Zum 50. Mal heißt es: en garde, prêt, allez!
Uhlmann-Cup feiert Jubiläum – Weltbeste Juniorinnen fechten in Laupheim
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LAUPHEIM - Ein ganz besonderes Jubiläum feiert der Uhlmann-Cup am kommenden Wochenende, 14. und 15. Oktober: Bereits zum 50. Mal gibt es in Laupheim Fechtsport der internationalen Spitzenklasse zu sehen. „En garde, prêt, allez – Stellung, fertig, los!“heißt es für rund 200 Juniorinnen aus 30 Nationen (Anmeldestand
9. Oktober), die beim DamendegenWeltcupturnier um die Titel im Einzel und in der Mannschaft und um Weltranglisten-Punkte kämpfen.
Begonnen hat die Geschichte des Uhlmann-Cup im Jahr 1969. Ein Jahr nach dem Tod des Laupheimers Josef Uhlmann, dem erfolgreichen Olympiaund WM-Teilnehmer der Dreißiger Jahre, hob die Fechtabteilung des TSV Laupheim das internationale Josef-Uhlmann-Gedächtnisturnier aus der Taufe. 137 Teilnehmer aus sechs Nationen traten damals zum Turnier im Herrendegen an, und es wurden jährlich mehr. Bereits 1971 wurde der Wettbewerb erstmals als Qualifikationsturnier für die Rangliste des Deutschen Fechterbundes ausgeschrieben, 1983 erfolgte die Umbenennung in Uhlmann-Cup. Neun Jahre später erhielt das Turnier Weltcup-Status, fortan kämpften Junioren aus aller Welt um Titelehren und Ranglistenpunkte. Im Jahr 2010 folgte der Wechsel zum Damendegen, seither gehört die Planche den Juniorinnen.
In die Siegerliste trugen sich bei den vergangenen 50 Wettbewerben zahlreiche Akteure ein, die später zu weltmeisterlichen oder olympischen Ehren kamen: Zum Beispiel im Jahr 1972 der Schweizer Christian Kauter, dessen Söhne Michael und Fabian noch heute aktiv und erfolgreich sind. Walter Steegmüller, 1975 Turniersieger in Laupheim, ist heute Fachbereichsleiter Herrendegen im Deutschen Fechter Bund. 1977 hieß der Sieger Manfred Beckmann, der zwei Jahre später Mannschafts-Vizeweltmeister und 1983 Fechttrainer in Laupheim wurde. Auch FechtsportLaien dürfte der mehrfache Deutsche Meister Arnd Schmitt ein Begriff sein, der 1984 in Laupheim siegte und danach zweimal olympisches Gold gewann: 1998 in Seoul im Einzel und 1992 in Barcelona mit der Mannschaft.
Weitere namhafte Turniersieger in Laupheim waren der Ungar Krisztian Kulcsar (1989 und 1990, zweifacher Mannschafts-Olympiasieger 1992 und 2004), der Deutsche Sven Schmid (1997, Olympia-Dritter mit der Mannschaft 2004), der Niederländer Bas Verwijlen (2001, Vizeweltmeister 2011) und der Franzose Yannick Borel (2007, Europameister 2016). Unvergessen sind in Laupheim auch die Auftritte des jungen Deutschen Erik Schreiber, der 1985 und 1987 in Laupheim gewann und beim 50. Uhlmann-Cup als Ehrengast dabei sein wird.
Weitere Ehrengäste, Funktionäre, frühere und aktuelle Teilnehmer werden sich beim Jubiläumsempfang für geladene Gäste am Samstagabend in der Mehrzweckhalle einiges zu erzählen haben. Zum Beispiel, wie sich die Technik im Laufe der fünf Jahrzehnte gewandelt hat. Wurden die Ergebnisse früher noch mit Hand und per Schreibmaschine erfasst, so kann der Verlauf der Gefechte heute live im Internet verfolgt werden. Noch spannender ist’s freilich live vor Ort, und im Kampf um die Gunst des Publikums haben sich die Fechtabteilung des TSV Laupheim und die Verantwortlichen von Uhlmann Fechtsport in der Vergangenheit einiges einfallen lassen. So wurde das Finale acht Jahre lang im Kulturhaus ausgetragen und in stimmungsvollem Licht von einem attraktiven Showprogramm umrahmt. „Anfangs kamen die Zuschauer in Scharen, aber leider wurden es dann immer weniger“, berichtet Abteilungsleiterin Gabriele Brömel-Zubel.
Mittlerweile ist man auch für die Finalgefechte wieder in die Rottumhalle zurückgekehrt. Ein schwarzer Vorhang hinter der Planche, Showacts mit den Funky Kids aus Biberach, fachliche Moderation und ein paar Reden verleihen dem Halbfinale und Finale unter dem Motto „Fechtkunst“dennoch einen würdigen Rahmen.
Top 10 fast komplett dabei
Ein Blick auf die Teilnehmerliste zeigt, wie hochkarätig die Veranstaltung auch in diesem Jahr ist: Neben der Erstplatzierten Federica Isola aus Italien werden sieben weitere Juniorinnen aus den Top 10 der Juniorinnen-Weltrangliste vertreten sein, darunter je zwei weitere Italienerinnen und Französinnen. Und auch eine Lokalmatadorin ist mit von der Partie: Zum deutschen Team zählt nämlich Vanessa Heinz aus Obersulmetingen, die auf Platz 195 notiert ist und mittlerweile für das Fechtzentrum Heidenheim startet.
Wie schon im vergangenen Jahr werden neben den Einzelwettkämpfen am Samstag (Beginn 8 Uhr) auch Mannschaftswettkämpfe am Sonntag (9 Uhr) ausgetragen. Gefochten wird in der Herrenmahdhalle (zehn Bahnen) und in der Rottumhalle (acht Bahnen), in der auch die Finals am Samstag ab 17 Uhr und am Sonntag ab 14.30 Uhr ausgetragen werden.