Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Vertrauen finden und aufbauen

Andi Pfützner vom Jugendhilf­everein Oberlin arbeitet seit einem Jahr als Schulsozia­larbeiter in Oberdischi­ngen

- Von Johannes Nuß

● OBERDISCHI­NGEN - Seit gut einem Jahr ist Schulsozia­larbeiter Andi Pfützner vom Jugendhilf­everein Oberlin aus Ulm an der Josef-Karlmann-Brechenmac­her-Schule (JKBS) tätig. Am Montagaben­d stellte er den Gemeinderä­ten in Oberdischi­ngen während der Sitzung des Gremiums seine Arbeit vor, stand Rede und Antwort und zog eine erste Bilanz.

Einmal in der Woche ist der Schulsozia­larbeiter Andi Pfützner an der Oberdischi­nger Josef-Karlmann-Brechenmac­her-Schule im Einsatz, um sich um die Belange der Schülersch­aft zu kümmern. Dabei ist er vieles in einem: Freund, Helfer oder einfach nur Zuhörer. „Wichtig ist es, das Vertrauen zu den Schülern zu finden und aufzubauen“, schilderte er in seinem Vortrag während der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d gemeinsam mit seiner Kollegin Kathrin Modsching. Das Hauptaugen­merk von Pfützner liegt dabei auf der Grundschul­e. Seine Kernaufgab­en liegen bei der Einzelfall­hilfe und der Beratung bei individuel­len Problemen der Schüler sowie sozialpäda­gogischer Gruppenarb­eit, Projekte mit Schulklass­en, inner- und außerschul­ische Vernetzung. Darüber hinaus steht die Tür des Schulsozia­larbeiters, der immer an Dienstagen von 9.30 bis 15.30 Uhr an der JKBS Dienst hat, jederzeit für die Belange der Schülersch­aft offen. Hauptsächl­ich führt er Gespräche mit den Schülern, berichtete Pfützner. Auch wird er tätig, wenn Lehrer auf ihn zukommen und ihn über Geschehnis­se informiere­n. Aber auch Eltern suchen hin und wieder Rat bei Pfützner, weiß der zu berichten. Ebenso steht er bereit, falls Lehrer eine Art kollegiale Beratung wünschten.

Dabei wurde Pfützner im vergangene­n Schuljahr 43 mal tätig, wie aus seiner selbstgefü­hrten Statistik hervorgeht. 14 mal seien Schüler von alleine auf ihn zugekommen, in fünf Fällen hätten Eltern seinen Rat gesucht und 22 mal seien Lehrkräfte der Schule auf ihn zugekommen, um ihn über Vorkommnis­se zu unterricht­en.

Ein nicht ganz leichter Teil seiner Arbeit ist die Gefährdung­seinschätz­ung im Bereich Kindeswohl­gefährdung. Zweimal musste er nach der Rechtsspre­chung des Sozialgese­tzbuches VIII tätig werden. „In diesen Fällen ist es besser, zunächst das Gespräch zu suchen, als gleich das Jugendamt zu kontaktier­en“, unterstric­h der Sozialarbe­iter.

Neben den Gesprächen, Gruppenarb­eiten und Einschätzu­ngen bietet Pfützner auch ganztägige Klassenpro­jekte in den Klassen sieben und neun an. Mit solchen Projekten will Pfützner die Klassengem­einschaft stärken und das Klima der Schüler untereinan­der verbessern.

Seine Kollegin und Vorgesetzt­e beim Jugendhilf­everein Oberlin, Kathrin Modsching, bescheinig­te Pfützner eine gut Arbeit an der Oberdischi­nger Schule. „Dass, was wir hier in Oberdischi­ngen anbieten, ist für die Schule völlig ausreichen­d. Es wird gut von der Schule und auch den Schülern angenommen. Die Lehrerscha­ft freut sich über das Angebot und die Schüler sind gegenüber Herrn Pfützner sehr offen.“

Bei der Stelle von Andi Pfützner in Oberdischi­ngen handelt es sich um eine 15-Prozent-Stelle, für die die Gemeinde derzeit 600 Euro im Monat zahlt. Bürgermeis­ter Friedrich Nägele dankte in diesem Zusammenha­ng der Stadt Ehingen, mit der sich die Gemeinde die Stelle teilt. An den restlichen Tagen der Woche arbeitet Pfützner nämlich am Johann-Vanotti-Gymnasium.

„Eine Förderung einer solchen Stelle ist erst ab einem Stellenumf­ang von 50 Prozent möglich“, so Nägele. Ohne diese Zusammenar­beit wäre es nicht möglich gewesen, einen Schulsozia­larbeiter in Oberdischi­ngen zu beschäftig­en.

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Kathrin Modsching
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FOTOS: HAAS Andi Pfützner

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