Das letzte Stück auf der B 311 ist bald geschafft
Verkehr kann ab Mittwoch über komplett fertiggestellte Unlinger Ortsumfahrung rollen
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UNLINGEN - Rund einen Monat ist es her, dass die Unlinger Ortsumfahrung – die neue Bundesstraße 311 – offiziell für den Verkehr freigegeben wurde. Seither konnte man um den Ort herum fahren, musste aber dennoch die Behelfsumfahrung beim Kieswerk Wenzelburger nutzen. Das ist nun ab Mittwoch nächste Woche Geschichte: Das letzte Teilstück der neuen B 311 wird dann fertiggestellt sein.
Im Grunde genommen ist die Straße schon bereit für den Verkehr, die Asphaltierung ist abgeschlossen. Es fehlen allerdings noch die Bankette, die Leitplanken und die Markierungen, wie Bauleiter Dieter Leichtle vom Regierungspräsidium Tübingen erklärt. Dreispurig soll das Teilstück werden – und das muss noch aufgemalt werden.
Am Mittwochmittag nächste Woche ist es soweit: Der Markierer startet unterhalb der Brücke über die Alte Landstraße – dort also, wo die neue B 311 bisher endet und in die Behelfsumfahrung am Kieswerk übergeht. Während die Markierungen aufgebracht werden, wird zunächst noch eine Spur gesperrt sein, bis schließlich nach geschätzt eineinhalb Stunden der Verkehr ohne Einschränkungen rollen kann. Die Verbindung zur Behelfsumfahrung wird gleich an Ort und Stelle abgebaut. Komplett fertiggestellt wird die Bundesstraße dann am Donnerstag sein.
Bis dahin gilt es noch Schilder und Verkehrszeichen aufzustellen, oder etwa die Wurzelstücke auf der Böschung zu zählen. Denn auf der linken Seite in Fahrtrichtung Ehingen hat die Baufirma Strabag einige Tannen entfernt. Durch den Einschnitt in die Landschaft waren die Tannen nicht mehr so fest im Boden verwurzelt wie zuvor und stellten ein Gefahrenpotenzial dar, erklärt Leichtle. Und damit Strabag für ihre Dienste eine korrekte Rechnung stellen kann, muss erfasst werden, was genau entfernt wurde. Solche und ähnliche Kleinigkeiten müssen noch viele erledigt werden – und das nicht nur bis zur Freigabe des letzten Teilstücks, sondern bis zum endgültigen Abschluss des gesamten Projekts. „Wir hoffen, dass wir bis zum Ende des Jahres alles geschafft haben“, sagt Leichtle.
Den größten Aufwand wird dabei sicherlich der Rückbau der Behelfsumfahrung bei der Kiesgrube machen. Zwei bis drei Wochen, schätzt der Bauleiter, wird es dauern, bis der Weg auf eine Breite von 3,5 Metern geschmälert ist. Dieses Maß geben die Bestimmungen der Flurneuordnung vor, die derzeit läuft. Denn Leichtle ist immer darum bemüht, dort, wo es Sinn macht, Synergien zu schaffen. Die Behelfsumfahrung muss in jedem Fall zurückgebaut werden. Warum also nicht gleich so zurückbauen, wie es im Rahmen der Flurneuordnung ohnehin gemacht werden würde?
Wer sich übrigens schon gewundert hat, warum das blau-weiße Verkehrszeichen für Kraftfahrstraße immer noch abgehängt oder durchgestrichen ist, für den hat Dieter Leichtle nun die Lösung des Rätsels: „Damit alle nach Unlingen weiterkommen.“Denn so lange der Gemeindeverbindungsweg nach Unlingen aus Richtung Ehingen nicht freigegeben ist, gibt es keine andere Möglichkeit, als über die neue B 311 zu fahren. Wäre diese schon jetzt als Kraftfahrstraße ausgeschildert, dürften dort nur Fahrzeuge entlang fahren, die eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern überschreiten können und die niedriger als vier Meter und schmäler als 2,55 Meter sind.
Die Freigabe des letzten Teilstücks der neuen B 311 um Unlingen herum erfolgt am Mittwoch, 18. Oktober.