Müllgebühren bleiben unverändert
Im Alb-Donau-Kreis wird weniger Müll als bundes- oder landesweit produziert
REGION (sz) - Die Gebühren im AlbDonau-Kreis bleiben gleich. In der Region wird Müll besser getrennt als im Bundesdurchschnitt.
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ULM - Die Menschen im Alb-DonauKreis zahlen im kommenden Jahr die gleichen Gebühren wie in diesem Jahr für ihren Müll. Und im Kreis wird deutlich weniger Müll als landesoder bundesweit produziert, wie im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistages am Montag bekannt wurde. „In ein oder zwei Jahren müssen wir über eine Gebührenanpassung nachdenken“, kündigte Ulrike Gläser vom Fachdienst Abfallwirtschaft an.
Das Pro-Kopf-Aufkommen beim Haus- und Sperrmüll lag im Jahr 2016 im Kreis bei 111 Kilo. Landesweit waren es 141 Kilogramm, bundesweit wurden 2015 191 Kilogramm registriert. Bundesweit liegt Baden-Württemberg noch vor Sachsen (148 Kilo) und Bayern (165 Kilo) auf Rang eins.
Der Alb-Donau-Kreis belegt mit 111 Kilo Platz 3 unter den ländlichen Landkreisen in Baden-Württemberg und Platz 11 aller baden-württembergischen Stadt- und Landkreise. Im Kreis Biberach sind es 155 Kilo. Der wenigste Müll pro Kopf wird mit 66 Kilo im Kreis Calw entsorgt, der meiste mit 246 Kilo in Mannheim.
Jedes Jahr fallen in der Bundesrepublik 350 Millionen Tonnen Abfall an. 17,8 Millionen davon sind Verpackungsmüll, die Menge ist seit 1996 um mehr als 30 Prozent angewachsen. Rund 8,3 Millionen Tonnen, also fast die Hälfte, kommt aus Privathaushalten. Das macht 103 Kilogramm Verpackungsmüll im Haushalt pro Person und Jahr. Das meiste davon sind dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge Verpackungen von Getränken, Nahrungsmitteln und Tierfutter. „Kein Land in Europa produziert pro Einwohner und Jahr mehr Verpackungsabfälle als wir“, sagt Patrick Hasenkamp vom Verband kommunaler Unternehmen.
Bessere Mülltrennung als im Bundesdurchschnitt
Gleichzeitig trennen die Bürger im Alb-Donau-Kreis ihren Müll offensichtlich besser als „Otto Normalverbraucher“in Deutschland. 2015 – aktuellere Zahlen liegen nicht vor – warf der „Durchschnittsdeutsche“50,42 Kilogramm Wertstoffe in Glascontainer oder Behälter des „Dualen Systems“. Im Alb-Donau-Kreis wurden 51,93 Kilo pro Kopf gesammelt.
Der Ausschuss ließ sich auch über den Stand der Umsetzung der im Dezember 2015 beschlossenen Grüngut-Konzeption informieren. Nach der Bioabfall-Verordnung dürfen Grünabfälle nicht mehr unbehandelt auf Ackerflächen ausgebracht werden. Weiter wurden die Gemeinden aufgefordert, Häcksel- und Kompostierungsanlagen zur Verfügung zu stellen. Viele Grüngut-Sammelplätze mussten nachgerüstet werden. In der Zwischenzeit hätten viele Kommunen aber die Sammlung der saftenden Abfälle in Containern organisiert. Weiter sollen holzige Abfälle verbrannt werden.
Noch nicht alle Gemeinden erfüllen die gesetzlichen Anforderungen, hieß es im Ausschuss, die Umsetzung sei 2018 zu erwarten.