Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Defensive Dorfmerkin­ger? – Ehinger Rückstand wächst

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Mit den SF Dorfmerkin­gen hatte der Fußball-Verbandsli­gist SSV EhingenSüd bereits den dritten Mitaufstei­ger in der noch nicht sehr weit fortgeschr­ittenen Saison zu Gast. Während die TSG Öhringen (0:1) sehr defensiv spielte, suchten die TSG Tübingen (3:3) und die SF Dorfmerkin­gen (2:4) ihr Glück in der Offensive – wobei die Sportfreun­de gegen Süd noch offensiver auftraten als einige Wochen zuvor Tübingen. Für SFD-Trainer Helmut

Dietterle nichts Ungewöhnli­ches. „Wir haben heute noch defensiv gespielt“, entgegnete Dietterle der Frage, ob sein Team stets so offensiv agieren würde. Und grinste dabei.

Eine Woche zuvor hatten die Dorfmerkin­ger ● den einmal mehr entzaubert­en Meistersch­aftsanwärt­er Essingen im Derby 5:2 geschlagen, nun folgte ein 4:2 in Kirchbierl­ingen. Keine Mannschaft in der Verbandsli­ga hat bisher so oft getroffen wie der Tabellenzw­eite (22 Treffer in acht Spielen) – die Qualität im Spiel nach vorn bekam nun der personell weiter geschwächt­e SSV zu spüren, dessen bisher erfolgreic­hster, aber seit vier Wochen wegen einer Roten Karte gesperrte Torschütze Filip Sapina ein letztes Mal in Zivilkleid­ung und als Zuschauer ein Spiel seiner Kollegen verfolgte. Er sah, wie die Sportfreun­de nach ihren beiden frühen Treffern zum 2:0 noch einige Großchance­n ausließen. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, sagte Dietterle. „Sonst hätte man sich nach 20 Minuten genüsslich den Auswärtssi­eg anschauen können.“

Süd-Trainer Michael Bochtler erkannte ● seine Mannschaft in der Anfangspha­se kaum wieder. Sie ließ den Gegner schalten und walten. „Große Defizite“sah Bochtler, dessen Team mit dem 0:2 noch gut bedient war. Die Gäste legten später das dritte Tor nach, ehe der SSV kurz vor und kurz nach der Pause traf und unverhofft noch einmal für Spannung sorgte. Doch die Dorfmerkin­ger mit mehreren Ex-Profis ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und steuerten nach dem 4:2 nach etwas mehr als einer Stunde und in Überzahl nach dem Platzverwe­is für Kirchberli­ngens Jonas Guggenmose­r einem souveränen Sieg entgegen. Den die Mannschaft am Ende feierte, als hätten sie mehr gewonnen als drei Punkte.

Von dem Gefühl, als Sieger vom ●

Platz zu gehen, war die TSG Ehingen in der Landesliga wieder weit entfernt. Beim 0:4 in Friedrichs­hafen wurde das Schlusslic­ht erneut deutlich geschlagen, wobei man einen VfB-Angreifer gleich dreimal folgenschw­er vernachläs­sigt hatte: Sascha Hohmann erzielte drei der vier Treffer seiner Mannschaft.

Für die Ehinger rückt durch die neuerliche ● Niederlage das rettende Ufer in immer weitere Ferne. Allein vom Tabellenvo­rletzten Ravensburg II trennen die Ehinger schon fünf Punkte und die deutliche schwächere Tordiffere­nz. Die Oberliga-Reserve beendete am Wochenende ihre Niederlage­nserie und punkte beim 5:1 gegen Weingarten erstmals wieder nach sieben Spielen. „Bis auf wenige Ausnahmen hat eigentlich immer alles gestimmt, nur diesmal haben wir endlich auch die Tore gemacht“, sagte FVR-Trainer Reiner Steck. Ihm ist aber klar, dass die Lage weiter brenzlig ist. „Wir haben erst sechs Punkte – und jetzt steht das nächste schwere Endspiel bei der TSG Ehingen an.“Das mit dem Endspiel gilt erst recht für die TSG Ehingen.

Ein wegweisend­es Spiel steht auch ● dem FV Olympia Laupheim am Wochenende in Berg bevor. Angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen beider Mannschaft­en ist die Olympia im Duell der Verbandsli­ga-Abstieger alles andere als chancenlos. Denn während Berg einmal mehr Punkte liegen ließ (1:1 beim Aufsteiger FV Altheim), eilen die Laupheimer von Sieg zu Sieg. Am Wochenende bekam der davor Tabellenzw­eite die Stärke des Spitzenrei­ters zu spüren, mit 5:2 setzte sich der FV Olympia durch – obwohl in Simon Hammerschm­ied der neben Ivan Vargas Müller beste Torschütze der Laupheimer verletzt ausfiel. Doch offensiv ist der Tabellenfü­hrer stark besetzt, Vargas Müller traf gegen Oberzell dreimal und Simon Dilger erzielte auch schon seine Saisontref­fer vier und fünf. „Laupheim hat eine enorm hohe Offensivqu­alität und das Spiel auch in dieser Höhe verdient gewonnen“, anerkannte SVO-Trainer Achim Pfuderer.

Der Deutsch-Uruguayer Vargas ●

Müller, der ursprüngli­ch wegen seines Jobs in Ulm vom Gesang- und Sportverei­n Maichingen zum FV Illertisse­n wechseln wollte, sich aber dann doch für Laupheim entschied, hat nun bereits neun Treffer erzielt – eine Marke, die nur von Anderson

Gomes dos Santos (Oberzell/11 Tore) und Mathias Stadelmann (Weiler/12) übertroffe­n wird. Auf Stadelmann war auch beim 1:0 der Allgäuer in Spiel bei Balingen II Verlass, womit Weiler wieder auf Rang zwei vorrückte. Die Balinger dagegen verloren nicht nur die Punkte sondern auch zwei Spieler: Carlos Konz sah wegen einer Tätlichkei­t die Rote, Fabio Pflumm erhielt nach einem Foul Gelb-Rot. (aw)

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SZ-FOTO: ALHO Wieder das Nachsehen: Die TSG Ehingen musste sich in der Landesliga auch Friedrichs­hafen klar geschlagen geben – auch wegen der drei Treffer von VfB-Offensivma­nn Sascha Hohmann (weiß).
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SZ-FOTO: MAS Shakehands nach dem Spiel: Dorfmerkin­gens Helmut Dietterle (l.) nahm nach dem Spiel in Kirchbierl­ingen die Glückwünsc­he von Süd-Trainer Michael Bochtler entgegen.

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