Marc Bürkle. „Meine Oma hat das früher immer gekocht“, erzählen die Gäste etwa. Mittwochs stünde das schwäbische Wunschessen für die Woche dann immer fest.
Viele verschiedene Gerüche schwirren am Montag durch die Küche. Für das Kamerateam muss Marc Bürkle die Gerichte besonders schön servieren. Mit welcher Kelle soll er servieren? Wo sollte das Maggikraut am besten platziert sein? Und welcher Ausschnitt ist für die Kamera besonders schön? Nichts blieb am Montag dem Zufall überlassen. Das Fernsehteam war von 10 und 18 Uhr zu Gast.
Verzicht auf den Ruhetag
„Das ist mal was anderes“, sagt Marc Bürkle, während er Pfifferlinge in die heiße Butter gibt. Es sei schon witzig, wie lange das Fernsehteam da sei – und alles für einen Beitrag mit rund vier Minuten Länge, und er betont: „Uns bringt gar nichts aus der Ruhe.“Unterstützung in der Küche bekommt er von Manuela Bichler, die dafür ebenfalls gerne auf den Ruhetag verzichtet.
Als die Redakteurin vom SWR vor Pfingsten bei ihm angerufen habe, sei er erst gar nicht sicher gewesen, ob das nicht ein Fake ist, erklärt Marc Bürkle. Doch der Sender habe sich wieder gemeldet und es wurde besprochen, wie das Ganze vonstatten gehen soll. „Ich habe mich total gefreut“, sagt Marc Bürkle, auch wenn gleich klar gewesen sei, dass man dafür einen Ruhetag nutzen müsse und dass es sehr stressig werden würde.
Viermal muss Marc Bürkle den Ofenschlupfer beim Besuch des SWR aus dem Ofen nehmen, bis ein geeignetes Bild für den Beitrag entsteht. Doch die leckeren Speisen landen nicht nur im Kasten: „Alles, was wir jetzt zubereiten und filmen, essen die Gäste am Abend“, erklärt Marc Bürkle. Dafür wurden extra Stammgäste eingeladen.
Der Beitrag über die Ehinger Rose läuft am Donnerstag in der SWRLandesschau zwischen 18.45 und 19.30 Uhr unter der Rubrik „Essgeschichten“.